• Pinto
  • Ocaña
  • Uclés

Zwei Nächte in Pinto sind genug - heute geht es weiter nach Süden.

Der Kreditkarten-Leser an der Stellplatz-Ausfahrt ist immer noch kaputt, ich muss also nichts bezahlen. Nach Aussage des Wachmannes wird das aber nicht so bleiben.

Das nächste Ziel ist schnell erreicht - der Ort Ocaña liegt in der Nähe der Autobahn. Bis zum Ortsrand geht es also ganz einfach, aber dann wird es kompliziert.

Das Navigationsgerät kennt nur einen Weg zum Wohnmobil-Stellplatz, und der soll über eine sehr enge, unübersichtliche Straße führen. Ich nehme dann lieber eine Abkürzung über eine eigentlich gesperrte Schotterstraße, weil dort auch Lkw fahren.

151120-OcanaAnfahrtSo gelange ich zwar zum Stellplatz, aber der normale Weg kann das ja nicht sein. Ich laufe dann zu Fuß zwei Stunden durch den Ort auf der Suche nach einer brauchbaren An- und Abfahrt, die ich schließlich auch finde. Und dabei stelle ich fest, dass Ocaña einige nette Ecken zu bieten hat.

151120-OcanaFuenteGrande151120-Ocana

151120-OcanaPlazaMayor

Nachdem das Gewirr der engen Einbahnstraßen hinter mir liegt, fahre ich nach Uclés. Hier grüßt schon von weitem die mächtige Klosteranlage neben den Ruinen der Festung.

151120-UclesMonasterioDer Wohnmobil-Stellplatz liegt etwas außerhalb des Ortes, aber ich raffe mich noch einmal auf und gehe durch den kleinen Ort Uclés den Berg hinauf zum ehemaligen Kloster.

Alle Gebäude sind ziemlich renovierungsbedürftig, und an vielen Stellen wird auch schon gearbeitet.

Ich verzichte auf eine Innenbesichtigung und schaue mir lieber aus dem Wohnmobil die interessanten Farben beim Sonnenuntergang an.

151120-UclesAbend

  • Uclés
  • Castillo de Garcimuñoz
  • San Clemente

Nach einer sehr ruhigen Nacht (noch nicht einmal irgendwelche kläffenden Hunde waren zu hören) überrascht mich das Wetter mit ein paar Regentropfen. So etwas habe ich schon seit vier Wochen nicht mehr gesehen. Viel Regen gibt es nicht, aber eine Kaltfront mit Starkwind bestimmt nun das Wetter.

Ich fahre noch etwas weiter in den Süden nach Castillo de Garcimuñoz. Dort gibt es zwar wieder richtig blauen Himmel, aber in 950m Höhe klettert das Thermometer mittags trotzdem nicht über 11°C. Und das bei starkem Nordwind mit Böen, die das Wohnmobil richtig durchschütteln.

Der Wohnmobil-Stellplatz liegt direkt neben der Burg-Ruine - eine zweifellos interessante Lage. Zur Zeit wird die Burg restauriert. Nach Abschluss der Arbeiten könnte der große Komplex ein Touristen-Magnet werden.

151121-GarcimunozStpDer Rundgang durch das Dorf offenbart aber schnell, dass außer der Burg hier nichts Wichtiges verborgen ist. Der Blick von einem nahen Hügel bestätigt das.

151121-GarcimunozIch fahre weiter nach San Clemente. Dieser Ort liegt 200m tiefer und prompt steigt die Temperatur bis über 13°C. Der Starkwind bleibt aber. Das merkt man vor allem auf dem völlig ungeschützt liegenden Stellplatz, obwohl weiterhin blauer Himmel vorherrscht.

151121-SanClementeStpDer Parkplatz ist insgesamt mehrere Hundert Meter lang, so dass ich mir erst mal eine windgeschützte Stelle suchen kann. Natürlich mache ich auch einen Spaziergang ins Zentrum zum Plaza Mayor. Die Straßen sind überraschend unattraktiv, nur an wenigen Stellen wurde etwas modernisiert oder Historisches herausgeputzt. Da könnte man noch viel mehr tun.

151121-SanClemente151121-SanClementeArkaden

Erst gegen Abend werden die Böen schwächer und seltener, so dass ich zum Übernachten auf den offiziellen Stellplatz fahren kann.

  • San Clemente
  • Lezuza
  • Yecla

Auch in Spanien ist inzwischen die nordische Kaltluft angekommen. Da hilft nur kräftig heizen.

Nachdem ich gestern Abend die leere (spanische) Gasflasche durch die noch nicht ganz leere mitgebrachte deutsche Gasflasche ersetzt hatte, musste ich heute morgen feststellen, dass diese eigentlich auch schon so gut wie leer war.

Erst werde ich um 6 Uhr wach, weil es irgendwie kühl ist. Dann stelle ich fest, dass draußen -1°C (!) gemessen wird, im Wohnmobil immerhin fast 10°C. Also stelle ich die Heizung an und lege mich wieder ins Bett.

Um halb Acht werde ich wieder wach, weil rhythmische Klick-Geräusche der Heizung vergebliche Zündversuche signalisieren. Auch diese Gasflasche ist jetzt also leer.

Die Reserve-Gasflasche ist natürlich ganz tief drin im hintersten Winkel des nur von außen zugänglichen Stauraums. Und draußen sind immer noch unter Null Grad!

Eine ganz üble Zwickmühle - entweder im Bett bleiben und warten bis es draußen wärmer wird (dann ist es aber auf jeden Fall inzwischen drinnen kalt), oder sofort raus und die Gasflasche wechseln, damit es drinnen nicht auskühlt.

Ich entscheide mich für Letzteres. Dick angezogen und mit Pudelmütze packe ich den Stauraum aus und wieder ein. In der Rekordzeit von knapp 15 Minuten ist alles wieder an Ort und Stelle, die Heizung läuft und ich lege mich wieder ins Bett. So sollten Tage nicht anfangen!

Nach dem Frühstück studiere ich die Wettervorhersagen (Schnee in den Bergen bei Madrid!)  und beschließe eine kurzfristige Änderung der Reiseroute - es geht erst mal Richtung Mittelmeer, zumindest bis die Kältewelle vorbei ist.

Unterwegs schaue ich mir noch den Wohnmobil-Stellplatz in Lezuza an, aber da der Ort auf über 900m Höhe liegt, kann ich hier natürlich nicht bleiben. Mittags sind es hier gerade mal 8°C!

Auf dem Weg zum Mittelmeer liegt noch ein Stellplatz in der Nähe von Yecla. Den wollte ich sowieso immer schon mal aufsuchen, allerdings liegt auch der auf über 700m Höhe. Ich mache das davon abhängig, ob ich vorher eine neue spanische Gasflasche kaufen kann.

Ich habe Glück und bekomme schließlich in Albacete an der dritten Cepsa-Tankstelle, die ich anfahre, das gewünschte Propan-Gas. Jetzt kann ich also wieder drauf-los-heizen.

Am Nachmittag erreiche ich den privat betriebenen Wohnmobil-Stellplatz "Finca-Caravana". Die Zufahrt ist ein wenig abenteuerlich, es sieht aus, als wäre man irgendwo abseits der Zivilisation. Wenn ich nicht wüsste, dass am Ende der Piste tatsächlich ein Stellplatz ist, würde ich hier nicht her fahren.

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Nach ein paar Hundert Meter bin ich am Ziel. Ich werde freundlich empfangen und kann mir einen Platz aussuchen - ich bin nämlich der einzige Gast.

Da auch hier der kalte Wind über die Ebene pfeift, stelle ich das Wohnmobil mit der Nase in den Wind, mache die Heizung an und verkrieche mich im Wohnmobil.

151122-FincaCaravana


In der Nacht wird es genau so kalt, wie in der vorhergehenden Nacht (-1°C). Aber diesmal gibt es keine Gas-Probleme, es bleibt schön warm im Wohnmobil.

Da der Tag mit Sonnenschein anfängt und auch viel Sonne für den restlichen Tag gemeldet wird, entschließe ich mich, noch hier zu bleiben. Ich stelle zusätzlich zu den Solar-Paneelen auf dem Dach meine Reserve-Solarzellen auf und damit ist das Strom-Problem für heute gelöst.

151123-FincaCaravanaStp

  • Yecla
  • Castalla
  • El Campello

Nach einem neuerlichen Minus-Rekord bei den nächtlichen Temperaturen (-3.5°C) steht fest, dass es heute auf jeden Fall hinunter geht bis auf Meereshöhe.

Ich fahre Richtung Alicante, weil ich auf diesem Weg noch den neuen Wohnmobil-Stellplatz in Castalla aufsuchen kann. Der Stellplatz wurde gerade am vergangenen Wochenende offiziell eingeweiht

151124-CastallaWasserMit relativ großzügig markierten Plätzen für Wohnmobile und einer maximalen Aufenthaltsdauer von 7 Tagen fällt dieser Stellplatz aus dem üblichen Rahmen der kommunalen Stellplätze in Spanien. Kostenpflichtiges Trinkwasser und die Möglichkeit im Bereich der Ver- und Entsorgung elektrischen Strom zu bekommen, sind ebenfalls ungewöhnlich und gleichzeitig kompliziert geregelt (man muss zur Rezeption der Sportanlagen, aber es gibt keinen Hinweis, wo das ist).
Ich bin sicher, das wird so nicht bleiben.

Da ich etwas spät dran bin, verzichte ich auf eine ausgiebige Stadtbesichtigung, obwohl die große Burg verlockend aussieht. Ich werde bestimmt noch mal wiederkommen.

In Castalla befindet man sich immer noch auf fast 700m Höhe, aber von hier aus geht es auf der Autobahn schnell bergab zum Meer. Man kann zusehen, wie die Temperatur dabei stetig steigt. Unten sind es dann 17°C.

Ich fahre direkt zu dem privaten Wohnmobil-Stellplatz "Campello Beach" in El Campello, den ich schon seit seiner Eröffnung im letzten Winter kenne, und ich habe Glück - es gibt noch freie Plätze.

Ich treffe auch einen guten Bekannten, der hier überwintert, und schon sitzen wir in der Rest-Sonne des Tages und haben viel zu erzählen.

151124-CampelloBeach


Die Temperaturen sind endlich wieder nach meinem Geschmack, vor allem nachts. So kann es erst mal bleiben.

Der ausgleichende Faktor bei der Temperatur ist natürlich das Meer, das zur Zeit noch eine Wassertemperatur von über 18°C hat. Für manche reicht das sogar noch zum Baden.

151125-PlatjaMutxavistaIch bleibe lieber auf dem Trockenen und wandere den Paseo Marítimo entlang in Richtung Alicante zum Vorort Sant Joan. Dort standen in der Vergangenheit immer einige Wohnmobile auch für längere Zeit. Aber seit dem letzten Winter hat sich offenbar einiges geändert.

In dem entsprechenden Bereich wurden die Parkplätze neu strukturiert und neben das alte Schild, das schon immer Wohnwagen-Anhänger und Camping verboten hat wurde ein neues Schild gestellt, das nun auch die Wohnmobile de facto ausschließt.

Man kann, wie so oft bei Zusatzschildern, über die Zulässigkeit und Bedeutung diskutieren, aber gemeint ist offenbar, dass auf beiden Seiten des Parkplatzes ein Parkverbot für Fahrzeuge über 5 Meter Länge gilt. Und das scheint auch zu funktionieren.

151125-Parkverbot

Den Stellplatz Campello Beach, auf dem ich zur Zeit stehe, gibt es erst seit gut einem Jahr. Vorher gab es am Ortsrand von El Campello allerdings schon einen anderen Wohnmobil-Stellplatz, den Camper Park Alicante, der den Wettbewerb offenbar nicht überstanden hat.

Ich hatte schon seit einiger Zeit die Vermutung, dass der Stellplatz geschlossen wurde, nun bin ich einfach mal vorbeigegangen und habe nachgeschaut.

Die Vermutung war richtig - es gibt zwar noch das eine oder andere Hinweis-Schild, aber der Platz selbst ist geschlossen und wird nun offenbar als Abstellplatz für Lkw-Anhänger bzw. Zirkuswagen benutzt.

151127-AlterCamperParkIch hatte mir inzwischen auch den nur wenige hundert Meter neben dem Stellplatz Campello Beach liegenden Campingplatz El Jardín angesehen, der mit dem Wettbewerb offenbar besser klar kommt.

Auf dem Campingplatz gibt es einen speziellen Wohnmobil-Bereich (Área Camper), der nur wenig teurer ist als der Stellplatz Campello Beach. Und bei einem Langzeit-Aufenthalt kann es sogar billiger werden. Kein Wunder, dass alle Plätze belegt waren.

151126-ElJardin