Spanien im Winter 2022-23
Von Cullera nach Simat de la Valldigna
23. November 2022
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Cullera
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Simat de la Valldigna
Das Wetter war gestern besser als erwartet, deshalb haben Christa und ich den Aufenthalt in Cullera um einen Tag verlängert. Der Tag verging ohne größere Aktivitäten, zumal ein sehr böiger starker Wind herrschte. Ein kleiner Rundgang durch die Stadt und ein Café-con-leche in der Sonne war genug Bewegung.
Heute geht es aber weiter, denn in Cullera gibt es keine Möglichkeit zur Entsorgung von Abwasser und WC-Kassette (irgendwelche fragwürdigen Aktionen mit Kanaldeckel anheben etc. kommen für mich nicht in Frage).
Der nächstgelegene Ort mit offizieller Ver- und Entsorgung ist Simat de la Valldigna, etwa 20 km entfernt, und etwas weiter im Landesinneren. Den dortigen kommunalen Wohnmobil-Stellplatz habe ich deswegen in den vergangenen Jahren schon mehrfach angesteuert, aber übernachtet hatte ich bisher dort noch nicht. Das soll sich heute ändern.
Bei der Ankunft in der Mittagszeit ist noch viel Platz für weitere Wohnmobile, so dass ich eine ganz brauchbare Stelle erwische.
Der Ort Simat de la Valldigna bietet einiges an Wanderwegen in der hügeligen Umgebung, und im Ort selbst die ehemalige Kloster-Anlage Reial Monestir Santa María de la Valldigna, die man (kostenlos) besuchen kann.
Bis zum späten Nachmittag füllt sich dann doch der Stellplatz, und als die Sonne hinter dem Hügel verschwindet ist eigentlich nichts mehr frei.
24. - 25. November 2022
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Simat de la Valldigna
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Carcaixent
Inzwischen habe ich mich mit dem wechselhaften Wetter abgefunden. Immerhin ist es nicht kalt, und die Sonne scheint auch mehrere Stunden pro Tag, was für die Strom-Produktion wichtig ist. Also bleiben Christa und ich noch etwas in Simat de la Valldigna und nutzen die Gelegenheit, eine Fahrradtour auf dem nahe gelegenen Vía Verde del Antic Trenet zu machen.
Die Bahntrasse verläuft von Carcaixent kommend durch das Valldigna-Tal bis zum Meer bei Gandia. Etwa 4 km nördlich von Simat de la Valldigna beginnt der eigentliche Vía Verde.
Nach der engen Passage durch einen der vielen Hügel in dieser Gegend erreichen wir flaches Gelände, wo die alte Bahntrasse noch deutlich zu erkennen ist.
Leider ist ein Teil der ehemaligen Bahntrasse dem Straßenbau der CV-50 zum Opfer gefallen, so dass nun Ersatz-Wege die Verbindungen schaffen. Diese Ersatz-Wege sind zum Teil noch nicht ganz fertiggestellt, so dass man an zwei Stellen direkt auf der CV-50 fahren muss.
Im Ort Carcaixent mit seinen meist engen Straßen gibt es zwar einige Radwege, sogar Fahrrad-Straßen, wo die Zweiräder Vorrang vor den Autos haben, aber etwas anstrengend ist es trotzdem quer durch die Stadt zum Bahnhof zu fahren - dem Endpunkt (oder Start) der Vía Verde del Antic Trenet.
Nicht oft kann man zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen - hier jedoch gelingt es mir: am Bahnhof von Carcaixent befindet sich nicht nur der Endpunkt eines Vía-Verde-Radwegs, den ich nun bei "womo-iberico" dokumentieren kann, sondern auch ein kommunaler Wohnmobil-Stellplatz, den ich ebenfalls bei "womo-iberico" aktualisieren kann.
Wer diesen Stellplatz tatsächlich zum Übernachten nutzen will sollte außerhalb der Pendler-Parkzeiten ankommen - also eher abends, dann ist der Platz wahrscheinlich leer.
Christa und ich gönnen uns noch eine Pause in einer Bar bei Cerveza sin alcohol (alkoholfreies Bier) und Aceitunas (Oliven), bevor wir die Rückfahrt antreten.
Einen Stopp legen wir noch ein in der Urbanisation La Vall d'Aigües Vives, wo noch in den 1960er Jahren eine neue Eisenbahn-Haltestelle gebaut wurde.
Nach dieser Fahrradtour von insgesamt 38 km ist natürlich ein weiterer Ruhetag angesagt, den wir einfach nur beim Wohnmobil auf dem Stellplatz verbringen.
Für meinen Geschmack ist es in Simat de la Valldigna schon fast zu ruhig. Zu den für mich üblichen Kaffee-Zeiten am Nachmittag ist hier eigentlich nichts offen - Christa und ich kochen unseren eigenen Kaffee und essen unsere eigenen Kekse - aber die Landschaft um uns herum ist einfach schön. Gleichzeitig ist man nur etwa 10 km vom Meer entfernt, das man beim Blick aus dem Valldigna-Tal über den Ort Tavernes am Horizont sehen kann.
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- Geschrieben von gg-iberico
Von Simat de la Valldigna nach Xeraco
26. - 29. November 2022
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Simat de la Valldigna
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Xeraco
Es soll noch einmal eine kleine Kältewelle mit sehr niedrigen Nachttemperaturen geben, deshalb geht es heute wieder zurück direkt an die Küste, wo es Stellplätze mit Stromanschluss gibt.
Die Wahl fällt auf den privaten Wohnmobil-Stellplatz "Xeraco Campers", den man von Simat de la Valldigna kommend zuerst erreicht. Sollte dort kein Platz frei sein, gibt es noch mehrere Möglichkeiten die Küste hinunter bis Denia.
Aber auf dem Stellplatz beim Playa de Xeraco sind zur Zeit noch viele Parzellen frei, mit oder ohne Strom-Anschluss. Also bleibe ich gleich hier.
Ich war schon vor gut drei Jahren einmal auf diesem Stellplatz, kurz nach der Eröffnung. Damals war noch nicht alles fertig, aber man sah schon das Potential, das in diesem Stellplatz steckte. Und tatsächlich finde ich an der Gesamtanlage inzwischen kaum noch etwas auszusetzen.
Dass immer noch der alte oberirdische Tank zur WC-Entsorgung mitten auf dem Stellplatz genutzt wird, ist allerdings nicht wirklich schön. Immerhin hat man beim Entsorgen auf dem erhöhten Podest von allen Seiten Zuschauer...
Ein kleiner Spaziergang am Nachmittag bringt Christa und mich zum Meer, wo nicht viel los ist, obwohl Wochenende und relativ schönes Wetter ist. Wir gehen bis zum Südrand der Urbanisation, wo der Río Vaca ins Meer mündet.
Hier befindet sich ein kleiner Holzturm als Aussichtspunkt...
... von dem aus man ziemlich weit blicken kann: nach Norden bis zu dem mit dem Namen der Stadt verzierten Höhenzug bei Cullera und nach Süden bis zum markanten Bergrücken des Montgó bei Denia.
Nachdem wir auch noch ein offenes Restaurant mit sonniger Terrasse gefunden haben, wo es zwar nur mittelmäßigen Café-con-leche aber um so besseren Mandelkuchen gibt, gehen wir am Río Vaca entlang zurück zum Stellplatz.
Der Fluss ist auf seinen letzten Metern ein kleines Paradies für viele Tiere und Pflanzen, und liefert mit der schon um 17 Uhr hinter den Hügeln verschwindenden Sonne ein hübsches Bild.
Bei der Ankunft auf dem Stellplatz wurde uns eine Parzelle zugewiesen, die sich schon bald als schlechte Wahl herausstellte - direkt daneben befindet sich eine der wenigen Parzellen, die auch für sehr große Fahrzeuge geeignet ist. Prompt kommt gegen Abend auf den bis dahin freien Platz ein Allrad-Truck, der allein durch seine Dimensionen die eigene Parzelle sehr eng wirken lässt. Als dann während der ganzen Nacht seine Diesel-Heizung, deren Auspuff nur zwei Meter neben meinen Ohren endet, permanent unüberhörbare Geräusche von sich gibt, ist klar, dass ich auf eine andere Parzelle wechseln werde.
Zwar reist der Truck nach einer Nacht wieder ab (nicht ohne beim Start des Motors unser Wohnmobil in eine mächtige Rußwolke zu hüllen), aber schon kurz darauf wird er ersetzt durch ein anderes Großfahrzeug mit anderem nervigen Verhalten der Besatzung.
Mir reicht's - ich wechsle auf eine andere Parzelle, die deutlich ruhiger zu sein scheint.
Die neue Parzelle ist eine gute Wahl - fast ganztägig keinen Schatten und bisher auch keine direkten Nachbarn. Wir verlängern den Aufenthalt noch einmal um einen Tag und lassen die Waschmaschine für uns arbeiten. Und es bleibt noch Zeit für ein schönes Mittagessen im Restaurant "El Quijote", wo wir schon zweimal mit Kaffee und Kuchen versorgt wurden.
Am heutigen Mittagessen gibt es nichts auszusetzen (außer dass die Küche erst um 13:30 Uhr aktiv wird). Vor allem Christas Mariscada ist nicht nur ein Augenschmaus sondern schmeckt auch wirklich gut.
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- Geschrieben von gg-iberico
Von Xeraco nach Dénia
30. November 2022
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Xeraco
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Dénia
Nachdem schon vorgestern die spanische Gasflasche leer war und ich zur Überbrückung die deutsche Gasflasche angeschlossen hatte, wird es nun Zeit eine neue Cepsa-Flasche zu besorgen. Auf dem Stellplatz "Xeraco Campers" kann man nur Repsol-Flaschen tauschen, also gibt es einen guten Grund abzureisen, um unterwegs nach Cepsa-Gas zu suchen.
Ich muss allerdings nicht lange suchen - nur etwa 2 km entfernt vor dem Ortseingang von Xeraco gibt es bei der Meroil-Tankstelle Cepsa-Propangas (GPS: 39.0407, -0.2153).
Nach der kompletten Ver- und Entsorgung auf dem Stellplatz bin ich jetzt wieder für mehrere Tage unabhängig. Und das ist auch gut so, denn ich weiß noch nicht so genau, wo ich in den nächsten Tagen stehen werde.
Zuerst fahre ich nach Dénia. Früher habe ich diesen Ort oft aufgesucht - sowohl mit dem Zelt, als auch mit der Segeljacht und dann mit dem Wohnmobil. Hier habe ich mich immer wohlgefühlt.
Vor einigen Jahren wurde aber der Aufenthalt mit dem Wohnmobil im Stadtbereich quasi verboten, so dass ich mein Geld woanders ausgegeben habe. Seit letztem Jahr verfolgt der (neue) Stadtrat eine wohnmobil-freundlichere Linie, und jetzt ist es wieder erlaubt, an einigen Stellen, auch strandnah, mit dem Wohnmobil ein oder zwei Tage zu stehen.
Es kommen mehrere Stellen in Frage - ich entscheide mich für den Parkplatz direkt am Ortseingang (wenn man die Küste entlang durch den Vorort Les Marines fährt, GPS: 38.8469, 0.1036), in Sichtweite vom Meer, und ganz nah am Hafen und an der Altstadt.
Der Wetterbericht verspricht ab morgen für zwei Tage Dauerregen, deshalb nutzen Christa und ich noch den Rest von Heute und lassen uns den Café-con-leche im Jachthafen servieren, bevor wir einen kleinen Rundgang durch die Innenstadt machen.
Durch das alte Fischerviertel, das nun viele Restaurants beherbergt....
... zum Burgberg, wo wir bei Lizarran einige Häppchen essen, bevor wir durch den Tunnel unter dem Castell zum Wohnmobil zurückkehren.
Keine 200m von unserem heutigen Parkplatz entfernt befindet sich einer der beliebtesten Strände von Dénia - Punta del Raset. Und genau dort stehen viele Wohnmobilisten am liebsten.
Auch ich habe hier vor etlichen Jahren schon gestanden, aber da gab es die jetzige Wohnmobil-Verordnung (Ordenanza Municipal) noch nicht.
Jetzt ist hier das Parken für Wohnmobile verboten.
Nur wenn die Wohnmobilisten die aktuelle liberale Regelung für das Parken und Übernachten im Wohnmobil wirklich respektieren, werden wir alle auch in Zukunft an den vielen erlaubten Stellen in Dénia stehen können. Ansonsten droht wie an so vielen anderen Orten die Rückkehr zu den Verboten.
Die folgenden zwei Info-Tafeln sollte man sich sehr genau anschauen - der entscheidende Unterschied liegt im "Kleingedruckten".
Das linke Schild steht an Stellen, wo das Parkverbot erst nach 24 oder 48 Stunden greift, während das rechte Schild dort steht, wo Wohnmobile wegen des Küstenschutz-Gesetzes überhaupt nicht parken dürfen - und davon gibt es genau zwei Stellen: den oben erwähnten Punta del Raset nord-westlich vom Hafen, und Les Rotes süd-östlich vom Hafen.
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- Geschrieben von gg-iberico
Von Dénia nach Benissa
2. Dezember 2022
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Dénia
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Beniarbeig
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Ondara
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Benissa
Einen Tag Dauerregen haben wir gestern auf dem Parkplatz in Dénia ausgehalten, und heute soll noch ein weiterer ganzer Regentag folgen.
Um sich in so einer Situation wenigstens etwas Bewegung zu verschaffen, hat es sich bewährt, ein großes Einkaufszentrum aufzusuchen. Dort kann man im Trockenen herum spazieren und bei Bedarf Essen gehen oder sonst irgendwie die Zeit totschlagen.
Ich fahre heute in den Nachbarort Ondara zum dortigen Einkaufszentrum Portal de la Marina. Allerdings besuche ich vorher noch den nur etwa 3 km entfernten neuen kommunalen Wohnmobil-Stellplatz in Beniarbeig.
Wahrscheinlich hat wieder einmal Murphy seine Finger im Spiel, denn genau während ich mich außerhalb des Wohnmobils aufhalte, um die Entsorgungsstation zu nutzen und ein paar Fotos zu schießen, sorgt ein Wolkenbruch dafür, dass ich in Sekundenschnelle durchnässt bin.
Im Wohnmobil hat man ja alles dabei - ich kann mich komplett umziehen, dann geht es nach Ondara zum Einkaufszentrum Portal de la Marina.
Hier gibt es viele Parkplätze, aber alle Parkbuchten sind nur für Pkw gedacht. Einige Wohnmobile stehen zwar quer auf mehreren Plätzen, ich nutze aber lieber das Angebot vom Lidl-Supermarkt, wo sieben große Parkbuchten extra für Wohnmobile reserviert sind (GPS: 38.81714, 0.02353).
Der Lidl-Parkplatz ist nicht ganz kostenlos: die erste Stunde ist gratis, wenn man irgend etwas bei Lidl kauft. Übersteigt der Rechnungsbetrag 15 €, sind die ersten 2 Stunden gratis. Ansonsten kostet jede Minute 5 Cent.
Eigentlich wollen wir nur etwas für gut 15 € kaufen - bestimmte Dinge braucht man ja immer - am Ende muss ich über 40 € bezahlen...
Bisher hatte ich noch keinen Plan, wo wir heute übernachten. Die Entscheidung fällt nun auf Benissa - ein Ort, der nicht weit entfernt auf dem Weg nach Süden liegt. Die Stadt bietet dort einen ganz ordentlichen kommunalen Wohnmobil-Stellplatz an. Vor allem steht man auf Asphalt-Untergrund, was bei den weiter zu erwartenden Regenmengen ein Vorteil ist.
Viele andere Wohnmobilisten haben sich das wohl auch gedacht, denn die Auswahl an freien Plätzen ist nicht sehr groß. Aber ich finde noch eine brauchbare Stelle und lasse den Regen über mich ergehen.
Die folgenden Fotos mit dem blauen Himmel habe ich erst am nächsten Morgen gemacht - ich wollte nicht noch einmal beim Fotografieren von einem Wolkenbruch erwischt werden...
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- Geschrieben von gg-iberico
Von Benissa nach Finestrat
3. Dezember 2022
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Benissa
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Finestrat
Ich bin nicht zufällig in dieser Gegend, sondern auf dem Weg zu einer Fiesta anlässlich der Eröffnung eines neuen Wohnmobil-Stellplatzes in der Nähe von Benidorm, im Ortsbereich von Finestrat.
Erst vor einem Jahr wurde ein anderer privater Stellplatz ("Camper La Cala") in Finestrat in Betrieb genommen. Jetzt wird es einen weiteren privaten Stellplatz geben, nur wenige hundert Meter von dem anderen entfernt: "Camperàlia Finestrat".
Geplant ist, dass ich heute zur Party anreise und dann noch weitere 3 Tage auf dem Stellplatz bleibe.
Es gab schon vorher Gerüchte und bei der Ankunft die Bestätigung, dass die endgültige Genehmigung zum Betrieb des Stellplatzes noch nicht vorliegt und deshalb alle Gäste morgen wieder abreisen müssen.
Das ist natürlich unschön, zumal es in dieser Woche mit der Puente de Diciembre (Feiertage am 6. und 8.12. und Brückentage) nicht einfach ist, kurzfristig einen guten Stellplatz zu finden.
Aber heute wird erst mal gefeiert...
Auch wenn die Party hin und wieder durch einen Regenschauer unterbrochen wird, ist die Stimmung gut - die Musik spielt dann im Büro der Rezeption weiter (Video-Clip.mp4, 25 Sek.).
Wegen des feucht-kalten Wetters dauert die Party nicht so lange, dafür sind am nächsten Morgen alle wieder fit, und die Sonne scheint auch wieder.
Sobald der Stellplatz endgültig in Betrieb ist (wahrscheinlich noch in diesem Monat) wird er auch bei "womo-iberico.de" in der Stellplatz-Karte zu finden sein (GPS: 38.5334, -0.175).
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- Geschrieben von gg-iberico
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