Überwintern in Spanien 2015-16
16. März 2016, Badajoz
- Monesterio
- Fuente de Cantos
- Higuera la Real
- Fregenal de la Sierra
- Badajoz
Der Ruhetag ließ neue Pläne reifen: abhängig davon, ob wir in der Umgebung neues Propangas finden (was in der Extremadura nicht selbstverständlich ist) fahren wir entweder weiter Richtung Norden oder fahren ein Stück zurück nach Andalusien, wo die Gas-Beschaffung weniger Probleme macht. Immerhin sind noch ein paar kalte Nächte gemeldet und frieren wollen wir in Spanien natürlich nicht.
Wir fahren zuerst nach Fuente de Cantos. Der Ort ist nicht weit entfernt und dort möchte ich einen neuen Wohnmobil-Stellplatz besuchen. Die Überraschung ist groß, als ich fast direkt neben dem Stellplatz eine kleine Tankstelle finde, die nicht nur Cepsa-Gas vertreibt sondern tatsächlich auch das gesuchte Propangas hat.
Damit ist klar: wir bleiben in der Extremadura und fahren als nächstes zu dem Ort Higuera la Real. Ich hatte nämlich im Internet einen Hinweis gefunden, dass dort ein neuer Wohnmobil-Stellplatz erstellt wurde, der nur noch auf die offizielle Einweihung wartet.
Den Platz habe ich tatsächlich gefunden und fertiggestellt war er eigentlich auch, aber ob dort jemals jemand übernachtet? Direkt an einer Hauptstraße (was in dieser Gegend aber nicht viel heißt) und gegenüber einer Industrie-Anlage (keine Ahnung, ob die nachts durchläuft) - Nichts für mich!
Nur wenige Kilometer entfernt liegt der Ort Fregenal de la Sierra, den ich als möglichen Übernachtungsplatz für heute ins Auge gefasst hatte, da der Ort einige Sehenswürdigkeiten verspricht.
Leider befindet sich der offizielle Wohnmobil-Stellplatz auf dem Gelände des Busbahnhofs (mit entsprechendem Verkehr) und außerdem wird die freie Fläche offenbar gern von Lkw zur Siesta benutzt.
Auch wir machen hier nur eine Mittagspause, denn wie ein ruhiger Übernachtungsplatz sieht das nicht aus.
Nach drei besuchten Stellplätzen, die alle nicht wirklich zum Übernachten geeignet waren, gibt es für heute nur noch eine Option - die Provinzhauptstadt Badajoz.
Der dortige Stellplatz ist noch sehr neu, aber die wenigen bisherigen Kommentare lassen einen brauchbaren Platz erwarten.
Und tatsächlich - wir finden einen Wohnmobil-Stellplatz, der von der Lage her kaum Wünsche offen lässt.
Man ist nur wenige Schritte neben einer kilometerlangen Grünanlage am Río Guadiana, und die Altstadt ist über eine autofreie Brücke in einer Viertelstunde zu erreichen. Hier werden wir wohl etwas länger verweilen.
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- Geschrieben von gg-iberico
17.-19. März 2016, Badajoz
Nachdem wir uns gestern bei einem kleinen Spaziergang nur einen ersten Eindruck von Badajoz verschafft hatten, steht heute eine umfangreichere Stadtbesichtigung auf der Tagesordnung.
Direkt neben dem Stellplatz beginnt die Steinbrücke Puente de Palmas, die uns auf kurzem Weg (immerhin fast 600 Meter) über den Río Guadiana an den Rand der Altstadt führt. Dort empfängt uns eines der Wahrzeichen von Badajoz, das ehemalige Stadttor Puerta de Palmas.
Von hier aus steuern wir die Plaza España an, wo sich die Kathedrale (nicht so fotogen) und die Stadtverwaltung befinden.
Auf unserem Weg durch die engen Gassen entdecken wir eine clevere Lösung gegen die sommerliche Hitze - dort, wo offenbar gerade zur Mittagszeit die Sonne ungehindert in die sonst schattige Gasse scheint, hat man mit bunten Stoffen eine Beschattung der Straße erreicht, die gleichzeitig hübsch aussieht.
Unser Ziel ist natürlich die Alcazaba, die ehemalige maurische Burg. Direkt davor liegt ein großer Platz, der mit mehreren Baustilen der verschiedenen Epochen aufwartet. Die Plaza Alta war bis zum Mittelalter das Zentrum von Badajoz, jetzt liegt der Platz doch eher am Rand.
Schließlich erreichen wir die Reste der alten Burg und klettern auf die umlaufende Mauer, von wo aus man einen guten Blick auf die Neustadt und über die Ebene des Río Guadiana bis nach Portugal hat.
Auf dem Rückweg finden wir noch weitere nette Plätze, die zum Verweilen einladen. Aber schließlich beenden wir unseren Stadtrundgang wieder mit dem Weg über die alte Steinbrücke Puente de Palmas. Wohl wissend, dass wir mindestens noch einen Tag in Badajoz bleiben werden.
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- Geschrieben von gg-iberico
20. März 2016, Valencia de Alcántara
- Badajoz
- La Codosera
- Valencia de Alcántara
Der Stellplatz in Badajoz wird inzwischen von lautstarken Spaniern dominiert. Man merkt, dass die Semana Santa (Osterwoche) beginnt.
Da es morgens auch noch angefangen hat zu regnen, fahren wir heute weiter Richtung Cáceres. Allerdings nicht auf dem direkten Weg, denn ich möchte unterwegs noch ein, zwei andere Orte besuchen.
Zuerst geht es nach La Codosera, wo man vor ein paar Jahren im Campingbereich der Piscinas Naturales (Badeplatz am Fluß) mit dem Wohnmobil übernachten konnte. Sogar eine richtige Ver- und Entsorgung gab es.
Inzwischen wurde das Übernachten in diesem Bereich verboten. Die offizielle Begründung war, dass der Stellplatz im Hochwasser-Bereich des Río Gévora liegt.
Der Ort La Codosera wollte sich um einen Ersatz-Stellplatz bemühen, aber ich habe keinen (offiziellen) Wohnmobil-Stellplatz gefunden. Schade, denn die Gegend am Fluss ist ganz nett.
Für den Weg zum nächsten Ort nehmen wir eine Abkürzung durch Portugal. Das ist schon eine feine Sache, dass man heutzutage so einfach Grenzen überschreiten kann...
Nur wenige Kilometer hinter der Grenze liegt unser Ziel - der Wohnmobil-Stellplatz bei dem Picknick-Bereich Puerto Roque. Leider ist das am Platz befindliche Restaurant geschlossen, und somit steht auch die Ver- und Entsorgungsstation nicht zur Verfügung, da man dafür im Restaurant entsprechende Jetons kaufen muss...
Der ganze Freizeitbereich gehört zu dem etwa 8 km entfernten Ort Valencia de Alcántara. Da beim Stellplatz selbst eigentlich nichts los ist, fahren wir noch in den Ort um nach einem netten Café Ausschau zu halten.
Ein geeignetes Café finden wir zwar nicht (die Spanier sitzen noch beim Mittagessen), aber wir spazieren durch den historischen Teil des Ortes und klettern auf die Reste der (wenig attraktiven) alten Burg.
Auf dem Burgturm stehen wir sozusagen in Augenhöhe mit den gegenüber wohnenden Störchen und können ihnen beim Brüten und Ausbessern des Nestes aus der Nähe zuschauen.
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- Geschrieben von gg-iberico
21. März 2016, Malpartida de Cáceres
- Valencia de Alcántara
- Malpartida de Cáceres
Nach einer ruhigen Nacht beginnt es morgens leider wieder zu regnen. Der Wetterbericht macht uns auch nicht viel Hoffnung für die nächsten zwei Tage. Aber einfach hier stehen bleiben und auf besseres Wetter warten wollen wir auch nicht.
Also fahren wir heute Richtung Cáceres. Etwa 10 km vorher liegt der Ort Malpartida de Cáceres, der vor einiger Zeit einen neuen Wohnmobil-Stellplatz angekündigt hat (siehe Bericht: Stellplatz bei den Störchen). Ein guter Grund, sich diese Gegend etwas genauer anzuschauen.
Leider bewahrheitet sich meine Befürchtung - der Stellplatz liegt direkt neben einer stark befahrenen Hauptstraße. In meinen Augen raus geschmissenes Geld!
Auf der obligatorischen Projekt-Tafel kann man die verschwendete Summe nachlesen: 58.900 € aus dem europäischen Sozialfond für strukturschwache Gebiete.
Dass man sich von der Firma Protecex eine teure Ver- und Entsorgungsstation hat aufschwatzen lassen zeugt genauso von fehlender Sachkenntnis wie die merkwürdige Zufahrtsregelung, die schon für mein nur 6m langes Wohnmobil problematisch ist.
Wir haben natürlich nicht vor, hier zu übernachten. Aber wir wollen uns auf jeden Fall den Naturpark Los Barruecos anschauen, der nur etwa 3 km entfernt liegt. Und vielleicht ergibt sich eine Übernachtungsmöglichkeit auf einem der dortigen Parkplätze.
Inzwischen hat der Regen aufgehört, und ab und zu lugt sogar die Sonne durch die Wolken. Also starten wir zu einem Rundgang durch den Naturpark.
Im Naturpark findet man nicht nur viele interessante Felsformationen, sondern kann beobachten, wie sich die Störche, die es ja in dieser Gegend in großer Zahl gibt, die unzugänglichen Felsen als Nistplätze eingerichtet haben.
Vielleicht haben die Felsen von Los Barruecos den (inzwischen verstorbenen) deutschen Künstler Wolf Vostell zu seinen Beton-Kunstobjekten angeregt, auf jeden Fall hat er hier beim Naturpark ein Museum eingerichtet, das wir uns morgen anschauen werden.
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- Geschrieben von gg-iberico
22. März 2016, Trujillo
- Malpartida de Cáceres
- Cáceres
- Trujillo
Wir haben auf dem Parkplatz beim Naturpark Los Barruecos übernachtet (GPS: 39.4209, -6.5066). So können wir heute schon vormittags das im Naturpark liegende Vostell-Museum besuchen.
Das Museum ist in den Gebäuden einer ehemaligen Waschanlage für Schafswolle (Lavadero de Lanas) untergebracht und zeigt moderne Kunst vom Museumsgründer Wolf Vostell und anderen Künstlern (z.B. Dali und Yoko Ono).
Leider ist das Fotografieren verboten, ich habe also nur Bilder aus dem Außenbereich. Aber die zeigen schon ganz gut, um welche Art von Kunst es hier geht.
Dieses Museum ist eine schöne Abwechslung wenn man sonst vor allem Naturparks und Städte besucht.
Anschließend fahren wir in das nur 10 km entfernte Cáceres zum Einkaufen und kommen dabei auch in der Nähe des dortigen städtischen Wohnmobil-Stellplatzes vorbei. Wie erwartet ist der Stellplatz und nahezu der gesamte nebenan liegende Busparkplatz mit Wohnmobilen verstopft (insgesamt etwa 30). In der Osterwoche sind offenbar alle Spanier, die ein Wohnmobil besitzen, irgendwo unterwegs.
Wir hatten sowieso vor, etwa 50 km weiter östlich nach Trujillo zu fahren. Dort ist ein neuer Wohnmobil-Stellplatz entstanden, den ich mir anschauen will.
Auch in Trujillo sind sehr viele Wohnmobile, aber wir finden noch eine freie Stelle und sind mit dem Ausrichten des Fahrzeugs gerade rechtzeitig fertig bevor dicke, schwarze Wolken über uns hinweg ziehen.
Es gibt nur wenige Regentropfen und kurz darauf scheint wieder die Sonne. Wir machen uns auf zu einer kleinen Ortserkundung. Das Ziel ist natürlich die Plaza Mayor, der Hauptplatz im Zentrum der Stadt.
Im Büro der Tourist-Info besorgen wir uns einige Informationen über die Stadt, und morgen werden wir eine etwas umfangreichere Stadtbesichtigung machen.
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- Geschrieben von gg-iberico
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