Spanien im Winter 2022-23
Aufenthalt in Almadén
25. März 2023
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Almadén
Nach dem gestrigen kurzen Spaziergang durch Almadén wollen Christa und ich heute mehr sehen - vor allem das ehemalige Bergwerk zur Quecksilber-Gewinnung, das uns als UNESCO-Welterbe natürlich besonders interessiert.
Dafür marschieren wir schon am Vormittag los, um eventuell noch frei verfügbare Eintrittskarten zu bekommen, denn normalerweise muss man vorher möglichst online reservieren, um den Parque Minero zu besuchen.
Leider haben wir kein Glück - alles ist ausgebucht, niemand hat kurzfristig storniert. Also schauen wir uns das Ganze von außen an, auf die Fahrt hinunter in die Tiefen der Mine müssen wir allerdings verzichten.
Auch außerhalb des Parque Minero findet man im Stadtgebiet an verschiedenen Stellen weitere Zeitzeugen der Minen-Geschichte. Zum Beispiel den Belüftungsschacht Pozo San Miguel ...
... oder das Tor Puerta de Carlos IV, das vor allem dazu diente, die Auslieferungen des wertvollen Endmaterials genau zu kontrollieren ...
... oder die Reste des ehemaligen Castillo de Retamar, das schon die Araber zur Bewachung und Verteidigung der Quecksilber-Mine gebaut haben ...
Eine Stierkampf-Arena hat zwar im allgemeinen nichts mit dem Bergbau zu tun, aber hier in Almadén ist das anders. Wegen der Wohnungsnot in den Boom-Zeiten des Bergbaus wurden im Jahr 1752 Wohnungen für die Arbeiter gebaut, die in einem Sechseck angeordnet einen großen Innenhof umschließen. Schon damals wurde dieser Platz für alle möglichen Feiern und eben auch für den Stierkampf genutzt.
Von außen sieht man nur "Reihenhäuser" mit ehemals 24 Wohnungen (die übrigens in Kürze wieder als Herberge zur Verfügung stehen werden), und innen befindet sich die sechseckige Plaza de Toros - eine der ältesten und außergewöhnlichsten von ganz Spanien, seit 1979 als nationales historisches Monument geschützt.
In Almadén gibt es noch weitere interessante historische Gebäude, die man besichtigen könnte, z.B. ein altes Hospital oder ein Museum in der Bergbau-Abteilung der Universität Castilla-LaMancha. Dazu braucht man aber viel Zeit, und man muss sich mit den jeweiligen Öffnungszeiten eingehend beschäftigen.
Uns reicht es erst einmal. Wir ziehen uns auf den zentralen Platz vor der Stierkampf-Arena zurück, wo wir nach über 7 km Fußmarsch kreuz und quer durch Almadén im Restaurant "La Candela" ein wohlverdientes Mittagessen serviert bekommen.
Und genau vor uns erinnert dabei das "Monumento al Minero" an die Knochenarbeit der Minen-Arbeiter, die nicht selten wegen der Quecksilber-Dämpfe bei der Verarbeitung der Mineralien nicht sehr alt wurden...
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- Geschrieben von gg-iberico
Von Almadén nach Villanueva del Duque
26. März 2023
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Almadén
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El Viso
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Villanueva del Duque
Südlich von Almadén, und zwar schon in Andalusien, liegen mehrere Orte, deren Wohnmobil-Stellplätze ich noch nicht persönlich aufgesucht und dokumentiert habe. Jetzt sind sie in Reichweite und damit ist die Route der nächsten Tage klar.
Auf der N-502 fahre ich durch eine abwechslungsreiche, aber sehr dünn besiedelte Hügellandschaft nach Süden. Auf der ganzen 40-km-Strecke durchquere ich nur eine kleine Ortschaft bevor ich El Viso erreiche.
Der kommunale Wohnmobil-Stellplatz ist schnell gefunden, weil er unübersehbar an einem Kreisverkehr liegt.
Das ist natürlich keine gute Lage zum Übernachten, ich fahre lieber noch ein paar Kilometer weiter bis Villanueva del Duque. Hier gibt es einen kommunalen Wohnmobil-Stellplatz, der auf jeden Fall mehr Ruhe verspricht, und überhaupt sieht es hier direkt neben einer Grünanlage viel hübscher aus.
Die markierten Parkbuchten sind allerdings sehr schmal - sollten hier wirklich einmal fünf Wohnmobile nebeneinander stehen, dann wird es aber richtig eng. Heute ist das kein Problem - neben mir steht noch ein weiteres Wohnmobil, und das fährt kurz darauf auch noch weg.
Christa und ich beschließen, in Villanueva del Duque zu übernachten. Einen Café-con-leche bekommen wir in der nahe gelegenen Bar "La Pachanga", bevor wir einen kleinen Spaziergang zur Ermita Virgen de Guía machen.
Die Kapelle selbst ist nicht besonders außergewöhnlich, allerdings wächst auf dem Platz davor ein Olivenbaum, der wahrscheinlich schon hundert oder mehr Jahre alt ist. Das sieht man nicht alle Tage.
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- Geschrieben von gg-iberico
Von Villanueva del Duque nach Pozoblanco
27. - 28. März 2023
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Villanueva del Duque
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Alcaracejos
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Pozoblanco
Auch der Nachbarort von Villanueva del Duque bietet einen Stellplatz für Wohnmobile. In Alcaracejos liegt der kommunale Wohnmobil-Stellplatz allerdings nicht direkt im Ort, sondern etwas außerhalb bei einem Picknick-Bereich.
Im Sommer ist der schattige Picknick-Bereich und das nahe Freibad sicher verlockend, aber die schattenlose Asphalt-Fläche des Stellplatzes ist dann wohl eher abschreckend.
Heute bin ich erst wenige Kilometer gefahren, deshalb geht es noch etwas weiter zum Ort Pozoblanco. Dieser Ort ist mit 17.000 Einwohnern schon etwas größer und bietet mehr Möglichkeiten zum Zeitvertreib.
In Pozoblanco wurde von der Stadtverwaltung in einer Ecke des Recinto Ferial ein Wohnmobil-Stellplatz eingerichtet. Hier will ich die nächsten zwei Tage bleiben.
Der Stellplatz ist eingezäunt, aber es bleiben genug Öffnungen, um nicht das Gefühl von "Käfighaltung" aufkommen zulassen. Die Zäune verhindern aber wirkungsvoll, dass "Unbefugte" den Stellplatz als Abkürzung oder Spielplatz benutzen. Und sollte irgendwann einmal der Stellplatz mit seinen zehn Parkbuchten voll sein, könnte man direkt daneben auf den Freiflächen des Recinto Ferial stehen.
Der Recinto Ferial, und damit auch der Wohnmobil-Stellplatz, befinden sich an der Umgebungsstraße im Süden von Pozoblanco, während die meisten Geschäfte, die Cafés und Kneipen und auch die großen Supermärkte eher in der nördlichen Hälfte der Stadt liegen - fast 2 km entfernt.
Für Christa und mich ist das aber kein Problem. An beiden Tagen durchqueren wir die Stadt und suchen nach interessanten Ecken. Am Ende sind wir insgesamt über 12 km gelaufen.
Ein Highlight sollte das zu einem Veranstaltungsort umgebaute alte Getreide-Silo werden (Teatro "El Silo"), aber leider sind individuelle Besuche dort nicht möglich (obwohl in einer Internet-Veröffentlichung noch etwas anderes steht). Wir müssen uns also mit der Außen-Ansicht begnügen.
Historische Bauwerke gibt es offenbar nicht so viele, außer natürlich die Hauptkirche Santa Catalina, oder die Kapelle San Sebastián.
Unterwegs begegnen wir auch einigen Protagonisten der landwirtschaftlich geprägten Umgebung. In Pozoblanco wird hochwertiger Bellota-Schinken produziert, allerdings nicht von den bunten Schweinen...
Nicht unerwähnt bleiben sollte die Bar "Indian's Café & Copas", wo hervorragender Milchschaum auf den Café-con-leche gezaubert wird (und das bei 1.20 € pro Tasse!), und wer ein helles Blondes vorzieht, erhält hier eine Seltenheit aus Málaga: Cerveza Victoria - ein Bier, dessen Geschichte auf einen deutschen Braumeister zurückgeht, und für dessen Werbung in den 50er und 60er Jahren ein deutscher Tourist herhalten musste. Und ich glaube, es schmeckt noch immer ein bisschen wie deutsches Bier...
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- Geschrieben von gg-iberico
Von Pozoblanco nach Fuencaliente
29. März 2023
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Pozoblanco
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Villanueva de Córdoba
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Fuencaliente
Der März ist fast zu Ende und ich treibe mich immer noch im Süden Spaniens herum. Das Wetter in Deutschland ist aber auch nicht wirklich verlockend, deshalb werde ich noch etwas in Spanien bleiben und im Inland neue Stellplätze aufspüren und dokumentieren.
Heute geht es nach Osten durch eine weiterhin fast menschenleere Gegend, bis ich nach etwa 40 km den Ort Villanueva de Córdoba erreiche.
Bis vor kurzem konnte man den hiesigen kommunalen Wohnmobil-Stellplatz nur nutzen, wenn man vorher irgendwo anruft, damit das Tor geöffnet wird. Das ist aber jetzt nicht mehr so - bei meinem Besuch ist das Tor offen, ich kann ungehindert auf den Stellplatz fahren.
Für mich ist die Umgebung dieses Stellplatzes nicht attraktiv genug, und das sehen wohl auch andere so, denn der Stellplatz ist völlig leer - das wird sich wahrscheinlich erst im Sommer ändern, wenn das nebenan liegende Freibad geöffnet ist.
Ich fahre heute weiter auf der meist eintönigen A-424, die oft bis zum Horizont geradeaus geht...
... bis ich in Cardeña auf die A-420 nach Norden abbiege. Bald darauf erreiche ich wieder die "Grenze" zwischen Andalusien und Kastilien, und die Landschaft wird etwas abwechslungsreicher.
Bei dem Ort Fuencaliente, der etwas oberhalb der Hauptstraße an einem Berghang liegt, überwiegen schließlich die Berge und Wälder des Naturparks Sierra Madrona, und genau in dieser Gegend befindet sich der nächste Wohnmobil-Stellplatz.
Auf dem Gelände eines ehemaligen Campingplatzes findet man nun einen der 20 Stellplätze, die in den letzten zwei Jahren im Rahmen eines von der Provinz-Regierung geförderten Projektes gebaut wurden.
30. März 2023
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Fuencaliente
Die Lage des Stellplatzes mehrere Kilometer von der Ortschaft Fuencaliente entfernt und mitten in einem Waldgebiet erzeugt zwar nicht direkt Einsamkeit, aber irgendwie muss man sich schon selbst beschäftigen - zum Beispiel mit Wandern.
Direkt unterhalb des Stellplatzes, neben der Hauptstraße, befindet sich ein Picknick-Bereich bei der kleinen Kapelle "San Isidro".
Hier beginnen einige Wanderwege. Christa und ich entscheiden uns für einen Rundweg, der aber schließlich doch "nur" ein Hin- und Rückweg wird, weil wir nicht den richtigen Anfang finden.
Es geht zuerst zur Chorrera de Las Sierpes - ein Mini-Wasserfall eines kleinen Bachs (der aber immerhin zur Trinkwasser-Versorgung genutzt wird).
Dann folgen wir dem Wasserlauf bergauf, bis wir nach etwa 4 km eine Hochebene erreichen - das Quellgebiet des Arroyo del Robledo de las Hoyas.
Unterwegs staunen wir über meterhohe Baumheide (so etwas wie Heidekraut bzw. Erika, nur viel größer) ...
... und erfreuen uns an schönen Ausblicken in das Tal, und auf wilde Felsformationen, die zur Rast einladen.
Am Ende der Wanderung haben wir zwar nicht einmal 8 km zurückgelegt, aber immerhin etwa 300 Höhenmeter überwunden. Und beim nächsten Mal versuchen wir es vielleicht noch einmal mit dem Rundweg zur Cueva de las Sierpes.
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- Geschrieben von gg-iberico
Von Fuencaliente nach Puertollano
31. März 2023
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Fuencaliente
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Puertollano
Von dem einen abgelegenen Stellplatz in Fuencaliente, der etwa 6 km vom Ort entfernt liegt, geht es heute nach Puertollano, wo der Wohnmobil-Stellplatz etwa 7 km außerhalb liegt.
Vorher ist deshalb noch Einkaufen beim Mercadona-Supermarkt angesagt. Den findet man im Norden von Puertollano - ich muss also auf die andere Seite der Stadt. Mein Navi-Gerät will wieder einmal abkürzen und führt mich durch den Ort - aber leider ist genau dort eine Großbaustelle und die Umleitung ist eher etwas für kleinere Autos.
In solchen Situationen helfen die ur-spanischen Eigenschaften Gelassenheit und Ruhe, und irgendwie geht es immer.
Ich erreiche kurz darauf tatsächlich ohne Kratzer die "Einkaufsmeile" (hier gibt es noch weitere Supermärkte und Fastfood-Ketten), deren Beginn durch ein Relikt aus der Bergbau-Zeit signalisiert wird.
Nach erfolgtem Einkauf fahre ich diesmal über die Umgehungsstraße nach Süden und erreiche bald darauf den Freizeitbereich "Dehesa Boyal".
Hinter dem mächtigen Tor, das in der Nebensaison offenbar nur am Wochenende geöffnet ist, befinden sich ein Freibad, eine Cafeteria, ein Camping-Bereich und einige Bungalows, sowie eine riesige Grünfläche.
Direkt neben dem Tor befindet sich die Einfahrt zum Wohnmobil-Stellplatz von Puertollano, einem der "20 Stellplätze der Provinz Ciudad Real".
1. April 2023
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Puertollano
Die Umgebung des Stellplatzes ist für Freizeit-Aktivitäten, z.B. Wandern oder mit dem Mountainbike fahren, und zum Erholen gleichermaßen geeignet.
Am Wochenende findet der gegenüber vom Stellplatz liegende Picknick-Bereich viele Liebhaber, dann könnte es auch schon mal laut werden, ansonsten ist es hier sehr ruhig.
Christa und ich machen jeden Tag eine kleine Tour zu Fuß durch die Hügel, zum Teil auf ausgewiesenen Wanderwegen, aber auch auf Schotterwegen steil bergauf oder durch hohe Rosmarin-Sträucher.
Klettert man hoch genug, hat man einen guten Blick bis Puertollano. Diesen Ort werden wir uns morgen etwas genauer anschauen.
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- Geschrieben von gg-iberico
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