Spanien im Winter 2022-23
Granada: Stadtrundgang
17. Februar 2023
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Maracena
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Granada
Ein Besuch in Granada ist für die meisten Touristen mit der Besichtigung der absolut sehenswerten Burg Alhambra verbunden. Christa und ich haben diesen Pflichtbesuch schon vor über 30 Jahren absolviert. In Anbetracht des Alters der Burg wird sich in dieser kurzen Zeit wohl nicht viel geändert haben, deshalb sparen wir uns diese Aktion diesmal.
Unser Schwerpunkt liegt heute auf den sonstigen Sehenswürdigkeiten, die aber auch fast alle mit der arabischen Geschichte zu tun haben.
Der Ausflug beginnt mit einer etwa 25-minütigen Metro-Fahrt von Maracena ins Zentrum von Granada bis zum Haltepunkt "Recogidas". Die gleichnamige Straße bringt uns dann direkt in die City und zu den ersten interessanten Bauwerken: z.B. die Stadtverwaltung (Ayuntamiento) an der Plaza del Carmen im Gebäude des ehemaligen Convento.
Bei dem in der Nachbarschaft liegenden Gebäude Corral del Carbón sieht man den arabischen Ursprung schon am Eingangstor, aber auch der Brunnenhof im Inneren ist typisch.
Wer beim Stadtrundgang Hunger verspürt, findet in der City natürlich viele Angebote. Die interessanteste Ansammlung an Restaurants ist vielleicht in der engen Gasse Calle Navas, gleich neben dem Ayuntamiento - hier liegt eine Kneipe neben der anderen.
Derartig enge Gassen gibt es in Granada viele. Gleich gegenüber vom Corral del Carbón führt die Calle Alcaiceria auf den Vorplatz der Kathedrale. Diese Gasse war früher den Seiden-Tuchmachern vorbehalten, heute dominieren die Touristen-Artikel.
Steht man vor der Kathedrale, kann man deren Größe gar nicht erfassen - sie wirkt irgendwie eingeklemmt zwischen der angrenzenden Bebauung. Entsprechend schwierig ist das Fotografieren. Erst in einem Luftbild erkennt man die Ausdehnung der Kathedrale. Zusätzlich angebaute Kirchen, die zum Teil Königsgräber enthalten, machen die Sache noch größer.
Von der Kathedrale ist es nur ein kurzer Weg zur Plaza de Santa Ana. Hier steht man schon fast unterhalb der Alhambra. Auf diesem Platz residiert in einem prächtigen Renaissance-Gebäude neben der Kirche der heiligen Ana das oberste Gericht von Andalusien.
Folgt man von hier aus dem kleinen Bachlauf unterhalb des Burgberges, erreicht man am Paseo de los Tristes einen schönen Aussichtspunkt, der schon mal einen Blick auf die gesamte Alhambra ermöglicht - allerdings nur von unten.
Will man mehr sehen, muss man auf den gegenüber liegenden Hügel steigen. Hier befindet sich der Stadtteil Albaicin, die arabische Altstadt von Granada, mit dem Aussichtspunkt Mirador de San Nicolás. Von hier aus - auf Augenhöhe mit der Alhambra - ist das Panorama wirklich phänomenal.
Leider fehlt noch das i-Tüpfelchen - die schneebedeckten Berge der Sierra Nevada, die genau hinter der Alhambra zu sehen wären, wenn nicht die tief hängenden Wolken die Sicht behinderten.
Ungeachtet dieses "Mangels" zahlen wir in einem Café, das neben dem Mirador genau diesen Ausblick bietet, den Rekordpreis von 3.95 € für einen Café-con-leche.
Christa und ich beenden den Rundgang durch den Altstadt-Bereich von Granada, indem wir das maurische Viertel durch eines der noch erhaltenen Tore der ehemaligen Stadtmauer verlassen - die Puerta de Elvira.
18. Februar 2023
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Maracena
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Granada
Es gibt nicht nur historische Relikte in Granada, sondern auch ein modernes Granada, z.B. im Parque de las Ciencias (dt.: Park der Wissenschaften). In mehreren Ausstellungshallen kann man hier das Zusammenspiel von Natur und Technik erleben.
Christa und mich faszinierten besonders die Roboter im Rahmen einer speziellen Ausstellung zur künstlichen Intelligenz.
Aber auch spektakuläre Beispiele zur Kinetik lassen uns staunen (Video-Clip).
Nach zwei Tagen mit viel Action und mehr als 20 km Fußweg haben wir uns einen Ruhetag verdient - die Fülle an Infos und Fotos will schließlich auch verarbeitet werden.
Auf dem nicht einmal halb gefüllten Stellplatz "Finca Bellavista" in Maracena bei über 20°C im Schatten ist das gut möglich.
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- Geschrieben von gg-iberico
Von Maracena nach Alcalá la Real
20. Februar 2023
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Maracena
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Alcalá la Real
Nach einiger Zeit in der Provinz Granada geht es heute noch etwas weiter ins Landesinnere - in die Provinz Jaén. Dort gibt es zwar nicht solche Tourismus-Magnete wie z.B. die Alhambra in der Provinz-Hauptstadt Granada, aber ganz uninteressant ist die Provinz Jaén auch nicht - auch wenn man manchmal meinen könnte, hier gibt es nichts außer Oliven-Plantagen bis zum Horizont.
Irgendwo an der Hauptstraße N-432 zwischen Granada und Córdoba liegt der Ort Alcalá la Real. Hier existiert seit gut einem Jahr der private Wohnmobil-Stellplatz "Alcalá Camper Park", den ich noch nicht persönlich besucht habe. Das ist der Hauptgrund, warum ich heute hier bin. Und wieder bin ich überrascht, dass auf einem Stellplatz mit 60 Parzellen nur etwa zehn Wohnmobile stehen.
Wenn man Alcalá la Real ansteuert, fällt schon von weitem die mächtige Burg über der Stadt auf, die auch vom Stellplatz aus gut zu sehen ist.
Das weckt natürlich mein Interesse, deshalb unternehmen Christa und ich, sobald das Wohnmobil ordentlich steht, zur Beschaffung von Informationen einen ersten Stadtrundgang. Dabei finden wir auch außerhalb der Burg durchaus interessante Ecken und Monumente.
Man sollte allerdings gut zu Fuß sein, denn der größte Teil der interessanten Altstadt liegt am Hang des Burgbergs mit ziemlich steilen Gassen.
Nach dem kurzen Rundgang, der aber immerhin über 5 km lang ist, wissen wir, dass wir morgen unbedingt die Festung "Fortaleza de la Mota" besuchen müssen. Heute sammeln wir dafür schon mal Kräfte - erst in der Café-Bar "Río de Oro" mit Café-con-leche und später zum Abschluss in der Bar "El Ferial" mit einem Kaltgetränk.
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- Geschrieben von gg-iberico
Alcalá la Real: Fortaleza de la Mota
21. Februar 2023
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Alcalá la Real
Blauer Himmel und angenehme Temperaturen: ideal für die vorgesehene Burg-Besichtigung. Allerdings ist der Begriff "Burg" hier nicht passend - es handelt sich beim Fortaleza de la Mota um eine sogenannte Festungsstadt, in der alle Lebensbereiche einer kleinen Ortschaft innerhalb der Festungsmauern zu finden sind: neben den militärischen Anlagen auch normale Wohnhäuser, Geschäfte, Kneipen und Kirche.
Ursprünglich von den Arabern im 8./9.Jh. erbaut, wurde die Festung in den folgenden Jahrhunderten erweitert, bis sie nach der Übernahme durch die christlichen Könige ab dem 15.Jh. ihre endgültige Größe erhielt.
Um in den inneren Bereich der Festung zu gelangen, müssen Christa und ich mehrere Tore überwinden, bis wir nach der Puerta Peso de la Harina die Plaza Baja erreichen (den unteren Platz).
Hier befanden sich Gebäude des zivilen Lebens - Wohnhäuser, Geschäfte und Bodegas
Nebenan auf einem etwas höheren Plateau liegt die Alcazaba, die eigentliche Festung mit Turm und Wehranlagen, die vor allem militärischen Zwecken diente.
Heute bieten der Turm und die Mauern hervorragende Aussichtspunkte auf die umgebende Landschaft und auf die Grundriss-Struktur der Festungsstadt selbst
In den Grundrissen der Gebäude lassen sich auffallend viele Bodegas lokalisieren - offenbar ein wichtiger Geschäftszweig zu allen Zeiten
Die Kirche mit angeschlossener Abtei wurde natürlich erst durch die christlichen Könige hinzugefügt. In ihrem Inneren findet man eine Vielzahl von Gräbern.
Christa und ich haben zwar schon etliche Burgen in Spanien besichtigt, aber das Fortaleza de la Mota in Alcalá la Real bringt uns an vielen Stellen zum Staunen. Mit Fotos kann ich den starken Eindruck gar nicht wiedergeben, den dieses historische Monument bei uns erzeugt. Wer in dieser Gegend vorbei kommt, sollte sich die Gelegenheit eines Besuchs der Festung nicht entgehen lassen.
Das Fortaleza de la Mota ist täglich geöffnet (auch montags, wenn in Spanien nahezu alle Museen geschlossen haben). Der Eintrittspreis beträgt für Erwachsene 8 €. Ältere Herrschaften (über 65 Jahre) zahlen nur 4 € pro Person.
Den Blick über die Stadt Alcalá la Real gibt es kostenlos dazu.
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- Geschrieben von gg-iberico
Von Alcalá la Real nach Écija
22. Februar 2023
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Alcalá la Real
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Navas del Selpillar
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Puente Genil
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Herrera
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Écija
Nachdem ich auf dem Stellplatz in Maracena kein Wasser getankt hatte, weil es "nur" Brunnenwasser war, ist heute vor der Weiterfahrt erst mal eine komplette Ver- und Entsorgung angesagt. Hier auf dem Stellplatz "Alcalá Camper Park" ist das kein Problem.
Noch ist nicht klar, wo die heutige Übernachtung stattfinden wird. Ich will mir zwei oder drei neue Wohnmobil-Stellplätze anschauen - einer davon sollte das Tagesziel werden.
Zuerst geht die Fahrt durch die Berge der Sierras Subbéticas nach Westen bis Lucena. In dem weit außerhalb liegenden Ortsteil Navas del Selpillar besuche ich den dort eingerichteten neuen kommunalen Wohnmobil-Stellplatz.
Er liegt neben dem ehemaligen Bahnhof einer stillgelegten Bahnstrecke, die inzwischen zur Vía Verde de Aceite ausgebaut wurde. Etwas Fein-Tuning fehlt noch (z.B. die abschließende Kies-Schicht), aber als Einstiegspunkt in die Vía Verde ist dieser Stellplatz ideal.
Noch etwas weiter im Westen liegt der Ort Puente Genil. Hier hatte ich schon vor einem Jahr nachgeschaut, was aus dem geplanten Stellplatz geworden ist, aber erst jetzt ist er realisiert worden. Allerdings ist dieser kommunale Wohnmobil-Stellplatz in meinen Augen nur etwas für den Notfall.
Der dritte neue Stellplatz auf meinem heutigen Weg befindet sich in dem Ort Herrera, und zwar innerhalb eines abgeschlossenen Bereichs, in dem der Stadtpark und der Mehrzweckplatz (Recinto Ferial) liegen.
Die Einfahrt auf das Gelände ist allerdings nach der aktuellen Beschilderung gar nicht erlaubt. Da sollte die Stadt noch nachbessern. Ich schaue mir jedenfalls den Wohnmobil-Stellplatz nur zu Fuß an - das Wohnmobil bleibt draußen.
Damit fällt auch die dritte Möglichkeit zum Übernachten aus. Plan B ist nun die Weiterfahrt bis Écija. Diesen Ort hatte ich schon im letzten Jahr aufgesucht, kurz nach der Eröffnung des dortigen kommunalen Wohnmobil-Stellplatzes, aber damals waren alle Parzellen belegt. Heute klappt es - die letzten beiden freien Plätze liegen allerdings direkt an der Hauptstraße.
Wenn man sich dem Ort Écija nähert, erkennt man schon von weitem eine Vielzahl von (Kirch-)Türmen, was natürlich mein Interesse weckt. Deshalb machen Christa und ich nach dem obligatorischen Café-con-leche, den wir ganz in der Nähe des Stellplatzes zu uns nehmen können, einen ad-hoc-Stadtrundgang, ohne viel Vorbereitung.
Elf Kirchtürme soll es in Écija geben, wir haben heute aber nicht alle gesehen, nur eine kleine zufällige Auswahl. Für eine vernünftige Stadtbesichtigung braucht man sicher ein oder zwei Tage mehr.
Der Spaziergang durch die Stadt Écija hat Appetit auf mehr gemacht. Beim nächsten Besuch werde ich etwas mehr Zeit einplanen, zumal in der Nähe der Radweg Vía Verde de la Campiña vorbeiführt (die Hauptstraße vor dem Stellplatz ist die ehemalige Bahntrasse).
Diesmal bin ich wieder einmal auf der Flucht vor der nächsten vorhergesagten Kältewelle und bleibe nur eine Nacht. Hoffentlich ist beim nächsten Mal der Stellplatz wieder genau so leer wie am folgenden Morgen.
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- Geschrieben von gg-iberico
Von Écija nach Jerez de la Frontera
23. - 25. Februar 2023
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Écija
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Jerez de la Frontera
Für das Wochenende (und auch noch danach) sind in weiten Teilen Andalusiens Regen und Kälte gemeldet - da ist es sinnvoll, auf einem Stellplatz zu stehen, der einen Stromanschluss bietet, einen festen Untergrund, und bei Bedarf etwas Zerstreuung in der Nähe. All das erfüllt der private Wohnmobil-Stellplatz "Camper and Van" in Jerez de la Frontera.
Da auf dem Weg nach Jerez de la Frontera keine neuen Stellplätze liegen, die ich noch dokumentieren müsste, fahre ich hauptsächlich auf der Autobahn A-4 an Sevilla vorbei in Richtung Süden.
Auch der Stellplatz "Camper and Van" ist für mich nicht neu, aber dort passt eben alles zusammen. Vor gut einem Jahr war ich schon kurz nach der Eröffnung für eine Woche auf dem Stellplatz. Damals haben Christa und ich auch einen Stadtbesuch gemacht (nachzulesen im Reiseblog Winter 2021-22), diesmal sparen wir uns den. Ich habe genug mit dem Aufarbeiten der "womo-iberico"-Aktivitäten zu tun.
Der Aufenthalt bei einem Einkaufszentrum ist eine gute Gelegenheit, mittags nicht selbst kochen zu müssen, oder mit Shoppen die Zeit zu vertreiben - immerhin bin ich jetzt Besitzer eines Hoodies...
Eigentlich wäre ich auch diesmal mit dem Stellplatz "Camper and Van" sehr zufrieden, hätte sich nicht auf dem Nachbargrundstück eine große Schafherde angesiedelt. Unmengen von kleinen, neugeborenen Lämmchen machen viel Geschrei, was von den Muttertieren mit entsprechendem Blöken beantwortet wird - und zwar ganztägig. Dazu kommt ab dem zweiten Tag nach einer Winddrehung auch noch ein erbärmlicher Gestank, so dass ich schon am Sonntag wieder abreise.
Das wird hoffentlich kein Dauerzustand...
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- Geschrieben von gg-iberico
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