• Vera
  • Los Gallardos
  • Lucainena
  • Níjar

Da wieder einmal die Gasflasche leer ist, fahre ich zur nächsten Cepsa-Tankstelle. Die liegt am Ortsrand von Mojácar, einem Ort der auf der Liste der "schönsten Dörfer Spaniens" (Los Pueblos más bonitos) steht. Da ich Mojácar schon früher einmal besucht hatte, lasse ich es links liegen und fahre über Los Gallardos (wo ich einen Servicepunkt für Wohnmobile inspiziere) nach Lucainena de las Torres, ebenfalls ein Ort, der zu den schönsten Dörfern zählt.

Von weitem sehen diese Ortschaften meist ganz nett aus, gerade die "weißen Dörfer" Andalusiens punkten dabei mit ihrer Lage auf Hügeln oder Berghängen. Auch Lucainena ist da keine Ausnahme, aber während ich durch die Gassen laufe und vergeblich nach irgendwelchen besonderen Schönheiten suche, frage ich mich, wieso dieser Ort den Titel "schönstes Dorf" tragen darf. Vermutlich sieht es im Sommer hier viel bunter aus. Ein paar Blumentöpfe finde ich dann aber doch noch.

151207-LucainenaKirche151207-LucainenaPlaza151207-LucainenaBlanco

Im Außenbereich von Lucainena, etwa 1 km entfernt, kann man sich noch Reste aus der Vergangenheit des Ortes als Minen-Stadt anschauen. Früher wurde hier Eisenerz abgebaut und vor dem Transport in großen Öfen (Hornos de Calcinación) thermisch behandelt.

151207-HornosDie Eisenbahnstrecke, auf der das Erz transportiert wurde, führte bis Agua Amarga an der Küste. Heute ist ein Teil der alten Trasse ein Vía-Verde-Radweg. Bis jetzt sind es nur 5 km, es wird aber überlegt, die ganze Strecke auszubauen.

Von Lucainena fahre ich auf kürzestem Weg nach Süden Richtung Níjar und Cabo de Gata. Die schmale und sehr kurvenreiche Straße geht 20 km durch nahezu unbesiedeltes Gebiet. Der Vorteil ist: es gibt auch keinen Gegenverkehr.

151207-SierraSchließlich erreiche ich Níjar, und kurz darauf bin ich bei meinem Tagesziel, dem neuen Wohnmobil-Stellplatz Cabo de Gata Camper Park.

  • Níjar
  • San José de Níjar
  • El Alquián
  • El Ejido/Almerimar

Obwohl direkt vor dem Stellplatz die wichtigste Hauptstraße im Gebiet des Cabo de Gata vorbeiführt, war es nachts überraschend ruhig. Noch nicht einmal kläffende Hunde waren zu hören. Dafür ist tagsüber um so mehr Verkehr.

Einen weiteren Tag werde ich deshalb hier nicht verbringen, aber zumindest nach San José an der Küste will ich noch. Dort war ich schon einmal vor über 10 Jahren zu meiner Zeit als Segler um mir den Hafen anzuschauen (der mir dann doch als zu klein erschien für meine damalige 40-Fuss-Segeljacht).

Der Hafen ist immer noch genau so klein, und auch sonst hat sich nicht viel geändert.

151208-SanJuanPlayaAm Ortseingang finde ich einen großen Parkplatz, auf dem ein Bereich für Wohnmobile reserviert ist. Der Wermutstropfen: übernachten (span.: pernoctar) ist hier verboten.

151208-SanJuan151208-SanJuanParken

Die Botschaft hinter solchen Schildern ist offensichtlich: die Wohnmobilisten sollen den ganzen Tag im Ort bleiben und Geld ausgeben, aber übernachten sollen sie gefälligst woanders.

Ich gebe kein Geld aus und fahre nach kurzem Aufenthalt sofort weiter.

Die Landschaft im Naturpark Cabo de Gata ist vor allem direkt an der Küste interessant. Der Rest ist eher eintönig und wenig spektakulär. Was hier genau geschützt werden soll, ist nicht sehr offensichtlich (große Teile im spanischen Inland sehen genau so aus).

151208-NP-CaboDeGataDen Weg rund um Almería lege ich auf der Autobahn zurück. Dabei halte ich in der Nähe von El Alquián kurz an einer Tankstelle, die einen umfassenden Wohnmobil-Service anbietet. Sogar Übernachten ist hier relativ ruhig möglich.

Ich habe mir inzwischen angewöhnt, vor dem Tanken im Internet nach den billigsten Tankstellen zu suchen. Auch heute werde ich wieder belohnt mit einem neuen Rekord-Tiefstpreis von 92.2 Cent pro Liter Diesel. Rund um El Ejido sorgt offenbar der Wettbewerb für derartige Preise gleich bei mehreren Tankstellen.

151208-Diesel922Von El Ejido aus sind es nur noch wenige Kilometer nach Almerimar, meinem heutigen Tagesziel. Dort wurden zwar inzwischen alle bei den Überwinterern sehr beliebten (kostenlosen) Parkplätze für Wohnmobile gesperrt, aber vor kurzem hat fast an der gleichen Stelle ein privater Wohnmobil-Stellplatz eröffnet. Natürlich nicht mehr kostenlos.

151208-ParkingAlmerimar


Die Nacht verläuft ruhig und der neue Tag beginnt mit Sonne. Allerdings sind Wolken gemeldet und windig soll es auch werden. Ich entschließe mich trotzdem zum Bleiben.

Nachdem nach den üblichen Abreisen am Vormittag nur noch 4 Wohnmobile auf dem Platz stehen, werden es im Laufe des Tages wieder deutlich mehr. Einen Teil trägt der sehr starke, böige Wind bei, da einige sonst in Guardias Viejas (etwa 3 km entfernt) am Meer frei stehende Wohnmobilisten sich für die windgeschützteren Stellplätze entscheiden.

Ich spaziere am Nachmittag zum Hafen, und auch hier das gleiche Bild - der Stellplatz direkt am Hafenbecken ist sogar gut gefüllt.

151209-PuertoAlmerimarAuf dem Rückweg komme ich wieder an all den großen, im Winter ungenutzten Parkplätzen vorbei, wo bis zum letzten Jahr insgesamt manchmal Hundert Wohnmobile standen. Inzwischen ist das verboten und entsprechend leer ist es hier.

151209-AlmerimarParkplatz

  • Almerimar
  • Almayate
  • Rincón de la Victoria
  • Torre de Benagalbón

Heute möchte ich in die Nähe von Málaga kommen, damit ich morgen ohne Zeitdruck Christa vom dortigen Flughafen abholen kann.

Auf dem Weg zur Autobahn-Auffahrt in El Ejido habe ich noch mal einen "schönen" Blick über die Plastik-Landschaft, die sich von Almería bis hinter Motril erstreckt. Hier ist der Gemüse-Garten für billige deutsche Supermarkt-Waren.

151210-ElEjidoPlastikDie Autobahn A-7 von Almería bis Málaga ist inzwischen lückenlos fertig und mautfrei. Eine echte Erleichterung im Vergleich zu den Zeiten, als man stundenlang auf der kurvenreichen, küstennahen N-340 durch alle Orte fahren musste. Nur die Navigationsgeräte müssen die neue Autobahn noch kennenlernen. Gleich zwei Geräte mit neuesten Updates denken ich fahre Off-Road.

Bei Torre del Mar verlasse ich die Autobahn und schaue erst mal bei dem Wohnmobil-Stellplatz in Almayate vorbei. Hier stehen zwar ein paar Wohnmobile, aber die meisten Plätze sind frei.

Dann fahre ich nach Rincón de la Victoria um zu sehen, ob man den Platz neben der Parkanlage Huerta Julián noch als Stellplatz nutzen kann. Man kann. Der Platz ist nahezu voll.

Schließlich fahre ich ein paar Kilometer zurück nach Torre de Benagalbón zum privaten Wohnmobil-Stellplatz "El Rincón". Dieser Platz macht auf den ersten Blick einen ganz ordentlichen Eindruck, deshalb bleibe ich hier.

151210-BenagalbonStpIch nutze den Rest des Nachmittags für einen Spaziergang an den Strand und genieße die Sonne und den Café con leche.

151210-BenagalbonStrand

Málaga,Torre de Benagalbón

Heute geht die Zeit des Single-Daseins zu Ende. Gegen Abend hole ich Christa vom Flughafen in Málaga ab.

Der Weg dorthin führt mich an einem Stellplatz am Stadtrand von Málaga vorbei, so dass ich mal eben schauen kann, ob die Stellplatz-Daten bei WOMO-IBERICO noch aktuell sind.

Wer diesen Platz tatsächlich zum Übernachten benutzen will, sollte nicht zu viel erwarten, denn eigentlich handelt es sich vor allem um einen Platz, auf dem man Wohnmobile und Caravans für längere Zeit abstellen kann.

Interessant ist das vor allem, wenn man vom Flughafen Málaga, der nur wenige Kilometer entfernt ist, zwischendurch nach Hause fliegt und das Wohnmobil während dieser Zeit hier abstellt.

Die Lage in einem Industriegebiet, das teilweise schon wieder verfällt, ist nicht sehr schön, und die hohen Mauern erinnern irgendwie an ein Gefängnis.

151211-MalagaSeylaKurze Zeit später landet Christas Flieger und die WOMO-IBERICO-Fahrzeug-Besatzung ist wieder vollzählig an Bord.

Wir beschließen, erst mal einige Tage auf dem Wohnmobil-Stellplatz in Torre de Benagalbón zu bleiben und einfach nur Urlaub zu machen.

151212-SelfieRincon

  • Torre de Benagalbón
  • Frigiliana
  • Rincón de la Victoria

Nach einer Woche "Urlaub" auf dem Stellplatz in Torre de Benagalbón wollen wir das weiterhin schöne Wetter nutzen und noch ein paar interessante Orte im Landesinneren aufsuchen.

Dazu müssen wir uns heute von dem gemütlichen und gleichzeitig komfortablen Stellplatz förmlich losreißen und fangen erst mal mit einem Ausflug zu dem in der Nähe von Nerja liegenden Bergdorf Frigiliana an.

Frigiliana wurde schon mehrfach als "schönstes Dorf Andalusiens" ausgezeichnet und steht natürlich auch auf der Liste der "schönsten Dörfer Spaniens" (Los Pueblos más bonitos de España).

Diese Auszeichnungen hat sich der Ort wirklich verdient. Alles ist sauber, strahlend weiß, aufgeräumt und einfach hübsch.

151217 FrigilianaDer Rundgang durch das alte maurische Viertel ist nichts für Gehbehinderte - viele Stufen sind zu bewältigen um in alle Ecken und Winkel zu gelangen. Erst dann erschließt sich die ganze Schönheit.

151217 Frigiliana1

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Frigiliana ist mit dem Wohnmobil einfach zu erreichen. Von der Autobahn-Abfahrt bei Nerja führt eine gut ausgebaute Straße bis ins Ortszentrum. Dort ist ein Parkplatz für "schwere Fahrzeuge" (Vehiculos pesados), oder man parkt auf vorgesehenen Längsparkbuchten an der Zufahrtsstraße.

151217 FrigilianaParkenAls wir Frigiliana verlassen ist der Nachmittag schon fast vorbei. Wir fahren also nur bis Rincón de la Victoria und stellen uns auf den großen Platz bei der Parkanlage Huerta de San Julián. Hier stehen schon 30 andere Wohnmobile, aber für uns ist noch genug Platz.

151217 RinconVictoria