Überwintern in Spanien 2015-16
16. Februar 2016, Algodonales
- Cala de Mijas
- Algodonales
Eigentlich wollten wir heute ausnahmsweise ganz früh losfahren, um die geplante Route durch das Inland möglichst an einem Tag zu schaffen und uns eine Übernachtung in den Bergen bei unter Null Grad zu ersparen.
Irgendwie ist es dann doch wieder 11 Uhr als wir starten. Deshalb nehme ich den schnellen Weg über Marbella nach Ronda, obwohl wir diesen Weg schon oft gefahren sind.
Das Wetter in den Bergen bei Ronda ist wie versprochen - wolkenloser Himmel und sehr niedrige Temperaturen. Auf einem Rastplatz finde ich noch eine Eisschicht auf einer Pfütze, und die umgebenden Bergspitzen sind leicht weiß, wie gezuckert.
Hinter Ronda geht es dann etwas bergab, so dass die Temperaturen wieder erträglich werden. Hier machen wir in einer wunderschönen Umgebung Mittagspause.
Schließlich erreichen wir Algodonales, wo sich ein privater Stellplatz für Wohnmobile befinden soll. Bisher habe ich noch keine Fotos davon im Internet gefunden - wir lassen uns also überraschen.
Und die Überraschung ist sehr positiv - so positiv, dass wir spontan entscheiden hier zu bleiben.
Der Stellplatz gehört zu einem Zentrum für Gleitschirmfliegen. Hier können die Aktivsportler entweder in gemieteten Wohnungen oder im eigenen Wohnmobil wohnen. Ein schöner Pool-Bereich (jetzt nicht nutzbar) mit Bar (die ist auch jetzt nutzbar), sowie WiFi, Duschen, Toiletten und Waschmaschine runden das Angebot ab.
Die Infrastruktur des Stellplatzes ist noch im Aufbau. Vor allem der "Stromverteiler" sieht noch etwas komisch aus:
Nachdem geklärt ist, dass wir bis morgen hier bleiben, nutzen wir den Nachmittag noch für einen Spaziergang zum gut 2 km entfernten Ortskern von Algodonales.
In einem Straßencafé genießen wir die Sonne, die es so gut meint, dass wir sogar die Jacken ausziehen können, obwohl es nur 10°C im Schatten sind.
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- Geschrieben von gg-iberico
17. Februar 2016, Algar
- Algodonales
- Zahara de la Sierra
- El Bosque
- Ubrique
- Algar
Der Tag fängt mit einer dünnen Eisschicht auf der Acrylglas-Haube direkt über meinem Bett an - da habe ich schon gar keine Lust aufzustehen.
Es stellt sich heraus, dass die Tiefsttemperatur nachts -2.7°C war, obwohl wir uns nur auf etwa 300m Höhe befinden. Gut dass unsere kleine Elektroheizung (nur 650 Watt) durchgehalten hat.
Für heute ist jedenfalls ganztägig strahlender Sonnenschein gemeldet. Das ist auch gut so, denn nachdem wir gestern das "Programm" etwas gekürzt hatten, gibt es heute viel zu tun.
Es beginnt mit dem Besuch des Bergdorfes Zahara de la Sierra, das nur wenige Kilometer vom Stellplatz in Algodonales entfernt in wunderschöner Lage über dem Stausee Embalse de Zahara liegt.
Unterhalb des Burgberges finden wir einen auch für größere Wohnmobile geeigneten Parkplatz (GPS-Koordinaten: 36.8422, -5.3894).
Hier beginnt auch gleich der Aufstieg in die Altstadt und zur Burg. Das ist natürlich ein absolutes Muss, denn die Aussicht schon während des Aufstiegs und natürlich auch vom Turm ist toll - auf der einen Seite schaut man weit in die Sierra de Grazalema, die zu Recht ein besonders geschützter Naturpark ist, auf der anderen Seite liegt der Stausee, der mit seinen vielen Buchten und Biegungen eine atemberaubende Kulisse bietet.
Beim Abstieg durch die Altstadt fällt uns auf, dass es schon wieder Mittagszeit ist. Auf dem Platz vor einer hübschen Kapelle finden wir sogar eine Gelegenheit, draußen zu sitzen und Rabo de Toro zu essen.
Danach geht es weiter auf einer Straße, die mein Navigationsgerät als "unbefestigt" einstuft und gar nicht benutzen will. Tatsächlich ist die Straße (CA-8102) in gutem Zustand und bringt uns auf kurzem Weg nach El Bosque.
Hier gibt es schon seit vielen Jahren einen von der Stadt eingerichteten Stellplatz mit Ver- und Entsorgung für Wohnmobile. Das Wasser ist hervorragend ohne Chemie-Geschmack (wahrscheinlich direkt aus den Bergen) und wird natürlich in unseren Tank gefüllt.
Das eigentliche Ziel ist aber der Ort Ubrique, der erst im letzten Dezember einen neuen Stellplatz fertiggestellt hat. Der Ort ist eigentlich viel zu groß für das kleine Tal, entsprechend eng geht es hier zu.
Viele Einbahnstraßen überfordern offenbar auch mein Navigationsgerät. Die Anfahrt zum Stellplatz wird noch durch einen Lkw erschwert, der unbedingt dort parken muss, wo auf der anderen Straßenseite Tische und Stühle eines Cafés viel Platz einnehmen. Das Passieren funktioniert erst nachdem hilfreiche Passanten das Kneipen-Mobiliar zur Seite räumen und der Lkw doch tatsächlich 2 Meter weiterfährt.
Auf dem Stellplatz selbst ist viel Raum auch für große Wohnmobile, aber die Weiterfahrt gestaltet sich noch spannender als die Hinfahrt.
Erst schickt mich das Navigerät über eine bedenklich kleine Brücke dann soll ich auf die nur 10m entfernte Hauptstraße fahren, obwohl genau an der Stelle eine hohe Böschung ist. Als ich weiterfahre erweist sich dies als Sackgasse, da die weiterführende Straße eine Einbahnstraße in die Gegenrichtung ist. Da ein Abbiegen oder Wenden unmöglich ist, löse ich das Problem auf spanische Art und fahre einfach in falscher Richtung durch die Einbahnstraße. Zumindest komme ich so wieder auf den richtigen Weg.
Nachdem ich Ubrique hinter mir gelassen habe, fahre ich deutlich entspannter durch die Eichenwälder der Berglandschaft des Naturparks Los Alcornocales nach Algar, wo das Ferienzentrum Tajo del Águila mit Parzellen für Wohnmobil-Reisende wirbt.
Offenbar ist dies aber nur noch ein Relikt aus vergangenen Campingplatz-Zeiten, heute ist der Schwerpunkt die Vermietung von kleinen Hütten auf dem riesigen Gelände oberhalb eines Stausees.
Wir bleiben trotzdem für eine Nacht und erfreuen uns bei einem Spaziergang an den vielen tollen Aussichten über den See.
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- Geschrieben von gg-iberico
18. Februar 2016, El Puerto de Santa María
- Algar
- El Puerto de Santa María
Der angekündigte Regen kam pünktlich um 2 Uhr nachts und hörte ebenso pünktlich nach dem Frühstück auf. Als sich mittags auch noch die Wolken auflockern starten wir zur heutigen Etappe, die uns wieder ans Meer bringen soll.
Über Jerez de la Frontera geht es nach El Puerto de Santa María. Dieser Ort ist bekannt für seine Bodegas, in denen guter Sherry produziert wird. Viele bekannte Marken (z.B. Osborne) sind hier zu Hause.
Ich war in den letzten Jahren schon zweimal in El Puerto de Santa María, beide Male auf dem örtlichen Campingplatz. Inzwischen gibt es aber die Möglichkeit, auf einem privaten Parkplatz für einen Pauschalpreis von 6 € pro 24 Stunden zu parken und zu übernachten.
Die Lage des Stellplatzes ist einerseits sehr gut - direkt am Fluss und nur wenige Minuten zu Fuß von den Bodegas entfernt, andererseits verläuft nebenan eine Hauptstraße und eine Eisenbahnlinie.
Da inzwischen die Sonne wieder ab und zu zwischen den Wolken hervorschaut, machen wir noch einen Spaziergang durch die Altstadt.
Es gibt hier keine besonderen kulturhistorischen Monumente zu bestaunen, aber z.B. die mächtige Stierkampf-Arena (Plaza de Toros), die offenbar renoviert wurde und sich in neuem Glanz präsentiert.
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- Geschrieben von gg-iberico
19.-21. Februar 2016, Rota
- El Puerto de Santa María
- Rota
Die Nacht verlief überraschend ruhig. Die Hauptstraße und die Eisenbahn haben nicht gestört, nur ein paar Regentropfen klopften morgens auf das Dach.
Das Wetter wird aber schnell besser und wir fahren gegen Mittag Richtung Rota weiter.
Der Ort Rota hat es bisher immer geschafft sich vor mir zu verstecken - er liegt einfach nicht an der normalen Reiseroute, weil er durch ein riesiges Sperrgebiet (US-Navy Stützpunkt) abgeschottet wird. Man muss schon gezielt dort hin fahren.
Zuerst fahren wir aber nur bis zu dem offiziellen Wohnmobil-Stellplatz beim Punta Candor. Hier befindet sich hinter dem kilometerlangen Strand ein weitläufiges Dünengebiet mit Pinienwäldchen.
Wir stellen uns nicht auf den offiziellen Stellplatz sondern auf den nahen allgemeinen Parkplatz, der etwas ruhiger direkt neben den Dünen liegt.
Es ist zwar bewölkt, aber trocken. Deshalb machen wir noch einen kleinen Spaziergang auf den befestigten Wegen durch die Dünen. Allerdings müssen wir irgendwann erkennen, dass eine Wanderdüne offenbar mit einem der Holzwege nicht einverstanden war.
Nach einer ruhigen Nacht beginnt der Tag mit einem wunderschön blauen Himmel. Da muss ich mir um die heutige Stromversorgung keine Sorgen machen. Schon während des Frühstücks kommt das große Zusatz-Solarpaneel zum Einsatz.
Und dann ist endlich der Besuch des Ortes Rota fällig.
Zu Fuß ist das etwas weit - etwa 4 km sind es vom Stellplatz bis zum Hafen. Mit ein wenig Herumlaufen im Ort kommt man dann schnell auf über 10 km für den ganzen Ausflug. Zu viel für heute.
Ich fahre mit dem Wohnmobil bis an den Ortsrand und finde einen ideal gelegenen öffentlichen, kostenlosen Parkplatz. Nur wenige Schritte entfernt beginnt der Paseo Marítimo (Strand-Promenade). Wenn jemand diesen Parkplatz ebenfalls nutzen will - hier sind die GPS-Koordinaten: 36.6243, -6.37185
Wir spazieren über den Paseo Marítimo entlang des Badestrandes Playa de la Costilla, der irgendwann einmal zu Spaniens schönstem Strand gewählt wurde.
Wir haben den Eindruck, dass wir schon mal schönere Strände gesehen haben. Aber wir wollen ja auch nicht baden.
Wir finden ein nettes Restaurant direkt oberhalb der Promenade und können bei immer noch herrlichem Sonnenschein unser Mittagessen genießen.
Anschließend spazieren wir noch bis an den Ortsrand kurz vor der US-Navy Sperrzone und können einen Blick auf dort liegende Kriegsschiffe werfen.
Eher friedlich wirkt da das kleine Segelschiff, das wir bei einer Gedenktafel für einen in Rota geborenen Seemann finden, der in der Flotte von Kolumbus als Steuermann diente.
Rota hat kaum kultur-historische Sehenswürdigkeiten zu bieten. Selbst die maurische Burg, die heute die Stadtverwaltung beherbergt, ist nicht besonders beeindruckend und wird in der Altstadt fast übersehen. Aber der Paseo Marítimo auf beiden Seiten des Hafens ist einen Ausflug wert.
Wir hängen noch einen Tag dran und "erholen" uns von dem Ausflug nach Rota. Heute muss ein kleiner Strand-Spaziergang genügen.
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- Geschrieben von gg-iberico
22.-25. Februar 2016, Sanlúcar de Barrameda
- Rota
- Sanlúcar de Barrameda
- Chipiona
Heute geht es wieder ein Stückchen weiter, allerdings nur bis Sanlúcar de Barrameda.
Am Ortsrand besuche ich noch kurz eine Ver- und Entsorgungsstelle für Wohnmobile bei einer Repsol-Tankstelle um die vorliegenden Informationen zu prüfen.
Es ist alles in Ordnung, diese Stelle kann man sich merken. Hier gibt es sogar einen für Wohnmobile geeigneten Waschplatz.
Kurz darauf erreichen wir den großen Platz am Río Guadalquivir, der als offizieller Wohnmobil-Parkplatz ausgewiesen ist.
Staunend stellen wir fest, dass der Platz nahezu flächendeckend mit Wohnmobilen gefüllt ist. So etwas haben wir noch nicht erlebt. Wir haben hier schon mit 3 oder 4 Wohnmobilen gestanden, auch schon mal mit etwa 40. Aber heute sind es 120! Und am Nachmittag kommen noch ein paar dazu.
Bei so vielen Wohnmobil-Reisenden auf einem Haufen erlebt man die ganze Palette an Verhaltensmustern - vom klassischen Camping mit Teppich vor dem Wohnmobil über Wäschetrocknen und Grillen bis zum Reservieren von Plätzen mit Liegestühlen.
Wohlgemerkt - auf einem kostenlosen Parkplatz.
Wir finden noch ein freies Plätzchen und machen anschließend einen kleinen Stadtrundgang, wobei die allgegenwärtigen Bodegas nicht zu übersehen sind.
Nach einer ruhigen Nacht gibt es strahlenden Sonnenschein.
Am Nachmittag mache ich mein Fahrrad startklar und fahre zum Nachbarort Chipiona. Dabei besuche ich natürlich den an der Strecke liegenden privaten Wohnmobil-Stellplatz "Sanlúcar AC Parking" und stelle fest, dass er zwar gut besucht, aber noch lange nicht voll ist.
Auf dem weiteren Weg liegt auch noch der Strandabschnitt Playa Niño de Oro. Auf einer privaten Finca wurde hier vor allem für Sommergäste eine Strandbar und ein Parkplatz für Caravans und Wohnmobile gebaut.
Ich hatte diesen Platz schon vor knapp zwei Jahren entdeckt und damals im Internet-Portal meinwomo.net eingetragen. Dort findet man auch weiterhin die Informationen.
Bei WOMO-IBERICO habe ich diesen Platz bisher noch nicht erfasst, weil ich inzwischen Zweifel habe, ob das eine gute Idee ist. Der Platz ist sowieso nur im Sommer geöffnet (Juni-September) und die Zufahrt mit einem Wohnmobil ist vor allem auf dem letzten Kilometer eine Katastrophe. Ein Badestrand ist eigentlich nicht vorhanden, der zentrale Punkt ist die Strandbar.
Ich werde die Sache wohl noch ein wenig beobachten, denn eigentlich macht der Stellplatz an sich inzwischen einen ganz brauchbaren Eindruck. Immerhin gibt es Strom und Wasser an jeder einzelnen Parzelle.
Nur wenige Kilometer weiter erreiche ich Chipiona. Dort will ich nachschauen, ob man auf dem großen Parkplatz beim Hafen immer noch mit dem Wohnmobil stehen kann.
Und richtig - hier stehen zwar nicht so viele Wohnmobile wie in Sanlúcar, aber gut 20 sind es auch hier. Allerdings ist dies kein offizieller Stellplatz, sondern eben nur ein allgemeiner Parkplatz.
Wer Chipiona besuchen will (es gibt eine ganz nette Strandpromenade und einige Restaurants an derselben) findet hier die GPS-Koordinaten der Parkplatz-Einfahrt: 36.7435, -6.4315.
Eigentlich wollen wir noch einen Tag länger in Sanlúcar bleiben, aber im Laufe des Tages erfahren wir, dass der Stellplatz bis zum Wochenende für eine Veranstaltung gebraucht wird. Alle Wohnmobile müssen am nächsten Tag den Platz verlassen.
Kurzentschlossen packen wir ein und fahren zurück nach Rota, um auf dem dortigen Stellplatz in Ruhe zu überlegen, wie es weiter geht.
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- Geschrieben von gg-iberico
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