Spanien im Winter 2022-23
Von Huércal-Overa nach Tabernas
13. - 14. Januar 2023
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Huércal-Overa
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Tabernas
Eigentlich wollte ich in den nächsten Tagen noch weiter nach Westen durch das Tal des Río Almanzora fahren, wo der Bahntrassen-Radweg Vía Verde Valle del Almanzora einen interessanten Verlauf bis in die Sierra de Baza verspricht. Aber die Wetter-Vorhersage lässt keinen Zweifel aufkommen - der Winter schickt eine Kältewelle nach Spanien, die sogar im Süden spürbaren Einfluss haben soll. Die Nacht-Temperaturen werden im Inland an vielen Orten die Null-Grad-Grenze erreichen oder unterschreiten. Das ist nichts für mich - ich reise heute ab.
Beim nahen Mercadona-Supermarkt werden die Vorräte aufgefüllt. Dabei fällt mir auf, dass es offenbar immer häufiger spezielle Parkbereiche für Wohnmobile gibt. Auch hier in Huércal-Overa kann ich ganz entspannt auf den Kunden-Parkplatz fahren.
Heute soll es nach Tabernas gehen, das am Rand einer Wüsten-ähnlichen Gegend liegt. Unterwegs ist davon noch nichts zu sehen, auch wenn die Umgebung bei der Mittagspause schon etwas unwirtlich ist.
Kurz vor Tabernas erreiche ich die Bar "Route 66", wo seit einiger Zeit (gut Ding will Weile haben) ein privater Wohnmobil-Stellplatz entsteht.
Vor genau drei Jahren war ich zuletzt hier - da gab es schon die ersten Arbeiten. Jetzt ist der Stellplatz schon ganz ansehnlich, grundlegende Services fehlen jedoch immer noch. Die Parzellen sind aber schön groß und durch viel Grünzeug von einander getrennt.
Die Betreiber des Stellplatzes (und der Bar "Route 66") haben noch viel vor - der Stellplatz wird um einen angrenzenden Olivengarten erweitert (die Struktur kann man schon sehen), und vor dem Stellplatz entsteht eine komplette Western-Stadt (die Film-Kulissen der Nachbarschaft lassen grüßen)...
Das gesamte "Route 66"-Projekt soll noch in 2023 fertig gestellt werden - ich werde mal in drei Jahren wieder nachsehen...
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- Geschrieben von gg-iberico
Von Tabernas nach Pujaire (Cabo de Gata)
15. Januar 2023
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Tabernas
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El Alquián
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Ruescas
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Pujaire
Das reale Wetter unterbietet noch die Wetter-Vorhersage und liefert in beiden Nächten auf dem Stellplatz in Tabernas Null Grad als Minimum. Also mache ich nun auch noch den nächsten logischen Schritt, verlasse das Inland und fahre heute wieder an die Küste. Dort sollte es zumindest immer ein paar Grad wärmer sein.
Der Weg dorthin führt ein Stück an der Wüste von Tabernas vorbei - einer einmaligen Landschaft nur wenige Kilometer nördlich von Almería.
Auf der Ostseite der Bucht von Almería, in der Nähe des Cabo de Gata, gibt es einen noch relativ neuen und wenig bekannten Stellplatz - das ist mein heutiges Ziel.
Unterwegs "kontrolliere" und nutze ich noch die Ver- und Entsorgungsstation einer Repsol-Tankstelle an der Autobahn A-7.
Früher war ich hier immer allein, heute aber ist richtig viel los. Ein Indiz dafür, dass in dieser Gegend zwar immer mehr Wohnmobilisten herum fahren, die Anzahl der offiziellen Ver- und Entsorgungsstationen aber nicht mit wächst.
Kurz vor dem Ziel liegt allerdings noch eine Tankstelle, die Wohnmobilservice anbietet: die bp-Tankstelle in Ruescas.
Wie ich beobachten kann, ist auch hier alles in Ordnung.
Früher gab es zusätzlich zur Ver- und Entsorgung auf dem Tankstellen-Gelände für Wohnmobile reservierte Parkplätze, auf denen man übernachten konnte - das ist seit einiger Zeit nicht mehr erlaubt. Jetzt muss man zwei Kilometer weiter fahren um den nächst gelegenen offiziellen Stellplatz zu erreichen.
In der kleinen Ortschaft Pujaire ist seit gut einem Jahr der private Wohnmobil-Stellplatz "Cabo de Gata Camper" in Betrieb. Bei meiner letzten Reise hatte ich diesen Stellplatz noch ausgelassen - jetzt hole ich den Besuch nach.
Nachdem man seit Wochen nur von vollen Stellplätzen hört, bin ich natürlich überrascht, dass hier so wenig los ist. Eine Handvoll Wohnmobile verteilen sich auf einer riesigen Fläche. Zwar ist die Lage - 3 km vom Meer entfernt - nicht ideal, aber die überquellenden Stellplätze in Mazarrón sind mindestens genau so weit vom Meer entfernt. Vielleicht ist dies der "Geheimtipp" für den nächsten Winter...
16. - 17. Januar 2023
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Pujaire
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Cabo de Gata
Das Wetter bietet viel blauen Himmel und Sonne, aber auch sehr starken böigen Wind. Die vorgesehene Fahrradtour bis zum Kap oder nach Almería fällt aus.
Dafür machen Christa und ich eine kleine Wanderung durch die Marismas - einer Landschaft, die manchmal unter Wasser steht oder auch absolut trocken sein kann. Die Vegetation ist entsprechend anpassungsfähig.
Nach einer halben Stunde erreichen wir den kleinen Ort Cabo de Gata, der zwar am Meer liegt, aber noch etwa 10 km vom eigentlichen Kap entfernt ist. Hier ist offenbar alles im Winterschlaf.
In Ermangelung eines richtigen Hafens werden hier die Boote komplett an Land gezogen. Dieser sogenannte Varadero bringt etwas Farbe in den ansonsten eher eintönigen Strand, der sich kilometerweit in beide Richtungen erstreckt.
Der starke Wind sorgt dafür, dass wir uns nach dem Spaziergang erst mal umfassend von Sand und Salz befreien müssen. Und da für den nächsten Tag noch mehr Starkwind angekündigt ist, beschließen wir, noch einen Tag länger zu bleiben und dann neu zu planen.
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- Geschrieben von gg-iberico
Von Pujaire nach Roquetas de Mar
18. Januar 2023
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Pujaire
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Roquetas de Mar
Die drei Tage auf dem Stellplatz in Pujaire hätten noch erholsamer sein können, wenn nicht die ganze Zeit der starke Wind das Wohnmobil geschüttelt hätte.
Heute geht es auf die andere Seite der Bucht von Almería - in Roquetas de Mar werde ich versuchen, für ein paar Tage einen Platz zu finden.
Der erste Versuch scheitert - wie erwartet ist der private Wohnmobil-Stellplatz "Camper Park Roquetas" voll belegt. Ich kann gleich wieder vom Hof fahren.
Als nächstes probiere ich es auf einem der offiziellen Wohnmobil-Parkplätze im Stadtgebiet. Aber die für Wohnmobile reservierten Plätze an der Playa Serena sind ebenfalls belegt - und wie es aussieht fährt da auch so schnell keiner weg, obwohl nur 72 Stunden Aufenthalt erlaubt sind.
Leider haben in diesem Jahr offenbar die meisten Städte an der Mittelmeer-Küste bei dem Ansturm der Wohnmobile resigniert und kümmern sich nicht um die Durchsetzung ihrer eigenen Regeln. Vor allem die seit Jahren offene Frage der Abwasser- und WC-Entsorgung scheint in der Stadtverwaltung von Roquetas de Mar kein Thema mehr zu sein. Ob die wirklich glauben, dass die dauercampenden Wohnmobilisten alle paar Tage zum offiziellen Stellplatz fahren um dort für jeweils 5 € die Ver- und Entsorgung zu nutzen?
Zumindest ein Teil der nicht-authorisierten Entsorgung findet, wie schon seit vielen Jahren, an einem Kanaldeckel am Ende der Straße Calle Avefría statt. Diese Straße ist eine Sackgasse und bei Wohnmobilisten auch als "Stellplatz" beliebt.
Da ich schon mal in dieser Gegend bin schaue ich mir die Stelle an und bin überrascht - fast die ganze Straße ist leer. Ohne zu zögern stelle ich das Wohnmobil hier ab (GPS: 36.7183, -2.6378).
19. - 21. Januar 2023
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Roquetas de Mar
Das große Angebot an Tapas-Bars, Restaurants und Cafeterías in Roquetas de Mar nutzen Christa und ich auch diesmal für einige leckere Mahlzeiten. Wer nach monatelanger Reise mal wieder Appetit auf deutsche Spezialitäten hat, findet hier viele derartige Angebote. Sogar der Spar-Supermarkt hat einige typisch deutsche Lebensmittel im Regal.
Ein wenig körperliche Betätigung ist aber auch immer dabei - schließlich muss man von unserem Parkplatz aus fast 1.5 km zu Fuß gehen, um ins "Kneipenviertel" zu gelangen.
Da der Starkwind der letzten Tage vorbei ist, holen wir die Fahrräder aus der Garage und machen einen kleinen Ausflug in das Naturschutz-Gebiet, das sich südlich an die Playa Serena anschließt - Reserva Natural Punta Entinas-Sabinar.
Die Landschaft ist geprägt von Dünen und Sand an der Meer-Seite, wo man mit dem Fahrrad kaum fahren kann, und stehenden Gewässern, die oft auch ihre Umgebung unter Wasser setzen, so dass man dort auch nicht fahren kann.
Es gibt aber einige halbwegs befestigte Wege, die z.B. zu den ehemaligen Pumpanlagen der alten Salinen führen.
Das eigentliche Ziel ist der Leuchtturm Faro de el Sabinar, der sich am Südende der Landzunge zwischen Roquetas de Mar und Almerimar befindet.
Fast zwei Drittel der Strecke sind geschafft, als sich die Natur querstellt - der Weg ist komplett überschwemmt. In der Ferne können wir zwar den Leuchtturm sehen, aber dies ist der Wendepunkt unserer Radtour (GPS: 36.6983, -2.6782).
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- Geschrieben von gg-iberico
Von Roquetas de Mar nach Almerimar
23. Januar 2023
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Roquetas de Mar
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Almerimar
Beide WC-Kassetten sind voll - es wird Zeit, den Ort zu wechseln und eine Entsorgungsstation anzulaufen.
Da auf dem Stellplatz in Roquetas de Mar immer noch kein Platz frei ist, fahre ich ein paar Kilometer durch die Plastikplanen-Landschaft zum privaten Wohnmobil-Stellplatz im nahe gelegenen Sportboot-Hafen Almerimar. Hier gibt es eigentlich immer freie Plätze, denn die Fluktuation ist größer als auf den typischen Dauercamping-Stellplätzen.
Eine Ver- und Entsorgungsstation ist vorhanden, und da für die nächsten Tage weiterhin sehr kalte Temperaturen gemeldet werden, macht auch der Stromanschluss Sinn - damit kann ich zur Not nachts die lautlose kleine Zusatzheizung laufen lassen.
Die Anfahrt zur Anmeldung beim Hafenmeister hat sich seit meinem letzten Besuch geändert - heute stehe ich etwas überrascht vor einer geschlossenen Schranke, bis ich erkenne, dass die Wohnmobile um mehrere Ecken durch den Hafen geleitet werden.
Schließlich klappt aber alles und ich kann das Wohnmobil auf einen der freien Plätze an der Außenmole (P3) stellen.
Immer wenn ich nach Almerimar komme, habe ich das Gefühl, ich komme nach Hause. Hier war ich das erste Mal vor mehr als 20 Jahren - damals noch mit meiner Segeljacht - und inzwischen komme ich fast jedes Jahr hier vorbei. Die Hafen-Atmosphäre mit den vielen Kneipen finde ich einfach genial.
24. - 28. Januar 2023
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Almerimar
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Guardias Viejas
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Balerma
Die Tagestemperaturen erreichen in dieser Woche nur etwa 16°C. An windgeschützten Stellen kann man bei meist strahlendem Sonnenschein trotzdem ganz gut auf den Terrassen der vielen Bars und Restaurants sitzen. Nachts kühlt es aber ab bis etwa 5°C, einmal sogar bis 3°C.
Die gut sichtbaren Berge der Sierra Nevada machen ihrem Namen auf jeden Fall alle Ehre.
Um ein wenig Abwechslung zu haben, holen Christa und ich unsere Fahrräder aus der Garage und machen einen Ausflug in die Nachbarorte westlich von Almerimar. Der gut ausgebaute Radweg entlang der Strandpromenade bringt uns flott voran.
Dort wo der Radweg endet liegt Guardias Viejas - eine kleine Ortschaft, die einen schönen Natur-Strand, einen Leuchtturm und eine Burg zu bieten hat.
Nicht weit entfernt liegt der Ort Balerma. Einen Kilometer vor dem Ort werfe ich bei einem kurzen Halt einen Blick auf den Campingplatz "Mar Azul", der von vielen Wohnmobilisten gern zum Überwintern genutzt wird. Entsprechend voll bzw. ausgebucht ist es dort. Mein Fall ist das aber nicht.
In Balerma radeln wir den Paseo Marítimo entlang bis zum Turm (Torre de Balerma)...
... und versuchen dann in einer der beiden geöffneten Restaurants ein Mittagessen zu bekommen. Aber das gelingt nicht - in dem einen sind alle Tische reserviert, in dem anderen sind alle in Frage kommenden Tische besetzt. Und Tschüss...
Weniger als eine halbe Stunde später (dank E-Bike und Rückenwind) sind wir wieder am Ortsrand von Almerimar und kehren in einer uns schon seit langem bekannten Tapas-Bar ein. Das "Mare Nostrum" liegt direkt neben dem Radweg an der Strand-Promenade (GPS: 36.7071, -2.8155) und hat uns schon vor vielen Jahren gut verpflegt. Auch heute verlassen wir als zufriedene Gäste diesen Ort.
Noch ist nicht klar, wie sich das Wetter weiter entwickeln wird - auf jeden Fall wollen Christa und ich hier in Almerimar solange warten, bis man wieder mit "vernünftigen" Temperaturen im Landesinneren rechnen kann. Das wird wohl frühestens Mitte nächster Woche sein. Bis dahin lassen wir es uns hier gut gehen - im Zweifelsfall in "Mario's" Tapas-Bar, wo man auch noch am späten Nachmittag die letzten Sonnenstrahlen ausnutzen kann.
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- Geschrieben von gg-iberico
Von Almerimar nach Los Carlos
8. Februar 2023
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Almerimar
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Adra
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Los Carlos
Sechzehn Tage habe ich es auf dem Stellplatz im Jachthafen Almerimar ausgehalten - fast immer schien die Sonne. Während Christa und ich die letzten Sonnenstrahlen des Tages lieber auf der geräumigen Terrasse bei "Mario`s" nutzten, versammelten sich andere zum Sundowner zwischen ihren Wohnmobilen. Ein interessantes Bild...
Während der ganzen Zeit hatte ich immer die Wetter-Vorhersage im Blick, um den richtigen Zeitpunkt für die Fortsetzung der Reise nicht zu verpassen. Aber die Kälte im Landesinneren wollte nicht aufhören. Jetzt, wo es vor allem nachts endlich etwas wärmer wird, weil der Himmel nicht mehr wolkenlos ist, mischt sich Regen dazwischen. Doch jetzt reicht es - heute geht es weiter.
Gegen Mittag verlasse ich Almerimar, tanke kurz vor El Ejido noch ziemlich billigen Diesel (1.435 €/l) und fahre dann über die Autobahn A-7 bis Adra.
Hier will ich zwar vor allem zum Mercadona-Supermarkt, um die Vorräte aufzufüllen, aber direkt an der Autobahn-Abfahrt befindet sich die Cepsa-Tankstelle "Áreasur", die eine Ver- und Entsorgungsstation für Wohnmobile anbietet.
Hier halte ich natürlich an, um nachzuschauen, ob sich seit meinem letzten Besuch vor fast vier Jahren etwas verändert hat. Hat es aber nicht - alles ist in Ordnung.
Nach dem umfangreichen Einkauf bei Mercadona geht es wieder über die A-7 bis zum Ort Castell de Ferro. Den dortigen privaten Wohnmobil-Stellplatz lasse ich heute im wahrsten Sinne des Worte links liegen, weil ich einen neuen Stellplatz besuchen will, der ein paar Kilometer weiter landeinwärts liegt - in Los Carlos, einem Ortsteil des Bergdorfes Lújar.
Der private Wohnmobil-Stellplatz "Viña Castilla" gehört zu einem kleinen Restaurant, das direkt oberhalb des Stellplatzes liegt. Auch bei diesem Stellplatz kann man feststellen, dass nur wenige Kilometer Abstand zur Küste schon reichen, um von vielen Wohnmobilisten nicht wahrgenommen zu werden. Im Gegensatz zu fast allen Stellplätzen an der Costa del Sol ist dieser Platz kaum zur Hälfte belegt.
In diesem Tal scheint die Zeit stehen geblieben zu sein - ich finde eine schöne Parzelle für nur 7 € pro Tag und kurz darauf sitzen Christa und ich im Garten des Restaurants bei unschlagbar preiswertem Café-con-leche für 1 €. Inflation ist hier offenbar unbekannt.
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- Geschrieben von gg-iberico
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