Spanien im Winter 2022-23
Von Génave nach El Bonillo
14. - 15. April 2023
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Génave
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Robledo
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El Bonillo
Nachdem Christa und ich von Génave aus die Radtour auf der Vía Verde de Segura in Andalusien "abgearbeitet" haben, wollen wir nun auch die Fortsetzung des Radwegs jenseits der Grenze in Kastilien-La Mancha auf der Vía Verde de la Sierra de Alcaraz erleben.
Als guter Ausgangspunkt kommt eigentlich nur der Ort Robledo in Frage, der einen kommunalen Wohnmobil-Stellplatz anbietet, der direkt an der ehemaligen Bahntrasse liegt.
Der Wetterbericht meldet zwar weiterhin viel Sonnenschein, aber leider auch viel Wind - über 30 km/h. Das ist beim Radfahren nicht so toll. Erst Sonntag soll der Wind abnehmen.
Kurz entschlossen verschieben wir die Radtour und fahren heute zu dem gut 20 km entfernten Ort El Bonillo, wo es einen weiteren kommunalen Wohnmobil-Stellplatz gibt, den ich noch nicht kenne.
Der Stellplatz von El Bonillo liegt direkt neben der Plaza de Toros und man benötigt einen telefonisch zu erfragenden Zahlencode, um hinein zu gelangen. Noch von Robledo aus rufe ich bei der angegebenen Telefon-Nummer an und kann mich telefonisch registrieren, dann erhalte ich den Code.
Meine Befürchtung, dass am Freitag-Nachmittag der Stellplatz vielleicht schon voll ist, erweist sich als unnötig - wieder einmal stehe ich allein auf einem Stellplatz, obwohl er kostenlos ist und sogar Strom-Anschlüsse bietet.
An beiden Tagen, an denen Christa und ich in El Bonillo sind, machen wir natürlich Spaziergänge durch den Ort, wobei wir nur wenig Interessantes finden. Fast alles spielt sich in der Umgebung der Plaza Mayor ab. Hier befinden sich die Kirche und die Stadtverwaltung...
... und in der Nähe zwei oder drei Restaurants/Bars. Auch einzelne kleine Geschäfte und einen Charter-Supermarkt gibt es hier. Verhungern oder verdursten muss man also nicht.
An der höchsten Stelle der Ortschaft finden wir eine offenbar neu gebaute Windmühle (deren Funktion sich uns nicht erschließt) und daneben eine aus dem Mittelalter stammende Steinsäule - der Pranger (El Rollo Picota) war das Zeichen einer eigenständigen Rechtsprechung im Rahmen der verliehenen Stadtrechte.
Und natürlich gibt es hier auch den in Kastilien-La Mancha allgegenwärtigen Don Quijote.
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- Geschrieben von gg-iberico
Von El Bonillo nach Robledo
16. April 2023
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El Bonillo
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Robledo
Tatsächlich hat der Wind nachgelassen, so dass der Radtour heute nichts im Wege steht.
Die letzte Nacht haben wir noch in El Bonillo verbracht - zu ungewiss war mir die Situation auf dem Stellplatz in Robledo, der direkt neben einem Picknick-Bereich liegt. Man weiß ja nie, was am Wochenende, insbesondere Samstag-Nacht, so alles passiert. In El Bonillo war es auf jeden Fall sehr, sehr ruhig.
Ausgeschlafen geht es vormittags die gut 20 km zurück nach Robledo zum Wohnmobil-Stellplatz, wo wir diesmal nicht allein sind - es steht doch tatsächlich ein weiteres Wohnmobil auf dem Platz.
Eine halbe Stunde später starten Christa und ich unsere Radtour auf der Vía Verde de la Sierra de Alcaraz, wobei wir uns ein Teilstück von etwas mehr als 20 km ausgesucht haben, das landschaftlich etwas Abwechslung verspricht - das Tal des Río del Jardín.
Wir werden nicht enttäuscht - die Ausläufer der Sierra de Alcaraz bilden viele Schluchten und Hügel, die eine echte Herausforderung an eine Bahntrasse darstellen. Entsprechend gibt es viele Tunnel zu durchqueren.
Spannend sind vor allem die Tunnel ohne Beleuchtung (Achtung! Das Befahren ist nur mit ausreichender Beleuchtung am Fahrrad erlaubt!), die oft eine Biegung aufweisen, so dass man das Ende nicht sieht. Aber die beiden längeren Tunnel bieten eine komfortable "smarte" Beleuchtung.
Die Bahntrasse außerhalb der Tunnel ist auch nicht langweilig - hier wechseln Felsenwände und Bahndämme ab, zum Teil mit frischen Frühlingsfarben verziert.
In der Nähe des Dorfes El Jardín finden wir die Reste des ehemaligen Bahnhofs, der auf dem besten Wege ist, von der Natur zurück erobert zu werden.
Die Bahnlinie, auf deren Trasse die Vía Verde de la Sierra de Alcaraz verläuft, und auch der Anschluss über die Vía Verde de Segura, ist übrigens nie in Betrieb gegangen - kein einziger Zug ist jemals hier gefahren. Nach einer Bauzeit von 27 Jahren wurde das Projekt 1954 eingestellt.
Das Dorf El Jardín hat vielleicht mehr Glück, auch wenn es nicht nach der besten Wohngegend aussieht. Immerhin finden wir hier, etwa 500m abseits der Vía Verde, ein offenes Restaurant und Geschäfte mit regionalen Lebensmitteln. Ein Extra-Betonweg wurde von der alten Bahntrasse bis zur Kneipe gebaut - das ist ein lobenswerter Service.
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- Geschrieben von gg-iberico
Von Robledo nach Corral-Rubio
17. - 18. April 2023
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Robledo
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San Pedro
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Albacete
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Corral-Rubio
Der wolkenlose Himmel, der tagsüber Sonne pur liefert, sorgt nachts immer noch für niedrige Temperaturen. Immerhin liegt Robledo in einer Höhe von knapp über 1000 Meter, was in der vergangenen Nacht für eine Minimum-Temperatur von -1.5°C sorgte.
Die gestrige Fahrradtour (fast 50 km) haben Christa und ich gut weggesteckt - deshalb geht es heute ohne Ruhetag gleich wieder weiter - und damit ein Stück näher an die Heimat, denn so langsam wird es ernst mit der Heimreise.
Zuerst fahre ich fast die gleiche Strecke wie gestern mit dem Fahrrad - nur eben auf der N-322. Dort, wo wir gestern umgekehrt sind (an der Kreuzung mit der CM-313), fahre ich heute weiter bis zum Ort San Pedro, wo ich mir den dortigen kommunalen Wohnmobil-Stellplatz anschaue und dokumentiere.
Weder der Ort, noch der Stellplatz sind besonders interessant, deshalb geht es nach kurzer Pause gleich weiter in die Provinz-Hauptstadt Albacete. Vom letzten Aufenthalt weiß ich noch, dass nah beim Wohnmobil-Stellplatz ein Mercadona-Supermarkt liegt - dort wollen wir mal wieder die Vorräte auffüllen.
Auf dem ziemlich vollen kommunalen Wohnmobil-Stellplatz entdecke ich bei der Ankunft genau einen freien Platz - Glück gehabt.
Nach nicht einmal einer Stunde sind die Vorräte an Bord und es geht weiter zum eigentlichen Tagesziel - dem neuen Wohnmobil-Stellplatz in dem kleinen Ort Corral-Rubio, der erst im letzten Monat eingeweiht wurde.
Wenn man bedenkt, dass in der Großstadt Albacete nur 10 Plätze für Wohnmobile reserviert sind, dann sind die 15 Parzellen in diesem 300-Einwohner-Ort ein ziemlich üppiges Angebot.
Leider hat der kleine Ort nicht viel mehr zu bieten. Im Zentrum steht die Kirche mit einem hübschen, sauberen Platz davor. Auch sonst macht alles andere einen sauberen und aufgeräumten Eindruck, aber viel mehr gibt es nicht zu sehen. Auch Bars oder Restaurants gibt es nur mit verschlossenen Türen.
Die einzige weitere Attraktion können wir leider nur auf einer Wandmalerei bewundern: in der Umgebung des Ortes gibt es einige kleine Seen, die sogenannten Lagunas de Corral-Rubio, wo viele Vogelarten beobachtet werden können. Die beiden Lagunen direkt am Ortsrand haben zur Zeit allerdings kein Wasser und damit natürlich auch keine Flamingos.
Für mich persönlich gibt es allerdings doch noch ein Highlight - eine kleine Backstube, wo man nicht nur frisches Brot kaufen kann, sondern auch äußerst leckeres Gebäck. Die geschäftstüchtige Mary informiert schon am Wohnmobil-Stellplatz über ihre handwerkliche Back-Kunst.
Sollte ich noch einmal in diese Gegend kommen, werde ich auf jeden Fall Corral-Rubio wieder aufsuchen. Nicht nur wegen der hervorragenden Kekse, sondern um die Lagunen auch mit Wasser und vielen Vogelarten zu sehen, und um auf einem wirklich ruhigen Stellplatz den vorbeiziehenden Schafen zuzusehen und dabei richtig zu entspannen...
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- Geschrieben von gg-iberico
Von Corral-Rubio nach Requena
19. April 2023
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Corral-Rubio
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Alpera
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Ayora
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Jalance
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Requena
In den vergangenen vier Wochen verlief die Reise durch die Provinzen Ciudad Real und Albacete in der autonomen Region Kastilien-La Mancha. Heute verlasse ich diese Region, die in den letzten beiden Jahren viele neue und auch gute Wohnmobil-Stellplätze eingerichtet hat.
Den Abschluss bildet der neue kommunale Wohnmobil-Stellplatz in Alpera - fast ein "Freisteher-Platz" bei dem ortsnahen Freizeit-Bereich "La Mejorada".
Der kleine Wald bietet gepflegte Spazierwege und ein Schwimmbecken für den Sommer. Die Pflege geht so weit, dass hier sogar der Wald gefegt wird...
Gern wäre ich länger geblieben, aber inzwischen hat die Rückreise begonnen und die Tagesetappen werden länger.
Heute will ich bis Requena in der Comunitat Valenciana fahren, aber natürlich schaue ich mir unterwegs auch die Stellplätze an, die direkt an der Strecke liegen, obwohl ich hier schon mehrmals vorbei gekommen bin.
In Ayora wird die Ver- und Entsorgungsstation offenbar von Einwohnern gern als kostenlose Wasser-Quelle genutzt, aber immerhin funktioniert hier noch alles.
Als Parkplatz oder gar Übernachtungsplatz ist diese Stelle sowieso kaum zu gebrauchen, ich fahre lieber 300m weiter den Hügel hoch zur Ermita San Antón, wo ich nicht zum ersten Mal eine Mittagspause einlege.
Anschließend fahre ich auf der N-330 weiter nach Norden und erreiche bald den Ort Jalance. Den hiesigen Wohnmobil-Stellplatz kenne ich seit seiner Einrichtung - damals waren die Bäume noch etwas kleiner und störten nicht so sehr beim Manövrieren.
Auf den schönen Spazierweg hinauf zur Burg verzichte ich heute. Wer aber etwas mehr Zeit hat, sollte den Weg hinauf nicht scheuen. Es gibt eine schöne Aussicht - bis hinüber zum Atomkraftwerk am Río Júcar, das man sonst kaum wahrnimmt...
Noch etwas weiter nach Norden auf der kurvigen N-330 erreiche ich schließlich den Ort Requena.
Der kommunale Wohnmobil-Stellplatz von Requena ist genau wie die beiden anderen Stellplätze, die ich heute schon in der Comunitat Valenciana aufgesucht habe, von minderer Qualität. Da bin ich offenbar in den letzten Wochen mit den oft brandneuen Plätzen in Kastilien-La Mancha etwas verwöhnt worden.
Der Nachmittag ist noch nicht weit fortgeschritten, so dass Christa und ich noch zu einem Besuch der Altstadt aufbrechen.
Zwar ist Requena mit etwa 20.000 Einwohner viel größer als die letzten besuchten Orte, aber auch hier ist es schwierig in der Siesta-Zeit ein offenes Café zu finden. Wir haben Glück - auf halbem Weg liegt die Cafetería Reinas, und die hat durchgehend offen (Calle Constitución, GPS: 39.48763, -1.09672).
Unser Weg geht am übertrieben stark restaurierten Castillo vorbei über die Avenida de Arrabal zum Plaza de Albornoz.
Hier im Zentrum der Altstadt kann man sich in den engen Gassen verlaufen...
... und stolpert an vielen Stellen über Historisches und Kunstvolles
Auch wenn der Stellplatz in Requena nicht besonders toll ist - ein Nachmittag ist zu wenig, um alle interessanten Seiten der Stadt zu entdecken. Beim nächsten Mal würde ich doch eher zwei Tage bleiben...
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- Geschrieben von gg-iberico
Von Requena nach Alcalá de Xivert
20. - 21. April 2023
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Requena
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Alcalá de Xivert
Heute wird nach langer Zeit wieder das Mittelmeer in Sichtweite kommen. Und dann sind es nur noch wenige Tage, bis diese Reise zu Ende geht. Bei Valencia kreuze ich die Route der Hinreise vom November 2022, dann geht es auf der AP-7 nach Norden.
Kurz vor Castellón halte ich an der Raststätte "La Plana" (GPS: 39.8642, -0.1216) für eine Mittagspause. Hier wurde auch an die Wohnmobilisten gedacht, die vor allem im Winterhalbjahr in großer Zahl die Küste rauf und runter fahren - es wurde ein Parkbereich geschaffen, wo man nicht die Pkw stört, aber auch nicht von Lkw gestört wird.
Von Castellón ist es nicht mehr weit bis zum Tagesziel Alcalá de Xivert. Hier wurde vor wenigen Jahren ein Campingplatz renoviert, der seit dem eher ein Wohnmobil-Stellplatz ist (wenn man von den Bungalows absieht).
Ich hatte mir zwar die Anfahrt durch den Ort mit Satellitenbild und Streetview angeschaut und bin zu dem Schluss gekommen, dass ich besser einen kleinen Umweg über die Nord-Zufahrt in Kauf nehme, aber als an der Süd-Zufahrt ein großes Schild den Weg zum Stellplatz weist, denke ich, dass das wohl ok ist und folge dem Schild.
Das war keine gute Idee, denn schon bald bin ich mitten in der Altstadt.
Wieder einmal freue ich mich, dass der TravelVan weniger als 2.20m breit ist, denn rückwärts fahren oder wenden ist hier keine Option.
Irgendwie geht das ganze ohne Kratzer ab, und irgendwann erreiche ich dann auch den Stellplatz, der sich inzwischen umbenannt hat in "Los Olivos de Xivert".
Diesem Stellplatz sieht man den Campingplatz-Ursprung an - selbst die kleinsten Parzellen sind noch vergleichsweise riesig (ca. 7m x 8m), und weil zur Zeit auch nicht mehr viel los ist, hat man viel Platz um sich herum. Und das bei einem Sonderpreis von 9 € pro Tag (bis Ende April).
Bei einem Rundgang durch den Ort schaue ich mir an, ob es eine brauchbare Route für Wohnmobile durch die Innenstadt gibt, finde aber nur einen geeigneten Weg aus dem Norden. Die entsprechende Skizze ist nun Bestandteil der Stellplatz-Beschreibung.
Ansonsten gibt es nicht viel Sehenswertes, außer natürlich der Kirche mit dem auffallenden Turm.
Interessant ist wohl eher die Nähe zu dem Naturpark Serra d'Irta, der direkt am Ortsrand hinter der AP-7 beginnt und sich zwischen Peníscola und Alcossebre bis zum Meer erstreckt - ein tolles Wandergebiet.
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- Geschrieben von gg-iberico
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