Spanien im Winter 2022-23
Von Los Carlos nach Almuñécar
9. Februar 2023
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Los Carlos
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Almuñécar
Nachdem gestern noch dunkle Wolken die Berge am Ende des Tals verhüllten, fällt heute morgen der Blick auf ein Ansichtskarten-Panorama mit den 1800m hohen Bergen, die jetzt eine Neuschnee-Kappe tragen, und mit dem weißen Dorf Lújar am Berghang. Und natürlich strahlend blauer Himmel. Leider habe ich vergessen, das zu fotografieren...
Einen Augenblick überlege ich, einen weiteren Tag in Los Carlos zu bleiben, aber schließlich breche ich doch auf, um früh genug einen ordentlichen Stellplatz für das Wochenende zu finden.
Das Ziel ist Almuñécar, wo es seit letztem Jahr einen neuen privaten Wohnmobil-Stellplatz gibt.
Auf dem Weg dorthin passiere ich Salobreña - ein Küstenort mit sehr schöner Altstadt, der leider immer noch keinen offiziellen Stellplatz hat, der aber offenbar in diesem Winter zumindest einen Parkplatz für Wohnmobile freigegeben hat. Das ist mein Plan B, falls der Stellplatz in Almuñécar komplett belegt sein sollte.
Meine Befürchtung, der Stellplatz könnte voll sein, bewahrheitet sich nicht - als ich kurz nach 12 Uhr ankomme, gibt es noch mehrere freie Parzellen auf dem privaten Wohnmobil-Stellplatz "Alclub".
Es ist Mittagessen-Zeit, also spazieren Christa und ich erst mal die 400m den Hügel hinab zum Strand, wo wir direkt auf der anderen Straßenseite ein passendes Restaurant finden (Chiringuito Tropical). Die Überraschung am letzten Stellplatz bezüglich der eher niedrigen Preise setzt sich hier fort - ein Tagesmenü, wenn auch sehr einfach, für 7.70 € hat heutzutage Seltenheitswert. Und noch dazu direkt am Strand mit schönem Blick auf das Meer bis hinüber nach Salobreña.
Nach dem Mittagessen ist Bewegung angesagt, denn Christa möchte gern irgendetwas von den Sehenswürdigkeiten in Almuñécar "abhaken". Immerhin ist der eigentliche Ortskern etwa 3.5 km entfernt, aber man kann gemütlich immer an der Strandpromenade entlang spazieren. Das ist überhaupt nicht langweilig.
Schließlich erreichen wir das Ziel unserer "Wanderung" - die Peñones de San Cristóbal. Auf dem größten Felsen dieser Felsgruppe befindet sich ein Aussichtspunkt mit einem weithin sichtbaren Kreuz.
Die Aussichtsplattform erlaubt uns schon mal einen Blick auf ein weiteres Ausflugsziel - die Burg von Almuñécar, die man wohl am besten von hier oben sieht, denn sie ist rundherum schon ziemlich "zubetoniert".
Der Besuch des Castillo muss noch warten, für heute reicht es. Immerhin haben Christa und ich nach der Rückkehr zum Wohnmobil insgesamt 8.4 km zu Fuß zurückgelegt.
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- Geschrieben von gg-iberico
Almuñécar - Stadtrundgang
11. Februar 2023
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Almuñécar
Während des ganzen gestrigen Tages und auch noch während der Nacht blies ein sehr starker Ostwind, der für viel Unruhe auf dem Stellplatz sorgte, weil die als Sonnenschutz gedachten Netze der Naturgewalt nicht standhielten. Schließlich sorgten gerissene Metall-Drähte im Zusammenspiel mit den Metall-Rohren für ein unerfreuliches Konzert. Zum Schlafen waren Ohrenstöpsel nötig!
Heute ist der Wind etwas schwächer, doch häufige Böen bringen weiterhin alles zum Klappern und Quietschen. Das hält Christa und mich aber nicht davon ab, die geplante Stadtbesichtigung zu starten.
Die vorgesehene Fahrt mit dem Bus ins Zentrum findet allerdings nicht statt, da unklar ist, wann der nächste Bus fährt und an welcher Haltestelle man einsteigen muss. Verschiedene Internet-Seiten und der Fahrplan an den Haltestellen widersprechen sich, so dass wir einfach wieder zu Fuß in die City gehen - mit Rückenwind nur 40 Minuten. Dann stehen wir unterhalb der Burg von Almuñécar, dem Castillo de San Miguel.
Nach einem stärkenden Mittagessen auf einer weitgehend windgeschützten Terrasse auf der Plaza de San Cristóbal, direkt vor dem Aussichtspunkt Peñón de Santo, den wir vorgestern schon erklettert haben, beginnen wir unseren heutigen Rundgang in dem nahegelegenen botanisch-archäologischen Park "El Majuelo".
Die kleine Grünanlage am Fuß des Burgbergs ist auch ein Skulpturen-Park und sie beherbergt eine sehenswerte Ausgrabung einer römischen Fischfabrik.
Die Besichtigung der Burg ist erst ab 16 Uhr möglich, deshalb soll als nächster "Programmpunkt" der Besuch der "Höhle der sieben Paläste" (Cueva de siete palacios) erfolgen. Sie liegt mitten in der Altstadt, die sich über die Rückseite des Burgbergs erstreckt. Also spazieren wir erst einmal durch die Gassen und versuchen, nicht die Orientierung zu verlieren.
Schließlich stehen wir vor dem Eingang zur "Cueva" und stellen fest, dass auch hier der Einlass erst ab 16 Uhr ist (im Gegensatz zur offenbar nicht aktualisierten Internet-Seite, denn auch die Preise sind gestiegen).
Da ich keine Stunde warten will, gehen wir wieder hinunter zum Strand und trinken erst mal einen Café-con-leche.
Gegen 16 Uhr erklimmen wir den Burgberg zum zweiten Mal - und diesmal klappt alles.
Die für Rentner vergünstigte Eintrittskarte (2.50 €, sonst 4 €) gilt sowohl für den Besuch der Burg als auch für die Höhle "Cueva de siete palacios".
Die Cueva ist Teil einer architektonischen Konstruktion, mit der vor allem die Römer mehr Platz für ihre großzügigen Bauwerke (Forum, Tempel) auf dem eher kleinen Hügel schafften. Künstliche Gewölbe und Bögen als Unterbau sorgten für eine größere Oberfläche.
Die größte Höhle wird heutzutage als Museum genutzt, mit Artefakten aus vielen Epochen. Immerhin waren hier schon die Phönizier, dann die Römer, die Mauren - und jetzt wir
Die Burg von Almuñécar wurde ursprünglich von den Arabern gebaut, später von den Spaniern erweitert, um dann von Franzosen und Engländern wieder kaputt gemacht zu werden. Heute ist zumindest der Außenbereich weitgehend restauriert, und im Inneren befindet sich ein kleines städtisches Museum.
Der Gang über die Mauerkrone ist bei Windstärke 7 nicht wirklich lustig, aber am Ende kann man sich an den verschiedenen Aussichtspunkten über Ausblicke die Küste rauf und runter erfreuen.
Ich habe schon viele Stadtrundgänge gemacht, aber dieser gehört auf jeden Fall zu den eher anstrengenden - gut 3.5 km Anmarsch, dann zweimal durch die Altstadt den Burgberg erklimmen, zwischendurch den Skulpturen-Park und die archäologische Ausgrabung aufsuchen und noch einen Blick auf den Paseo Marítimo auf der Westseite der Stadt werfen, und weil für den Rückweg wieder kein Bus kommt und auch kein Taxi zu sehen ist, geht es wieder zu Fuß zurück zum Stellplatz. Am Ende kommen über 10 km Fußweg zusammen - Morgen ist auf jeden Fall ein Ruhetag!
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- Geschrieben von gg-iberico
Von Almuñécar nach La Herradura
13. Februar 2023
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Almuñécar
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La Herradura
Die heutige Etappe wird sicher eine der kürzesten dieser Reise: weniger als 9 km sind es von Almuñécar nach La Herradura - ein Ortsteil, der auch zur Gemeinde Almuñécar gehört.
Hier wurde im letzten Jahr der private Wohnmobil-Stellplatz "Área Camper La Herradura" neu eröffnet - den will ich mir heute anschauen, und wenn möglich, auch ein oder zwei Tage bleiben.
Nachdem gestern und heute auf dem Stellplatz in Almuñécar viele Wohnmobile abreisten und fast die Hälfte der Parzellen nun leer waren, hoffe ich, auch in La Herradura einen Platz zu finden.
Tatsächlich ist das auch so. Es gibt viele freie Parzellen, aber fast alle haben einen gravierenden Nachteil: sie liegen den größten Teil des Tages im Schatten und haben keinen Sat-TV-Empfang. Schließlich entscheide ich mich aber doch für eine der beiden halbwegs brauchbaren Parzellen in der Platzmitte. Ab etwa 13 Uhr erreicht die Sonne das Wohnmobil-Dach und erzeugt Solarstrom, und Sat-TV funktioniert hier auch.
Am Nachmittag inspizieren Christa und ich die Bucht von La Herradura, die bei einer Ausdehnung von etwa 2 km überschaubare Abmessungen hat. Es gibt einige Strandbars, aber sonst nichts besonderes.
Bei unserem Spaziergang kommen wir auch an der Burg von La Herradura vorbei. Diesmal ist kein Aufstieg auf einen hohen Burgberg nötig, denn diese kleine Festung wurde auf Meereshöhe gebaut - sie sollte vor allem Piraten abschrecken.
In der Burg befindet sich ein Besucherzentrum, das über eines der schlimmsten Ereignisse in der Geschichte dieser friedlichen Bucht informiert - der Untergang eines Großteils der spanischen Galeeren-Flotte im Jahr 1562, als diese vor einem Sturm in der Bucht Schutz suchen wollte und eine Änderung der Windrichtung zum Chaos führte. Dieses Ereignis trägt den Namen "La Furia del Mar" (dt.: Der Zorn des Meeres).
Weitere Sehenswürdigkeiten finden wir nicht. Es bleibt die Erkenntnis, dass man entlang des Strandes in La Herradura zwar viele Bars bzw. Restaurants findet, und wem das genügt, der kann sich hier sicher eine Zeit lang ganz wohl fühlen - wir werden morgen aber wohl weiter fahren, denn auch der Stellplatz erfüllt nicht alle meine Vorstellungen.
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- Geschrieben von gg-iberico
Von La Herradura nach Órgiva
14. - 15. Februar 2023
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La Herradura
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Órgiva
Das Wetter ist zwar noch nicht ganz so, wie ich es gern hätte, aber es ist gut genug, um endlich wieder die Küste verlassen zu können und im Inland weiter zu reisen. Von täglichem Sonnenschein muss ich mich allerdings erst einmal verabschieden.
Genau einen Monat nach der "Unterbrechung" der Reise in Tabernas (als es zum Aufwärmen an die Küste ging) soll es nun wieder zurück in die Spur gehen - nach Granada, auf der anderen Seite der Sierra Nevada.
Die Autobahn A-44 von Motril nach Norden führt durch interessante Landschaften am westlichen Rand der Sierra Nevada entlang, und dort in der Nähe befindet sich der Ort Órgiva, wo im letzten Jahr ein neuer privater Wohnmobil-Stellplatz eingerichtet wurde. Den Stellplatz "Entre Sierra y Mar" (dt.: zwischen Gebirge und Meer) muss ich mir natürlich persönlich anschauen.
Bei der Ankunft ist der Stellplatz nicht einmal halb voll - ich kann mir in aller Ruhe eine Parzelle aussuchen.
Der Himmel ist leider komplett bewölkt und ein kräftiger Wind lässt die gemessenen 16°C viel kälter erscheinen. Trotzdem marschieren Christa und ich in den gut 1 km entfernten Ort Órgiva, um nach interessanten Dingen Ausschau zu halten.
Órgiva ist (früher?) als Sammelpunkt von Künstlern bekannt geworden. Immerhin findet man auch heute noch die eine oder andere Skulptur an den Straßen, neben der Kirche und dem alten Palacio, der heute die Stadtverwaltung beherbergt.
Und zum guten Schluss finde ich neben der Kirche auch noch eine geöffnete Cafetería und Konditorei, die eine sehr große Auswahl an Kuchen und Gebäck hat. Genau das richtige, um mich von dem etwas trüben Wetter abzulenken.
Nach einer ruhigen Nacht soll heute wieder ein wenig die Sonne scheinen. Das ist ein guter Tag für "Heimarbeiten". Auch die am Stellplatz befindliche Waschmaschine kommt zum Einsatz. Und nachmittags scheint tatsächlich wieder die Sonne.
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- Geschrieben von gg-iberico
Von Órgiva nach Maracena
16. Februar 2023
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Órgiva
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Maracena
Órgiva ist einer der Hauptorte der Alpujarras, einer Landschaft an den Südhängen der Sierra Nevada. In der richtigen Jahreszeit kann man hier wunderbare Wanderungen und Ausflüge unternehmen. Ich begnüge mich diesmal im Vorbeifahren mit der schönen Aussicht auf die fruchtbaren Täler mit den zur Zeit blühenden Mandelbäumen.
Das heutige Ziel ist Granada. In der Stadt selbst gibt es zwar keine Wohnmobil-Stellplätze, aber in den Vororten findet man mehrere private Stellplätze, von denen aus man mit Bus oder Bahn die City und die vielen touristischen Sehenswürdigkeiten besuchen kann. Auf welchem Stellplatz ich schließlich landen werde, weiß ich noch gar nicht - das hängt davon ab, wie voll sie sind.
Die erste Wahl ist der private Stellplatz "Finca Bellavista" in dem nördlichen Vorort Maracena. Hier sind bei meiner Ankunft am frühen Nachmittag tatsächlich einige Plätze frei. Nur die acht Stromanschlüsse sind schon alle vergeben, aber morgen soll ich dann auch Strom bekommen können. Das ist für mich akzeptabel - also bleibe ich.
Christa und ich nutzen das schöne Wetter und unternehmen am Nachmittag eine erste Erkundung der Umgebung.
Der Ort Maracena ist etwa 1.5 km entfernt. Hier finden wir Supermärkte und viele Restaurants und Cafés. Vor allem das "Café Plaza" auf der Plaza Sor Maria Luisa bietet dieses feine Gebäck, das den Café-con-leche erst richtig abrundet...
Sonstige Sehenswürdigkeiten sind Mangelware - die Stadtverwaltung (Ayuntamiento) und die Kirche Iglesia de la Anunciación fallen noch am ehesten auf.
Für den Rückweg nutzen wir die Metro-Straßenbahn, um schon mal zu probieren, wie das Bezahlen mit der aufladbaren Magnetkarte funktioniert.
Auf dem Stellplatz hatten wir schon beim Check-in eine Metro-Karte bekommen. Unklar war nur, ob und wie viel Guthaben noch auf der Karte vom Vorbesitzer übrig geblieben ist. Das erfährt man aber am Automaten an der Metro-Station (man kann dort Deutsch als Sprache wählen).
Am selben Automaten laden wir dann den Mindestbetrag von 5 € auf, und müssen dann nur noch nach dem Einsteigen die Magnetkarte an das Lesegerät im Waggon halten. Alles ganz einfach.
Übrigens: seit Anfang 2023 wird der Nahverkehr in Spanien noch weiter vom Staat unterstützt, so dass jetzt eine Fahrt mit der aufladbaren Magnetkarte im gesamten Metro-Netz pro Person nur noch 0.41 € kostet. Davon kann man in Deutschland nur träumen...
Ab morgen werden wir dann die Metro für den Besuch von Granada nutzen - einfacher geht es kaum.
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- Geschrieben von gg-iberico
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