Überwintern in Spanien 2015-16
14. November 2015, Zamora
- Valladolid
- Pedrosa del Rey
- Toro
- Zamora
Nachdem uns seit einiger Zeit der Río Pisuerga begleitet hat, mündet er nun südlich von Valladolid in den Río Duero, dem wir heute bis Zamora folgen werden.
Auf dem Weg dorthin verlasse ich zweimal kurz die Autobahn um in der Nähe liegende Stellplätze zu besuchen. Der erste ist eigentlich nur eine Ver- und Entsorgungstation bei einer Raststätte, der zweite Stellplatz gehört zu einem etwas abgelegenen Restaurant. Beide werden heute nur dokumentiert, dann geht es weiter.
Zamora liegt am westlichen Rand Spaniens, kurz vor Portugal, und wird von Wohnmobilisten meist nur als Durchgangsstation auf dem Weg in den Süden genutzt. Die benachbarten Provinz-Hauptstädte Valladolid und Salamanca scheinen interessanter zu sein.
Die Stadt bietet leider auch keinen echten Wohnmobil-Stellplatz mit Ver- und Entsorgung an, so dass man naturgemäß nicht lange verweilen kann. Wir stellen uns auf einen Parkplatz, der schon seit Jahren als Übernachtungsplatz von Wohnmobilisten genutzt wird.
Von hier aus kann man zu Fuß zum Fluss, zur Burg und in die Stadt gehen, was wir natürlich umgehend in Angriff nehmen.
Bei unserem Weg durch die Stadt fällt uns ein Platz mit vielen Platanen auf, die wie vor dem Winter üblich rigoros zurückgeschnitten wurden. Die Äste der verschiedenen Bäume sind so miteinander verwoben, dass im Sommer wahrscheinlich ein geschlossenes grünes Dach entsteht. Jetzt ist es ein "Natur-Kunstwerk":
Schließlich kaufen wir noch die eine oder andere der hiesigen Spezialitäten, die wir nach der Rückkehr zum Wohnmobil gleich probieren.
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- Geschrieben von gg-iberico
15. November 2015, Terradillos
- Zamora
- Villaseco de los Reyes
- Salamanca
- Carbajosa
- Terradillos
Der Nebel verfolgt uns nun schon seit mehreren Tagen, und auch heute beginnt der Tag mit dichtem Nebel. Bisher war er meist gegen Mittag verschwunden, gestern hat es aber schon bis 14 Uhr gedauert, und heute soll sich die Sonne auch erst am Nachmittag zeigen.
Normalerweise warte ich mit dem Weiterfahren, bis der Nebel weitgehend verschwunden ist, aber heute werden wir schon vorher "vertrieben". Irgendeine Sportveranstaltung lockt Unmengen von Menschen (und natürlich Autos) auf unseren Parkplatz, so dass ich die Flucht ergreife, bevor unser Wohnmobil komplett zugeparkt ist.
Manche Landschaften sehen im Nebel vielleicht interessant aus, aber wenn man so gar nichts sieht, ist das unschön. Als wir den Río Duero auf der Staumauer am Embalse de Almendra überqueren ist von dem grandiosen Blick in die Duero-Schlucht nichts zu sehen.
Etwas später lichtet sich der Nebel ein wenig, so dass wir wenigstens etwas von der Landschaft erkennen können, z.B. Iberico-Schweine, die sich in den Eichenwäldern an den Eicheln (span. Bellota) satt essen dürfen, bevor der leckere Schinken Jamón Ibérico de Bellota aus ihnen gemacht wird.
Kurz danach erreichen wir einen neu eingerichteten Wohnmobil-Stellplatz in Villaseco de los Reyes, ein Ort der leider etwas zu weit von dem großen Stausee Embalse de Almendra entfernt liegt. Es gibt aber von hier aus Fahrrad-Routen um den ganzen See.
Inzwischen hat sich die Sonne durch den Nebel gekämpft und schließlich sehen wir Salamanca vor uns. Der Blick über den Río Tormes auf die Kathedrale ist immer wieder umwerfend.
Da wir nicht das erste Mal in Salamanca sind, kenne ich einen Parkplatz direkt am Fluss (für Wohnmobile auch zum Übernachten geeignet. Einfahrt: 40.95466,-5.66736). Von hier aus ist man in wenigen Minuten zu Fuß auf der berühmten Plaza Mayor, die allerdings heute Nachmittag bei der tief stehenden Sonne schon fast im Schatten liegt.
In der letzten Ecke, die noch von der Sonne erreicht wird, finden wir einen freien Platz in einem Café. Und hier kann ich endlich mit meinem neuen Smartphone die Selfie-Funktion ausprobieren. Das ist gar nicht so einfach, irgendwie habe ich immer einen Finger vor der Linse, aber dann klappt es:
Zum Übernachten fahren wir ein paar Kilometer weiter, erst in einen Vorort von Salamanca (Carbajosa de la Sagrada), wo uns der Stellplatz neben einer Tankstelle nicht so gut gefällt, und schließlich landen wir in Terradillos am Rande der Urbanisation El Encinar auf dem Stellplatz.
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- Geschrieben von gg-iberico
16. November 2015, Baños de Montemayor
- Terradillos
- Candelario
- Baños de Montemayor
Heute kommt die Sonne etwas früher zum Vorschein, und das ist auch nötig, denn die letzte Nacht brachte einen neuen Rekord der bisherigen Tiefsttemperatur: genau 0.0 °C.
Auf unserem heutigen Weg liegt eines der Dörfer, die in der Liste der schönsten Dörfer Spaniens stehen (Pueblos más bonitos de España): Candelario.
Es ist schon Nachmittag, als wir dort ankommen, so dass die Sonne schon wieder tief steht und kaum vernünftige Fotos in den engen Gassen erlaubt. Aber einen kleinen Eindruck können die Bilder vielleicht doch vermitteln.
Interessant ist die Geschichte der in fast allen Gassen verlaufenden Wasser-Kanäle: weil hier (früher?) die Schweine auf der Straße geschlachtet und zerlegt wurden, dienten die Kanäle zur anschließenden einfachen Reinigung der Gassen.
Der Ort Candelario liegt auf über 1000m Höhe, die dahinter liegenden Berge steigen bis auf 2000m. Im Sommer eine wunderbare Gegend zum Wandern.
Nach dem Besuch von Candelario fahren wir noch ein paar Kilometer weiter. Dabei verlassen wir Kastilien-León und überqueren die Grenze zur Extremadura.
In dem Ort mit dem langen Namen Baños de Montemayor gibt es einen neuen Wohnmobil-Stellplatz, auf dem wir heute übernachten.
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- Geschrieben von gg-iberico
17. November 2015, Talavera de la Reina
- Baños de Montemayor
- Piornal
- Oropesa
- Talavera de la Reina
Einen Teil des Weges, der heute vor uns liegt, bin ich im letzten Jahr schon einmal gefahren. Daher weiß ich, was auf mich zukommt - aus dem Tal, in dem wir uns gerade befinden, mit einer Höhe von unter 400m kurbelt man in einigen Serpentinen auf etwa 1000m, um dann zügig ins Nachbartal wieder auf etwa 400m hinunter zu kurven. Damit ist es dann aber noch nicht getan, denn der Ort, den ich heute zuerst aufsuchen will, liegt auf über 1200m Höhe auf der anderen Seite des Tales. Und das endgültige Tagesziel am Río Tajo befindet sich dann wieder unter 400m.
Das Tal, das wir durchqueren, ist das wegen seiner Kirschblüte berühmte Valle del Jerte. Leider ist auch diesmal nicht die Kirschblüten-Zeit, vielleicht komme ich deshalb noch einmal wieder (dann aber Ende März).
Auf dem ersten Pass treffen wir auf eine Gruppe von Stein-Menschen, die als Denkmal an die Opfer des Bürgerkriegs und der Diktatur erinnern sollen. Ein Thema, das bis heute nur selten in Spanien aufgegriffen wird.
Auf dem zweiten Pass finden wir den neuen Wohnmobil-Stellplatz von Piornal. Hier wurde ein ehemaliger städtischer Campingplatz für Wohnmobile erweitert, allerdings bleibt noch einiges zu tun. Und die Lage in einer Höhe von 1260m verspricht zur Zeit ziemlich kalte Nächte.
Wir fahren also wieder hinunter ins Tal des Río Tajo nach Oropesa (nicht zu verwechseln mit dem Ort Oropesa an der Mittelmeerküste).
Ich wusste bisher nicht, dass offenbar die schlechte Konstruktion eines Wohnmobil-Stellplatzes ansteckend sein kann. Aber bei dem Stellplatz in Oropesa wurden genau die gleichen Fehler gemacht wie bei dem nur wenige Kilometer entfernten Stellplatz in Lagartera: der Stellplatz ist an drei Seiten von Straßen umgeben und die Entsorgungsgullys befinden sich mitten auf der Straße. Deren Nutzung kann lebensgefährlich sein.
Wir fahren gleich weiter nach Talavera de la Reina. Den dortigen Wohnmobil-Stellplatz kenne ich schon und weiß, dass er auch nicht besonders ruhig liegt, aber das gesamte Umfeld ist doch angenehmer.
Wir machen in Talavera bei noch sehr schönem Wetter einen ausgiebigen Spaziergang am Fluss entlang in die Altstadt. Dabei können wir die alten Brücken über den Río Tajo bewundern.
Im Zentrum finden wir dann viele Beispiele der hiesigen Azulejo-Kunst. Schon seit etlichen Jahrhunderten ist Talavera de la Reina bekannt für die Herstellung schöner Keramik-Kacheln für alle möglichen Zwecke.
Auf dem Rückweg durch die großen Parkanlagen fangen wir noch einige Herbstbilder ein, bevor wir uns schließlich in einer ruhigen Seitenstraße in der Nähe des offiziellen Stellplatzes zur Ruhe begeben.
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- Geschrieben von gg-iberico
18.-19. November 2015, Pinto
- Talavera de la Reina
- Torrijos
- Olías del Rey
- Pinto
Es nähert sich der Tag, ab dem ich für drei Wochen die Spanien-Reise allein fortsetzen muss. Morgen bringe ich Christa zum Flughafen nach Madrid, deshalb fahren wir heute zum nächstgelegenen Wohnmobil-Stellplatz in Pinto, einem Vorort von Madrid.
Auf dem Weg dorthin schaue ich mir noch den Stellplatz in Torrijos an, der zwar verbesserungswürdig ist, aber akzeptabel.
Das kann man von dem Stellplatz in Olías del Rey nicht sagen - man hat den Eindruck, die Verantwortlichen wissen gar nichts über den Bedarf der Wohnmobil-Reisenden.
Auch der Ort Pinto könnte noch einiges besser machen. Hier grenzt der Stellplatz zwar mit einer Seite an eine sehr schöne Parkanlage, die anderen Seiten "schmücken" sich allerdings mit Autobahn, Einkaufszentrum und 24h-Tankstelle.
Immerhin ist zur Zeit der Bezahl-Automat kaputt, so dass wir hier heute wenigstens kostenlos stehen.
Wir machen das beste aus der Situation - wir spazieren im Park herum und schauen anschließend im Café La Suite del Lago dem Sonnenuntergang zu.
Die Nacht ist erwartungsgemäß nicht ruhig, die Autobahn ist sehr gut zu hören. Aber die Nähe der Autobahn hat den Vorteil, dass ich in einer halben Stunde am Flughafen bin, um Christa zu ihrem Flieger zu bringen.
Auf dem 35 km langen Rückweg programmiere ich dreimal das Navigerät um, weil ich unschlüssig bin, ob ich noch eine Nacht in Pinto bleiben oder bis zum nächsten Stellplatz weiterfahren soll.
Schließlich entscheide ich mich für eine weitere Nacht in Pinto.
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- Geschrieben von gg-iberico
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