Überwintern in Spanien 2015-16
29.-30. März 2016, Peñarroya-Pueblonuevo
- Alanís
- Cazalla de la Sierra
- Peñarroya-Pueblonuevo
Ich kann mich nicht so richtig entscheiden, welche Strecke ich heute fahren will, denn ich möchte ja wenn möglich alle Stellplätze, die in der Nähe liegen, aufsuchen und dokumentieren.
Schließlich fahre ich zuerst nach Cazalla de la Sierra. Hier soll eine Ver- und Entsorgungsstation bei einer Tankstelle sein. Die Tankstelle finde ich zwar, aber keine richtige Ver- und Entsorgung für Wohnmobile.
Ich habe schon einige Tankstellen besucht, die mit Wohnmobil-Service werben, aber gar keinen konkreten Servicepunkt anbieten. Das Abwasser soll man im Gully der Waschanlage entsorgen, die WC-Kassette darf man in der Kunden-Toilette leeren und Wasser zum Füllen des Wassertanks (oft mehr als 100 Liter) soll manchmal aus einem kleinen Schlauch genommen werden, der zum Füllen der Scheibenwaschanlage gedacht ist. Oft ist das gar kein Trinkwasser.
Derartige "Angebote" werden bei WOMO-IBERICO nicht gelistet.
Ich fahre wieder zurück nach Alanís und dann weiter nach Peñarroya-Pueblonuevo, wo es einen privaten Wohnmobil-Stellplatz gibt.
Auf der Straßenkarte bietet sich die Landstraße A-447 an, die zwar kurvenreich ist, aber als landschaftlich reizvoll gekennzeichnet ist.
Nach wenigen Kilometern wird die Straße schmaler und ein Hinweisschild lässt erste Zweifel aufkommen, ob dieser Weg die richtige Entscheidung ist.
"Carretera muy peligrosa" bedeutet nichts anderes, als dass die Straße sehr gefährlich ist. So etwas schreckt mich nicht ab, etwas Abenteuer darf ruhig dabei sein. Allerdings ist die Straße in einem sehr schlechten Zustand, und das Wohnmobil wird kräftig durchgeschüttelt.
Nach etwa der halben Strecke endet die Provinz Sevilla und es beginnt die Provinz Córdoba. Oft ändert sich an solchen Stellen auch der Straßenzustand. So auch diesmal. Es wird noch schlechter! Jetzt kommen auch noch Waschbrett-Querrillen dazu. Immerhin weist ein neues Schild auf den schlechten Straßenzustand hin.
Nach fast 2 Stunden und etwa 50 Kilometern Schütteln und Rütteln erreichen wir wieder eine ordentlich asphaltierte Straße. Die Landschaft war zwar sehr schön, trotzdem kann ich diesen Weg nicht empfehlen.
Noch ein kurzes Stück auf der nun wieder "guten" Straße und wir erreichen den Ort Peñarroya-Pueblonuevo. Hier liegt der Stausee Embalse de Sierra Boyera.
Auf dem Gelände einer privaten Finca direkt am See befindet sich der Wohnmobil-Stellplatz El Pantano. Nach der nicht so tollen Fahrt durch die Berge wollen wir uns hier erst mal erholen.
Trotz vieler Tiere in der Umgebung - Gänse, Esel, Hahn und Hund, die sich tagsüber immer wieder mal bemerkbar machen - ist es nachts ruhig.
Schon morgens ist es schön warm und am Himmel sind kaum Wolken zu sehen. Wir beschließen spontan, dass heute Grill-Wetter ist.
Wir fahren mit dem Fahrrad etwa 6 km bis zum Ort Pueblonuevo, wo wir uns im Mercadona-Supermarkt mit Grill-Fleisch und frischem Brot versorgen.
Der Ortsteil Pueblonuevo ist Anfang des letzten Jahrhunderts in der Umgebung eines Kohlebergwerks entstanden. Seit über 40 Jahren findet hier aber kein Bergbau mehr statt, alles verfällt und sieht wenig einladend aus.
Zurück auf dem Stellplatz sieht die Welt wieder besser aus. Und so können wir unseren ersten Grillabend in diesem Jahr richtig genießen.
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- Geschrieben von gg-iberico
31. März 2016, El Higuerón
- Peñarroya-Pueblonuevo
- Córdoba
- El Higuerón
Nachdem schon gestern ein kräftiger Wind das Grillen etwas kompliziert gestaltet hat, haben heute Vormittag die Böen schon fast Sturmstärke.
Auch die Temperatur ist in den Keller gefallen, so dass wir doch keinen weiteren Tag hier bleiben, sondern aufbrechen und Richtung Córdoba fahren. Dort soll das Wetter etwas freundlicher sein.
Und so ist es auch - während wir unterwegs mittags noch 9°C messen, sind es in Córdoba selbst ganz brauchbare 18°C. Und der Starkwind ist auch verschwunden.
Hier ist der Frühling offenbar schon etwas weiter fortgeschritten - Orangenblüten empfangen uns.
Wir fahren zu einem Wohnmobil-Stellplatz in einem Vorort von Córdoba. In El Higuerón bietet die Brotfabrik "Peter Pan" auf ihrem Gelände einen privaten Stellplatz an.
Auf den ersten Blick ganz brauchbar, mal sehen wie die Nacht wird. Denn in der Brotfabrik wird auch nachts gearbeitet...
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- Geschrieben von gg-iberico
1. April 2016, Córdoba
- Córdoba
- El Higuerón
Trotz Nachtarbeit in der Bäckerei wird unser Schlaf nicht gestört. Wir können also ausgeruht den Tag beginnen, der wie vorhergesagt strahlenden Sonnenschein bietet.
Wir lassen das Wohnmobil bei "Peter Pan" stehen und fahren mit dem Bus ins Zentrum von Córdoba. Die Bushaltestelle ist nur etwa 150m vom Stellplatz entfernt, die einfache Fahrt kostet 1.30 € pro Person.
Die Alternative wäre, mit dem Wohnmobil zum Parkplatz "Centro Histórico" zu fahren. Dort wurde ein richtiger Stellplatz eingerichtet mit Ver- und Entsorgung und einem Pauschalpreis von zur Zeit 11 € für 24 Stunden.
Nachdem ich mir den Stellplatz angeschaut und fotografiert habe, sind es nur ein paar Schritte und wir stehen vor dem Eingang zum historischen Zentrum, der Puerta Sevilla.
Das ganze historische Zentrum ist Weltkulturerbe, aber herausragend ist natürlich die Mezquita - eine ehemalige Moschee, die zur Kathedrale umgebaut wurde.
Die Mezquita/Kathedrale von innen zu besichtigen sollte zum Pflichtprogramm gehören, wenn man Córdoba zum ersten Mal besucht.
Da wir uns die unglaubliche Säulen-Architektur im Innenraum schon vor ein paar Jahren angesehen haben, verzichten wir diesmal darauf und spazieren lieber etwas durch die Stadt außerhalb des historischen Zentrums.
Auch dort gibt es interessante Gebäude zu sehen, z.B. auf der Plaza Tendillas
und vor allem gibt es eine Vielzahl von Grünanlagen, z.B. die Jardines de la Victoria.
Bevor wir schließlich mit dem Bus wieder zu unserem Wohnmobil zurückkehren, werden wir noch von einem Busfahrer aufgeklärt, an welcher Haltestelle man einsteigen muss, um nach El Higuerón zurückzukommen.
Da wir offenbar nicht die Einzigen waren, die das Bus-Haltestellen-System nicht sofort durchschaut hatten, hier die Information für den Rückweg von Córdoba nach El Higuerón:
Einstieg in die Bus-Linie O-1 an der Ecke der Avenida de la República Argentina mit der Avenida de Medina Azahara (GPS: 37.8852, -4.78616), Ausstieg an der Haltestelle El Higuerón 1.
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- Geschrieben von gg-iberico
2. April 2016, Doña Mencía
- El Higuerón
- Castro del Río
- Doña Mencía
Heute geht es wieder ein Stückchen weiter, wobei ich zuerst den Wohnmobil-Stellplatz in Castro del Río besuche.
Aufgrund verschiedener Kommentare in anderen Wohnmobil-Portalen ist unklar, ob der Stellplatz überhaupt noch in Betrieb ist.
Bei meinem Besuch stellt sich heraus, dass es den Stellplatz zwar noch gibt, man steht aber vor einem verschlossenen Tor. Wenn man den Stellplatz nutzen will, soll man sich zuerst bei der Polizei anmelden und anschließend eine Telefonnummer anrufen, damit jemand kommt, der das Tor öffnet.
So stelle ich mir einen öffentlichen Wohnmobil-Stellplatz nicht vor, und der Zustand des Platzes lässt darauf schließen, dass andere genau so denken. Dieser Platz wird wohl kaum bis gar nicht genutzt.
In anderen Wohnmobil-Portalen wurde der Stellplatz inzwischen entfernt und ich schließe mich dem an - ab sofort wird dieser Stellplatz bei WOMO-IBERICO auch nicht mehr gelistet.
Ich wollte eigentlich bis hinter Jaén fahren, aber da das Wetter sehr schön ist, habe ich keine Lust lange im Auto zu sitzen. Wir steuern einfach den nächsten Stellplatz an.
Der nächste Stellplatz befindet sich in dem Ort Doña Mencía. Wir hatten diesen Platz zuletzt vor etwa 2 Jahren besucht, und damals hatte er uns sehr gut gefallen. Heute stelle ich fest, dass der Stellplatz sogar noch etwas verbessert wurde.
Auf jeden Fall genießen wir erst mal die Sonne, und anschließend machen wir einen Spaziergang durch den Ort, der doch größer ist, als ich bisher angenommen hatte.
Zufällig geraten wir wieder in eine "Osterprozession" - speziell für Kinder wird hier (wie auch in vielen anderen Orten) unter dem Namen Semana Santa Chiquita eine Prozession veranstaltet, bei der im Prinzip alles genau so aussieht wie bei den Großen, nur eben alles etwas kleiner.
Nachdem wir wieder im Wohnmobil sitzen, stellen wir fest, dass dieser Stellplatz trotz aller Verbesserungen immer noch einen großen Nachteil hat: die Hauptstraße führt sehr nah am Platz vorbei. Mal sehen, wie ruhig es nachts wird...
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- Geschrieben von gg-iberico
3. April 2016, Priego de Córdoba
- Doña Mencía
- Priego de Córdoba
Ein paar zusammenhängende Stunden Schlaf waren doch möglich - da haben wir an anderer Stelle schon Schlimmeres erlebt.
Heute ist Sonntag und die Sonne scheint - das genügt offenbar, um sehr viele Spanier zum hiesigen Picknick-Platz am Vía-Verde-Radweg zu locken.
Der allgemeine Parkplatz vor dem Wohnmobil-Stellplatz füllt sich schnell, und es dauert nicht lange, bis sich die ersten Pkw auf das Wohnmobil-Terrain wagen. Schnell sind es dann 20 oder mehr.
Es gibt zwar ein eindeutiges Verbotsschild an der Einfahrt, aber so etwas wird in Spanien ja oft nur als Empfehlung empfunden.
Während wir noch diskutieren, wann wohl das erste Auto unser Wohnmobil blockiert, erscheint doch tatsächlich die Polizei und verscheucht die Falschparker. Wer nicht vor Ort ist und wegfahren kann, wird fotografiert.
Der Polizist erklärt mir noch, wo ich die offizielle Entsorgungsstelle finde. Allerdings stelle ich dann fest, dass auch hier die Pkw weggeräumt werden müssten, damit man den Abwasser-Gully mit dem Wohnmobil nutzen kann.
In unserm Fall ist das nicht so entscheidend, da wir sowieso zu dem Wohnmobil-Stellplatz in Priego de Córdoba weiterfahren wollen, wo es eine vollständige Ver- und Entsorgungsstation am Stellplatz gibt.
Der Weg nach Priego de Córdoba führt uns um den Naturpark Sierras Subbéticas herum. Der Blick über die Landschaft mit den allgegenwärtigen Oliven-Plantagen bis zu den Bergen ist gerade bei Gegenlicht beeindruckend.
Schließlich erreichen wir den Ort Priego de Córdoba, der auf einem Teil des allgemeinen Festplatzes (Recinto Ferial) einen Wohnmobil-Stellplatz anbietet.
Der Fußweg in das Stadtzentrum dauert fast eine halbe Stunde. Obwohl in einer Stunde der Start des Formel-1-Rennens ist, gehen wir noch eben in die Stadt und kommen gerade noch rechtzeitig wieder zurück. Blöd ist nur, dass Vettel mit seinem Ferrari schon in der Einführungsrunde (also noch vor dem Start) mit Motorschaden ausfällt...
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- Geschrieben von gg-iberico
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