Überwintern in Spanien 2015-16
26. Februar 2016, Sevilla
- Rota
- Dos Hermanas
- Sevilla
Für die nächsten Tage ist wieder eine Kältewelle und heute auch Regen in der Provinz Sevilla angekündigt. Leider steht gerade der Besuch von Sevilla auf meinem Plan.
Wir machen das Beste daraus und nutzen den heutigen Tag zum Fahren.
Die 100km-Strecke zwischen der Atlantik-Küste und Sevilla bietet zumindest an den Hauptstraßen nur langweilige Landschaft. Wir bringen sie schnell hinter uns um noch vor dem drohenden Regen unseren heutigen Stellplatz zu erreichen.
Zuerst suchen wir in der Nähe von Dos Hermanas, einem Vorort von Sevilla, einen privaten Stellplatz auf. Er liegt völlig isoliert irgendwo in der Landschaft und ist zu allem Überfluss auch noch nur über eine 300m-Lehm-Piste zu erreichen. Nach einem vorhergehenden Regenschauer eine sehr glitschige Angelegenheit.
Wir schauen uns lieber noch einen weiteren Stellplatz in Dos Hermanas an, können uns aber auch hier nicht zum Bleiben durchringen.
Schließlich fahren wir direkt durch bis Sevilla zu dem zentralen Wohnmobil-Stellplatz im Hafenbereich. Der Platz ist bei unserer Ankunft am frühen Nachmittag schon fast komplett belegt. Nun ja, es ist Freitag und an diesem Wochenende wird außerdem der Andalusientag (Día de Andalucía) gefeiert. Da ist natürlich Sevilla als Hauptstadt Andalusiens besonders gefragt.
Eigentlich wollte ich einen Platz mit Stromanschluss, muss aber nun feststellen, dass nicht genug Stromanschlüsse vorhanden sind. Dort wo es noch freie Steckdosen gibt, gibt es keinen freien Platz für das Wohnmobil und umgekehrt.
Da inzwischen kräftiger Regen eingesetzt hat habe ich auch keine Lust mit irgendwelchen Stromkabel-Kombinationen ein ausreichend langes Kabel zu basteln. Heute müssen die Batterien reichen und morgen sehen wir weiter.
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- Geschrieben von gg-iberico
27.-29. Februar 2016, Sevilla
Der Regen hat zwar aufgehört, aber es gibt immer noch viele Wolken. Um den Strombedarf zu sichern will ich mich doch nicht nur auf die Solar-Paneele verlassen, und nachdem schon einige Wohnmobile wieder abgereist sind, finde ich einen freien Platz, von wo aus ich problemlos eine freie Steckdose erreichen kann.
Nach dem Mittagessen machen wir uns auf zum Besuch der City von Sevilla.
Auf dem Weg dorthin überqueren wir einen toten Seitenarm des Río Guadalquivir, der eigentlich nur noch eine Verlängerung des Hafenkanals ist. Der eigentliche Fluss verläuft weiter im Westen der Stadt.
An diesem ruhigen Flussarm hat sich eine schöne Freizeit-Landschaft entwickelt mit einer riesigen Grünanlage nebenan.
Hier entdecken wir ein Riesenrad, das offenbar inzwischen alle größeren Städte brauchen (nicht nur London - Málaga hat inzwischen auch so etwas). Auf jeden Fall fahren wir ein paar Runden und verschaffen uns erst mal einen Überblick.
Auf unserem Weg am Ufer entlang erreichen wir den Torre de Oro (Goldturm), ein Wahrzeichen der Stadt, das noch aus maurischer Zeit stammt.
Kurz darauf erreichen wir die Altstadt von Sevilla, in deren Zentrum die Kathedrale steht. Hier findet man das wichtigste Wahrzeichen der Stadt - den Glockenturm der Kathedrale mit dem Namen "Giralda". Er ist aus dem alten Minarett der früher an dieser Stelle stehenden Moschee entstanden.
In der Nähe der Kathedrale gibt es noch viele sehenswerte Bauwerke, Museen und Stadtviertel. Um alles in Ruhe zu genießen braucht man mehrere Tage.
Wir beschränken uns heute auf einen Rundgang, der uns nun durch die große Grünanlage Parque de María Luisa zur Plaza de España bringt. Hier befindet sich ein riesiges Gebäude, das auch auf einem Panorama-Foto die wahren Dimensionen nur schlecht sichtbar macht. Wer mehr zu diesem kolossalen Bauwerk lesen will findet einiges bei Wikipedia.
Wir kehren am nächsten Tag zurück um uns näher mit der Plaza de España zu beschäftigen.
Besonders interessant finden wir die Darstellungen historischer Ereignisse für jede einzelne der etwa 50 spanischen Provinzen. Für jede Provinz gibt es eine kleine Sitzecke, die ebenso wie die Bilder aus farbigen Kacheln besteht.
Mit dem Betrachten der Bilder mit all ihren Details könnte man Stunden verbringen. Aber es gibt ja noch so viel anderes zu sehen.
Auf dem Rückweg kommen wir noch am Palacio San Telmo vorbei, einem prachtvollen Barock-Bau, der jetzt die andalusische Regierung beherbergt.
Ein weiterer Tag auf dem Stellplatz soll mir die Möglichkeit verschaffen, in Ruhe diesen Reiseblog zu schreiben und die nächsten Tage zu planen.
Ein kleiner Ausflug in die Stadt darf es dann aber doch sein. Diesmal spazieren wir am westlichen Ufer des Guadalquivir entlang und überqueren im Stadtteil Triana (Wiege des Flamenco) den Fluss. So gelangen wir in einen anderen Teil der Altstadt als an den vorhergehenden Tagen und finden eher zufällig ein neues, modernes Wahrzeichen der Stadt - den Metropol Parasol.
Eine grandiose Holzkonstruktion, die nicht nur Schatten spendet (Parasol bedeutet Sonnenschirm), sondern gleichzeitig auf dem begehbaren Dach Aussichtspunkte bietet.
Nach diesem schönen Blick über Sevilla bleibt noch etwas Zeit für einen Besuch in dem königlichen Palast Real Alcázar.
Von außen eher unscheinbar bietet das Gebäude innen eine gut erhaltene Architektur arabischer Herkunft mit einer Fülle von feinen Ornamenten.
Der Alcázar von Sevilla ist auf jeden Fall sehenswert, zumal er auch noch sehr schöne Gartenanlagen zu bieten hat. Aber wer schon einmal in Granada die Alhambra besucht hat, findet hier nicht wirklich etwas Neues.
Für uns ist dies nun der dritte Tag in Sevilla, und jeden Tag gab es ein volles Sightseeing-Programm. Für diesmal soll das reichen. Aber ein Wiederkommen ist sehr wahrscheinlich. Zu viel blieb noch unbesucht.
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- Geschrieben von gg-iberico
1.-2. März 2016, Marchena
- Sevilla
- Marchena
Das lange Wochenende hat uns fast vergessen lassen, dass dieser Stellplatz Teil eines großen Parkplatzes ist, auf dem Autos vor und nach irgendwelchen Transporten abgestellt oder zwischengelagert werden.
Heute morgen war die Ruhe vorbei, als einer der Auto-Transporter direkt vor unserem Wohnmobil abgestellt werden sollte. Ich habe ihn zwar sofort vertrieben, aber dafür hat er sich dann ein paar Meter weiter hingestellt und andere Wohnmobile blockiert.
An Werktagen ist dieser Stellplatz offenbar nicht sehr empfehlenswert, vor allem wenn man Ruhe haben möchte.
Wir verlassen heute Sevilla und fahren eine kleine Schleife zurück nach Osten zum Ort Marchena. Hier gibt es schon seit Jahren einen offiziellen Wohnmobil-Stellplatz, den ich bisher noch nicht persönlich besucht hatte. Das ändert sich heute.
Die Sonne meint es heute wieder sehr gut mit uns - auf dem schattenlosen Stellplatz wird es im Wohnmobil schnell sehr warm, so dass wir bald zur Stadt-Erkundung aufbrechen.
Die engen Gassen sorgen für ein angenehmes Klima, aber auch in der Sonne kann man es im T-Shirt gut aushalten.
Wir genehmigen uns einen Café con leche (Milchkaffee) auf der Plaza de Ayuntamiento (Stadtverwaltung), beobachten dabei Störche auf dem Turm des Gebäudes und versuchen anschließend die wenigen historischen Bauwerke der Stadt Marchena zu finden.
Dazu gehören vor allem der Arco de la Rosa, ein ehemaliges Stadttor, und die Reste der alten maurischen Burg.
Bei der Burgruine gibt es einen Aussichtspunkt, der uns einen Blick über ganz Marchena gestattet. Ganz nett, aber nicht überwältigend.
Nach einer ruhigen Nacht stellen wir beim Frühstück fest, dass wir heute nicht unbedingt weiterfahren müssen. Also hängen wir noch einen Tag dran, gehen etwas spazieren und freuen uns über das schöne Wetter.
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- Geschrieben von gg-iberico
3. März 2016, Palma del Río
- Marchena
- Palma del Río
Nachdem wir gestern schon festgestellt hatten, dass die örtliche Cepsa-Tankstelle auch Propan-Gas hat, fahren wir heute dort vorbei und tauschen unsere leere Gasflasche gegen eine volle.
Erst damit können wir uns wieder "frei" bewegen und nutzen dies für einen kleinen "Umweg" durch die Provinz Córdoba.
Ich will natürlich einen Wohnmobil-Stellplatz aufsuchen, den ich bisher noch nicht persönlich kenne. Dieser Stellplatz liegt in dem Ort Palma del Río, ziemlich genau in der Mitte zwischen Córdoba und Sevilla.
Der Stellplatz ist in Ordnung, so dass wir auf jeden Fall hier übernachten werden. Die Lage am Ortsrand direkt beim Río Genil mit einigen Spazierwegen im Grüngürtel ist für spanische Verhältnisse sogar ganz gut.
Der obligatorische Weg zur Stadtbesichtigung soll uns zuerst zum Zentrum bringen, und außerdem möchte ich beim Lidl-Supermarkt reinschauen, der in meinem Navi-Gerät angezeigt wurde.
Nach längerem Herumlaufen haben wir beides noch nicht gefunden. Erst mithilfe von Internet-Unterstützung müssen wir feststellen, dass es den Lidl-Supermarkt in Palma del Río nicht mehr gibt, und dass das "Ortszentrum" am westlichen Ortsrand liegt...
Im Tourist-Info-Büro an der Plaza Mayor erhalten wir noch einen Stadtplan, obwohl wir eigentlich alles, was sehenswert ist, schon gesehen haben. Insbesondere die alten Kirchen Monasterio de San Francisco und Parroquia de la Asunción mit Resten der maurischen Burg und Stadtmauer.
Wir verbringen noch etwas Zeit bei einem Café con Leche in einer schönen Grünanlage, und ich stelle wieder einmal fest, dass es offenbar immer noch einige schöne Plätzchen in Spanien zu entdecken gibt.
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- Geschrieben von gg-iberico
4.-6. März 2016, Sevilla
- Palma del Río
- Carmona
- Alcalá de Guadaíra
- Sevilla
Heute beenden wir den Abstecher in die Provinz Córdoba und fahren zurück Richtung Sevilla.
In der Stadt Carmona finden wir endlich auch wieder einen Lidl-Supermarkt. Und ich schaue mir die örtliche Cepsa-Tankstelle an, bei der es die Möglichkeit zur Ver- und Entsorgung gibt.
Kurz darauf erreichen wir Alcalá de Guadaíra, wo die Firma Autocaravanas Hidalgo einen vollwertigen Wohnmobil-Stellplatz anbietet.
Leider liegt der Stellplatz einige Kilometer vom eigentlichen Ort entfernt. Ein Besuch der Ortschaft zu Fuß ist nicht möglich.
Wir entscheiden uns schließlich zur Rückkehr nach Sevilla, denn heute beginnt das Wochenende und da ist in der viertgrößten Stadt Spaniens wahrscheinlich doch mehr los als in einer eher ländlichen Gemeinde.
Diesmal stellen wir uns auf den beim letzten Mal neu entdeckten Stellplatz an der Brücke Puente de los Remedios, weil man dann schon einen Kilometer näher am Zentrum ist.
Bei einem Spaziergang entdecken wir am Río Guadalquivir eine interessante Location - die Lonja del Barranco. Damit werden wir uns morgen näher beschäftigen.
Der Rückweg führt uns noch an der Plaza de Toros (Stierkampfarena) vorbei, die direkt neben der Altstadt liegt und übrigens auch besucht werden kann. Heute verzichten wir aber darauf.
Die Nacht verläuft überraschend ruhig, obwohl in der Nähe Hauptstraßen verlaufen.
Entsprechend erholt besuchen wir heute die gestern entdeckte Lonja del Barranco.
Eine ehemalige Markthalle wurde zu einem Gourmet-Tempel umgebaut und bietet nun eine große Auswahl an interessanten Speisen.
Das allein wäre nicht so spannend, aber die Lage und der lockere Umgang sind etwas Besonderes.
Man befindet sich direkt am Guadalquivir und hat die Möglichkeit, den Platz, an dem man sich niederlassen möchte, beliebig zu wählen (und zu wechseln) - zwischen drinnen und draußen, an einer Bar oder an einem normalem Tisch, in kuscheligen Sesseln oder einfach auf der Wiese.
Hier kann man es eine zeitlang aushalten - erst Mittagessen, dann Kaffee und Kuchen, dann noch ein Bierchen, und schon ist der Tag vorbei.
Nach zwei Tagen auf einem Parkplatz ohne Entsorgungsmöglichkeit wollen wir heute den Platz wechseln und wieder zu dem Stellplatz fahren, auf dem wir schon am letzten Wochenende waren. Dort gibt es eine komplette Ver- und Entsorgung.
Und wenn man sowieso das Wohnmobil bewegt, kann man sich ja auch noch etwas Neues anschauen.
Wir fahren also zum ehemaligen Expo-Gelände. Einige der ehemaligen Expo-Pavillons haben heute eine neue Funktion, aber viel ist nicht mehr zu sehen. Ein zwischenzeitlich angelegter Freizeit-Park (Isla Mágica) ist inzwischen wieder pleite und geschlossen.
Auf dem Weg zurück in die Stadt schaue ich mir noch einen Stellplatz an, den ich bisher noch nicht persönlich kannte. Das Besondere an diesem Platz ist, dass er innerhalb einer Industrie-Halle liegt. Eine interessante Variante, zumindest wenn man im Sommer Schatten sucht. Aber schön ist anders.
Der Stellplatz beim Hafen ist auch keine Augenweide, auch hier ist rundherum Industrie. Heute haben wir noch zusätzlich das Pech, dass ein richtig großer Frachter im Hafen liegt, der natürlich permanent irgendeine Maschine laufen lässt.
Wir stellen uns so weit wie möglich vom Schiff entfernt auf den großen Parkplatz, gelangen damit aber wieder in die Nähe der Autowaschanlage, die beim letzten Aufenthalt sogar mitten in der Nacht benutzt wurde...
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- Geschrieben von gg-iberico
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