Spanien im Winter 2022-23
Águilas und Calabardina
23. - 30. Dezember 2022
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Águilas
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Calabardina
Die erste Hälfte des geplanten drei-wöchigen Aufenthaltes auf dem Stellplatz "Dümo Camperpark" in Águilas ist vorbei - jetzt muss ich nur noch Neujahr und die Feiern um den 6. Januar mit den drei Weisen aus dem Morgenland überstehen, dann kann das Reisen mit dem Wohnmobil endlich weitergehen.
So langsam wird es mir hier langweilig, auch wenn Christa und ich ab und zu etwas unternehmen.
Z.B. mit dem Wohnmobil nach Águilas fahren, um dort einzukaufen. Dabei nutzen wir natürlich die Gelegenheit, über die Strand-Promenade zu spazieren und im Restaurant "El Tiburón" ein ordentliches Mittagessen zu verspeisen.
Ein Ausflug mit dem Fahrrad nach Calabardina darf natürlich auch nicht fehlen. Wir versuchen wie üblich in der Strandbar bei dem privaten Stellplatz "Tortuga Mora" einen Kaffee zu trinken - aber die Bar ist offenbar im Winterschlaf. Für mich war diese coole Strandbar früher der Hauptgrund, diesen Stellplatz aufzusuchen - das hat sich jetzt wohl erst mal erledigt.
Vor dem markanten Felsmassiv des Cabo Cope (ein Naturschutzgebiet) liegt die Badebucht Playa del Arroz, die immer schon von Wohnmobilisten bevölkert wurde - bis Verbotsschilder in allen Buchten des Gemeindegebiets von Águilas aufgestellt wurden (siehe Reiseblog vom Mai 2017).
Nach der Corona-Pause ist wohl alles wieder in Vergessenheit geraten - viele neue Wohnmobilisten sind inzwischen unterwegs, die die alten Geschichten nicht kennen und offenbar glauben, die Verbotsschilder seien nur Empfehlungen...
Das allgemeine Camping-Verbot (das zumindest für alle gilt, die sich länger als 48 Stunden an einer Stelle aufhalten, oder die Tisch und Stühle raus stellen - was eigentlich alle machen) wurde sogar noch verschärft durch ein Befahrensverbot für alle Fahrzeuge, die länger als 5.20 m sind.
Trotzdem stehen hier mindestens 40 Wohnmobile - einige fast direkt im Wasser (was wegen des Küstenschutz-Gesetzes richtig teuer werden kann), die meisten anderen irgendwo in der Botanik (was natürlich wegen anderer Umweltschutz-Gesetze ebenfalls einiges an Ordnungsstrafen auslösen kann).
Was in den Köpfen dieser Menschen vor sich geht, die sich gleich mehrfach über Gesetze und Verordnungen hinwegsetzen, möchte ich lieber nicht ergründen. Klar ist aber, dass sie dem Wohnmobil-Reisen in Spanien einen Bärendienst erweisen, denn üblicherweise werden in der Presse und bei zu erwartenden Gegenmaßnahmen alle Wohnmobilisten über einen Kamm geschoren, und wir alle landen schließlich als Umwelt-Verschmutzer und Schmarotzer in den entsprechenden Schubladen.
Christa und ich ziehen es vor, die Natur zu Fuß oder mit dem Fahrrad zu erkunden. Auch in den Hügeln rund um den "Dümo Camperpark" kann man spazieren und schließlich von oben auf die Buchten vor dem Cabo Cope hinab schauen.
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- Geschrieben von gg-iberico
Aufenthalt in Águilas
2. - 6. Januar 2023
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Águilas
Die Zeit vergeht, auch wenn man nichts unternimmt. Aber hin und wieder etwas Bewegung kann ja nicht schaden, deshalb klettern Christa und ich manchmal in den Hügeln direkt über der Küste herum und erfreuen uns an dem Ausblick auf Küstenabschnitte, die noch nicht zubetoniert wurden.
Ein touristisches Highlight, das wir bei unseren früheren Besuchen in Águilas noch nicht bewundert haben, konnten wir diesmal nachholen - die kunstvolle Mosaik-Gestaltung in einem Wohngebiet beim Playa del Hornillo, bekannt als Rincón de Hornillo oder benannt nach seinem Urheber Rincón de Casuco.
Ein einziger Mann, Juan Martínez Casuco, hat nachdem er Anfang der 1980er Jahre Rentner wurde in 12-jähriger Arbeit dieses Gesamtkunstwerk geschaffen, wobei nicht zufällig ein gewisser Gaudí Ideen geliefert hat.
Etwas weiter oberhalb, im Park Plaza del Hornillo, findet man weitere Beispiele seiner Kunst, insbesondere die Kapelle Ermita del Ave María.
Nicht überall in Águilas findet man diese Harmonie zwischen Umwelt, Natur und Kunst. Leider sind es immer wieder auch Wohnmobilisten, die sich über Verbote hinwegsetzen, schöne Landschaften durch Massenansammlungen verunstalten und für andere Menschen weitgehend unbrauchbar machen.
Statt sich irgendwo am Meer zusammen zu drängen (von "frei"-stehen kann da ja wohl nicht mehr die Rede sein) lassen Christa und ich uns lieber am Pool unseres Stellplatzes nieder, genießen dort unseren Café-con-leche und können auch aufs Wasser schauen...
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- Geschrieben von gg-iberico
Von Águilas nach Purias
9. Januar 2023
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Águilas
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Lorca
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Purias
Es geht endlich wieder los! Nicht, dass es mir auf dem Stellplatz "Dümo Camperpark" nicht gefallen hätte, aber drei Wochen an einer Stelle sind genug.
Bevor ich Águilas endgültig verlasse werden noch die Vorräte aufgefüllt. Diesmal nutze ich den neuen Mercadona-Supermarkt im Osten der Stadt (GPS: 37.4118, -1.5655), der besonders Wohnmobil-freundlich ist und auf seinem Parkplatz eine Reihe spezieller Plätze nur für Wohnmobile reserviert hat. Allerdings ist bei maximal 8m Länge Schluss, und die Breite ist auch zu gering, falls die Nachbarplätze besetzt sind.
Das eigentliche Tagesziel ist Lorca. Dort wurde im vergangenen September ein neuer kommunaler Wohnmobil-Stellplatz fertig gestellt. Es blieb aber bis jetzt unklar, ob der Stellplatz normal nutzbar ist, oder eventuell vorerst nur im Zusammenhang mit dem Wochenmarkt geöffnet wird, oder einfach wieder geschlossen wurde.
Ich bin auf jeden Fall nicht besonders überrascht, als ich vor einem verschlossenen Tor stehe. Hinter dem Tor ist eigentlich alles fertig und wartet nur auf die Wohnmobilisten.
Was sich die zuständige Stadtverwaltung dabei denkt, ist mir ein Rätsel. Ich werde mal nachfragen.
Irgendwann wird der Stellplatz aber wohl endgültig in Betrieb gehen - bis dahin muss die Burg von Lorca weiter auf meinen Besuch warten.
Jetzt tritt Plan B in Kraft - ich fahre ein paar Kilometer zurück in Richtung Süden bis zu einem relativ neuen privaten Wohnmobil-Stellplatz bei der Ortschaft Purias mit dem schönen Namen "El Jardín del Viajero" (deutsch: Der Garten des Reisenden). Wie ein richtiger Garten sieht es hier noch nicht aus, aber das kann ja noch werden...
Nicht weit von der Küste entfernt, wo quasi jeder nutzbare Fleck durch Wohnmobil-Ansammlungen zugestellt ist, finde ich hier eine Oase, wo sich heute fünf Wohnmobile auf einem Stellplatz mit über 60 Parzellen verteilen.
Es war eine gute Idee, wieder ins Landesinnere zu fahren.
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- Geschrieben von gg-iberico
Von Purias nach Puerto Lumbreras
10. Januar 2023
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Purias
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Puerto Lumbreras
Nachdem ich gestern Abend noch den Eindruck hatte, dass die Straße vor dem Restaurant ziemlich stark befahren ist, war es nachts aber sehr ruhig, und noch nicht einmal bellende Hunde habe ich gehört, was in dieser eher ländlichen Umgebung eine Seltenheit ist.
Es ist schon fast Mittag, als ich in Purias beim Stellplatz "El Jardín del Viajero" aufbreche, aber der Weg bis zum Tagesziel ist nicht lang - etwa 15 km bis Puerto Lumbreras.
Bisher kannte ich den Namen Puerto Lumbreras nur von Straßen-Schildern, denn hier befindet sich ein Autobahn-Dreieck, wo man sich entscheiden muss, ob man über die A-7 nach Süden in Richtung Almería fahren will, oder auf der A-91 weiter nach Westen in Richtung Granada.
Diese Entscheidung muss ich heute nicht treffen, denn ich fahre zum neuen kommunalen Wohnmobil-Stellplatz am nördlichen Ortsrand von Puerto Lumbreras - leider ganz nah an einer Autobahn-Auffahrt.
Als Verkehrsknotenpunkt hat Puerto Lumbreras eine große Bedeutung für die vielen kleinen Ortschaften in der Umgebung, denn hier haben sich viele Geschäfte angesiedelt. In Bezug auf den Tourismus ist aber noch viel Luft nach oben.
Christa hatte herausgefunden, dass es zumindest eine Burg und Höhlen-Wohnungen gibt. Da wir uns gestern schon nicht viel bewegt haben, entscheiden wir uns trotz Verkehrslärm auf dem Stellplatz in Puerto Lumbreras zu bleiben und nachmittags eine "Wanderung" zum Burgberg zu unternehmen.
Die Burg liegt auf einem Hügel jenseits der breiten Rambla de Nogalte, fast 3 km vom Stellplatz entfernt. Auf einer interessant konstruierten Fußgängerbrücke überqueren wir das trockene Flussbett und machen uns an den Aufstieg...
... vorbei an den Casas Cuevas (Höhlenwohnungen), die wir allerdings an anderer Stelle auch schon mal interessanter vorgefunden haben,
... bis zum Gipfel, wo die Restaurierung des ehemaligen Castillo de Nogalte offenbar noch nicht abgeschlossen ist. Leider ist von der ursprünglichen Burg fast gar nichts übrig geblieben - man sieht vor allem neu konstruierte Beton-Mauern. Dafür lohnt sich der Ausflug eigentlich nicht.
Der Blick über das bergige Hinterland ist da schon interessanter, während die Altstadt von oben auch nicht viel hergibt.
Beim "Abstieg" wählen wir die neue, aber offenbar noch nicht freigegebene Route durch die Altstadt, die irgendwann wohl komplett Rollstuhl-geeignet sein soll. Damit sparen wir uns eine ganze Menge Treppenstufen.
Vor dem langen Rückweg finden wir noch eine kleine Bar, die trotz der engen Straßen etwas Sonne auf der Terrasse bieten kann, und natürlich Café-con-leche und sogar etwas Gebäck. Die heutzutage eher unübliche Musik-Untermalung mit alten Rock-Legenden sorgt für einen weiteren Pluspunkt. Wer so etwas mag, ist bei "El Ramblizo" genau richtig (Calle Mably, GPS: 37.5621, -1.8088).
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- Geschrieben von gg-iberico
Von Puerto Lumbreras nach Huércal-Overa
11. - 12. Januar 2023
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Puerto Lumbreras
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Huércal-Overa
Die Nacht verläuft auf dem Stellplatz in Puerto Lumbreras trotz der Nähe zu mehreren Hauptstraßen überraschend ruhig - bis 6:30 Uhr morgens wurde mein Schlaf nicht gestört.
Ausgeruht geht es noch am Vormittag weiter. Bald überquere ich die "Grenze" zu Andalusien und schon mittags erreiche ich das Tagesziel Huércal-Overa. Den hiesigen kommunalen Wohnmobil-Stellplatz habe ich zuletzt 2014 besucht, aber nichts hat sich geändert.
Noch liegt fast der ganze Tag vor uns, deshalb machen Christa und ich erst mal einen Stadtrundgang und frischen acht Jahre alte Erinnerungen auf.
Zum Abschluss des Rundgangs spazieren wir noch durch den hübschen kleinen Stadtpark, der von vielen freilaufenden Tieren bevölkert ist. Im dortigen Kiosko bekommen wir sogar eine Pizza, obwohl es für spanische Verhältnisse für ein Mittagessen eigentlich noch viel zu früh ist.
Noch immer ist der halbe Nachmittag übrig, deshalb holen wir unsere Fahrräder aus der Garage und starten einen kurzen Ausflug auf der Vía Verde, die vom alten Bahnhof in Huércal-Overa 20 km weit bis nach Almendricos in der Region Murcia geht.
Die Strecke ist nicht besonders schwierig, aber es gibt auch nur wenige interessante Stellen. Immerhin überqueren wir außer ein paar kleineren Brücken ein gut erhaltenes Viadukt über die Rambla Norias und durchqueren einen kurzen Tunnel. Ansonsten geht es fast nur geradeaus ohne nennenswerte Steigungen.
Nach gut einer Stunde ist das Ziel beim Bahnhof in Almendricos erreicht. Leider bleibt nur wenig Zeit für eine Pause, denn es wartet ja noch der Rückweg - noch einmal 20 km ...
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- Geschrieben von gg-iberico
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