2. Dezember 2021

  • Aracena

  • Minas de Riotinto

  • El Campillo

  • Pozo Del Camino

Noch gut 100 Kilometer - dann ist der Atlantik erreicht.

In Aracena verlief die Nacht sehr ruhig, so dass ich erholt zur vorerst letzten Etappe auf dem Weg nach Süden aufbrechen kann. Vorher geht es aber noch ein Stück durch die Berge - und zwar durch eine Gegend, wo schon seit langer Zeit Kupfererz im Tagebau gewonnen wurde und seit 2016 auch wieder gewonnen wird.

Die Wunden der Natur sind überall zu sehen und nicht alles wird im Laufe der Zeit wieder heilen. Besonders auffällig sind die großen Stauseen und -becken, die Gruben-Abwasser sammeln (und im Idealfall daran hindern, in die weitere Umwelt zu gelangen). Was man bei Niedrigwasser sieht, ist schon ziemlich übel.

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Einige Kilometer nach diesen interessanten, aber auch deprimierenden Bildern erreiche ich den kleinen Ort El Campillo, in dem schon seit etlichen Jahren eine ebenso kleine Tankstelle einen quasi kostenlosen Wohnmobil-Service anbietet.

Die Lukoil-Tankstelle (die trotz guter Preise nicht in den üblichen Vergleichsportalen auftaucht) besuche ich jetzt schon zum dritten Mal, und es ist weiterhin alles in Ordnung. Allerdings haben sehr große Wohnmobile eventuell Probleme, die kleine Ver- und Entsorgungsstelle neben dem Gebäude anzufahren.

20211202 ElCampillo VE

Danach geht es auf der gut ausgebauten Landstraße N-435 ohne weiteren Aufenthalt nach Huelva, dort ein Stück über die Autobahn A-49, um in Lepe noch einmal zu halten. Hier können wir für die kommenden Tage die Vorräte auffüllen, bei einer Billig-Tankstelle Diesel bunkern und schließlich noch etwas Fastfood zu Mittag essen.

Nur wenige Kilometer später erreiche ich den kleinen Ort Pozo del Camino, dessen Namen kaum jemand kennt. Schon eher bekannt sind die Gemeinden, zu denen dieser Ort gehört - Ayamonte und Isla Christina.

Auf dem privaten Wohnmobil-Stellplatz "Playas de Luz" richte ich mich für die nächsten Tage ein. Mal sehen, ob irgendwann auch ein Platz in der ersten Reihe möglich ist.

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3. - 22. Dezember 2021

  • Pozo Del Camino

  • Isla Cristina

  • Ayamonte

Eigentlich wollen Christa und ich auf dem Stellplatz "Playas de Luz" in Pozo del Camino nur die Feiertage Anfang Dezember abwarten, dann stellen wir fest, dass ja schon fast Weihnachten ist, und jetzt überlegen wir, dass es vermutlich am besten ist, bis Anfang Januar hier zu bleiben - dann sind endgültig alle Feierlichkeiten und die damit verbundenen Reiseaktivitäten vorbei.

Natürlich sind wir nicht ganz untätig, vor allem Christa absolviert nahezu täglich eine kleine Wanderung in der Umgebung des Stellplatzes. Und da gibt es einige hübsche Ecken. Vor allem die Marismas (Wiesen im Salzwasser-/Süsswasser-Mix mit Gezeiten-Wechsel) oder kleine Pinien-Wäldchen.

20211211 Marismas20211213 ErmitaMariaAux

Ich beteilige mich vor allem an den Ausflügen in die Nachbarorte. Zum Beispiel per Fahrrad nach Isla Cristina in das Strandrestaurant Océano Playa.

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Etwas längere Ausflüge erledigen wir mit dem Wohnmobil. Zum Beispiel nach La Antilla, einem kleinen Ferienort am Strand östlich von Isla Cristina. Hier findet man eine schöne Strandpromenade mit einigen Restaurants, und in der zweiten Reihe Einkaufsmöglichkeiten und sogar eine eigene kleine Kirche.

20211209 LaAntilla Paseo20211209 LaAntilla Kirche

Ein anderer Ausflug bringt uns nach Isla Canela, dem Ferienzentrum am Strand südlich von Ayamonte. Auch hier sind mehrere Restaurants geöffnet. Wir entscheiden uns für ein Mittagessen im Chiringuito "La Cabra II" - einerseits wegen der hübschen Lage direkt am Strand, aber auch, weil dort noch mit einem richtigen Holzkohlen-Grill gearbeitet wird.

20211216 IslaCanela CabraII20211216 IslaCanela CabraII Grill

Fährt man an der Südküste von Ayamonte nach Osten bis es nicht mehr weitergeht, steht man am Punta del Moral. Hier mündet der Río Carreras in den Atlantik und bildet die Grenze zum Ort Isla Cristina auf der anderen Seite des Flusses.

20211216 PuntaDelMoral Rio

Bei dem kleinen Sportboothafen in Punta del Moral finden wir ein hübsches Café (eher eine Bar mit einem umfangreichen Cocktail-Angebot), wo wir den Café-con-leche in der Sonne sitzend genießen können.

20211216 PuntaDelMoral Cafe

Das Wetter folgt nicht immer dem Wetterbericht, aber es gibt ausreichend viel Sonnenschein und die Temperaturen sind inzwischen auch wieder in dem erwarteten Bereich (tagsüber 15-19°C, nachts um 10°C). Auf jeden Fall gibt es immer wieder die Gelegenheit, vor dem Wohnmobil in der Sonne zu sitzen.

20211217 Stellplatz CG

 


29. Dezember 2021

  • Pozo Del Camino

  • Huelva

Fast eine Woche mit viel Regen liegt hinter uns, jetzt ist das Wetter wieder schön warm und trocken. Und da wir sowieso die Vorräte auffüllen müssen bevor die nächsten Feiertage kommen, verbinden wir das Einkaufen mit einem Ausflug in die Provinz-Hauptstadt Huelva, die etwa 40 km entfernt ist.

Ich bin zwar schon oft an Huelva vorbei gefahren, habe aber noch nie die Stadt besucht. Das lag vor allem daran, dass es dort keinen offiziellen Wohnmobil-Stellplatz gibt und damit ein längerer Aufenthalt für mich nicht in Frage kommt.

Der einzige Stellplatz, der zu Huelva zählte, war ein Park- und Abstellplatz für Fahrzeuge aller Art, der ursprünglich auch das Übernachten für Wohnmobile anbot. Die Kommentare zu diesem Platz deuteten in der letzten Zeit aber darauf hin, dass dieser Stellplatz als solcher nicht mehr zu gebrauchen ist.

Heute fahre ich selbst dort vorbei und komme zu dem selben Schluss - ein Wohnmobil-Stellplatz sollte anders aussehen.

20211229 Huelva Stp120211229 Huelva Stp2

Als Ausgangspunkt für den Stadtrundgang hatte ich einen Parkplatz am Ortsrand in einem Einkaufsbereich mit Mercadona- und Lidl-Supermarkt ausgesucht. Leider ist dort aber so viel los, dass ein 7m-Wohnmobil keine Chance hat. Aber gleich auf der anderen Straßenseite gibt es einen kostenlosen Parkplatz auf einem Grundstück, dessen ehemalige Bebauung (im Google-Satellitenbild noch zu sehen) verschwunden ist. Auf den vielen Betonplatten kann man auch mit einem Wohnmobil gut parken (GPS: 37.2622, -6.959).

20211229 Huelva PP

Huelva ist keine Stadt, die voll von Sehenswürdigkeiten ist. Aber bei fast 150.000 Einwohnern findet man schon ein paar interessante Ecken und Bauwerke.

Dazu zählt natürlich die Kathedrale, die zwischen den benachbarten Wohn- und Geschäftshäusern nur durch ihr Hauptportal auffällt, und das Rathaus (Ayuntamiento), das sich noch im Weihnachtsschmuck präsentiert.

20211229 Huelva Kathedrale Portal20211229 Huelva Ayuntamiento

An mehreren Stellen der Stadt stößt man auf den Seefahrer Christoph Kolumbus, der in Spanien Cristóbal Colón heißt, und der hier 1492 seine erste "Indienreise" startete.

An der Plaza de las Monjas, einem touristischen Zentrum mit viel Gastronomie, zeigt uns Kolumbus persönlich die Richtung, in der "Indien" liegt, und nicht weit entfernt finden wir das ehemalige Grandhotel "Casa Colón", das inzwischen ein Kultur- und Kongress-Zentrum ist.

20211229 Huelva CristobalColon20211229 Huelva CasaColon

Hinter den Gebäuden der Casa Colón erhebt sich ein Hügel, auf dem man vor fast 30 Jahren begann, einen Park mit Freizeit-Einrichtungen anzulegen. Dieser Parque Alonso Sánchez ist bis heute unvollendet, aber an vielen Stellen schon wieder verfallen.

Huelva ParqueAlonsoSanchez20211229 Huelva ParqueAS Treppen

Geblieben ist aber die Aussicht über die Stadt Huelva, nachdem man die schier unendlichen Treppen hinauf geklettert ist. Der Blick nach Westen geht bis zu den Brücken über die Marismas am Río Odiel.

20211229 Huelva Puentes

Da ich noch vor Sonnenuntergang wieder auf dem Stellplatz "Playas de Luz" in Pozo del Camino zurück sein will, und wir vorher auch noch einkaufen wollen, brechen wir den Stadtrundgang nun ab und kehren zum Wohnmobil zurück. Immerhin sind bei dem Rundgang etwa 7 km zusammen gekommen.

20211229 Huelva Track

Vielleicht gibt es irgendwann ja einen Wohnmobil-Stellplatz direkt in Huelva, so dass man etwas mehr Zeit für eine Stadtbesichtigung hat, und dann vor allem auch abends rund um die Plaza de las Monjas die Kneipen-Szene aufsuchen kann...

 


3. Januar 2022

  • Pozo Del Camino

  • Villablanca

Fast genau einen Monat haben wir es auf dem Stellplatz "Playas de Luz" in Pozo del Camino ausgehalten. Und auch wenn noch nicht alle Feiertage vorbei sind (am 6. Januar  ist noch ein großes Fest) wird es Zeit für etwas Neues.

Erst kürzlich ist ein paar Kilometer weiter nördlich bei dem Ort Villablanca ein neuer privater Wohnmobil-Stellplatz entstanden. Da bietet es sich natürlich an, diesen Platz in Augenschein zu nehmen.

Ein kleiner Umweg führt uns durch Isla Cristina, wo wir unsere Vorräte auffüllen, und dann sind wir auf dem Weg ins "Nirvana".

20220103 Villablanca Stp Tor

"Nirvana" ist der Name des neuen Stellplatzes und er soll signalisieren, dass es sich dabei im Vergleich mit den üblichen Wohnmobil-Stellplätzen um einen etwas anderen Aufenthaltsort handelt - es geht um Ruhe, Gelassenheit, Freundlichkeit auf einem großzügigen Grundstück mit einer Bar, die neben Essen und Trinken auch gute Musik (für Rock-Liebhaber) bietet.

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Auch wenn das Nirvana eigentlich das Ziel sein sollte, wo keine Wünsche mehr offen sind, sind Christa und ich noch nicht ganz zufrieden mit dem bisherigen Tag - ein Spaziergang in die umgebende Landschaft soll noch für etwas Bewegung sorgen.

Aus dem Spaziergang wird dann doch eine kleine "Wanderung" in den Ort Villablanca. Gleich am Ortseingang finden wir ein Café, wo wir in der Sonne sitzend unseren Café-con-leche genießen können - und Kuchen gibt es im "La Plaza" auch.

20220103 Villablanca Weg20220103 Villablanca LaPlaza

Nach gut 6 km auf einem Rundweg sind wir wieder zurück im "Nirvana". Und wenn ich so aus dem Fenster schaue, empfinde ich tatsächlich eine ganz tiefe Ruhe ...

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7. Januar 2022

  • Villablanca

  • Ayamonte

  • La Palma del Condado

Die Zeit vergeht immer zu schnell. Christa und ich sind zweimal zu Fuß in Villablanca gewesen, am Wohnmobil wurde etwas Schmutz der letzten Wochen entfernt, und die "womo-iberico"-Webseite brauchte auch einige Aufmerksamkeit - und auf einmal sind vier Tage vergangen.

Leider war es in diesen Tagen wieder sehr windig, so dass man nicht einfach draußen in der Sonne sitzen konnte, und gestern röhrten fast den ganzen Tag Motorräder über die nahegelegene Moto-Cross-Strecke - es ist Zeit für einen Ortswechsel.

Die Idee ist, nach Ayamonte zu fahren, im Lidl-Supermarkt einzukaufen und sich anschließend bis zum Wochenende auf den Wohnmobil-Stellplatz am Sportboot-Hafen zu stellen.

20220107 Ayamonte Lidl

Das Einkaufen beim Lidl funktioniert wie geplant, zumal es dort immer noch die zwei für Wohnmobile reservierten großen Parkbuchten gibt (GPS: 37.2194, -7.3961).

Aber der zweite Teil der Planung fällt aus - an der Schranke zum Sportboot-Hafen verhindern Absperrbänder die Einfahrt. Ein weiterer Hinweis ist nicht zu sehen, und auch nachträglich habe ich noch nichts in Erfahrung bringen können.

Nach einer kleinen Denkpause entscheiden wir uns zur Weiterfahrt nach La Palma del Condado - dieser Ort wäre sowieso als nächster dran.

Über die Autobahn A-49 dauert die Fahrt in Richtung Sevilla nur etwas mehr als eine Stunde, dann erreiche ich den relativ neuen kommunalen Wohnmobil-Stellplatz beim Recinto Ferial.

20220107 LaPalmaDelCondado Stp

Die vorher wahrscheinlich eher hässliche Hauswand hinter der Ver- und Entsorgungsstation hat ein Graffiti-Künstler mit einem Río-Tinto-Motiv verziert. Wieso allerdings auch ein Außerirdischer um die Ecke schaut ist mir nicht ganz klar...

20220107 LaPalmaDelCondado StpGraffiti

...warum er allerdings die Nase rümpft kann ich mir gut vorstellen: wahrscheinlich findet auch E.T. es gar nicht lustig, wie manche Leute das eindeutige Camping-Verbot auf dem Stellplatz ignorieren und in Kauf nehmen, dass irgendwann der Stellplatz wieder geschlossen wird.

20220109 LaPalmaDelCondado CP

 


8. - 9. Januar 2022

  • La Palma del Condado

Nachdem Christa und ich gestern nur einen kleinen Abstecher in den Ort gemacht haben, ist nun ein etwas umfangreicherer Rundgang dran. Eine Stadt mit mehr als 10.000 Einwohnern sollte einiges zu bieten haben.

Wie so oft steht im Mittelpunkt eine Kirche - in diesem Fall eine schön verzierte Barock-Kirche, die erst im 18.Jh. gebaut wurde und nun auch einigen Störchen einen Nistplatz bietet.

20220108 LaPalmaDelCondado Kirche20220108 LaPalmaDelCondado Kirchendach

Aus der Zeit der Industrialisierung und dem Ausbau des Eisenbahn-Netzes stammt der Bahnhof im Neomudéjar-Stil, der noch immer genutzt wird.

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Richtig andalusisch sehen vor allem die Straßenzüge mit den Wohnhäusern aus - verzierte Balkone in den unterschiedlichsten Ausprägungen sind allgegenwärtig.

20220108 LaPalmaDelCondado Balkone

Und in einem kleinen Park am Ortsrand und an den umgebenden Gebäuden findet man auch wieder verschiedene Graffiti-Bilder - mehr oder weniger kunstvoll.

20220108 LaPalmaDelCondado Graffiti

Zum Abschluss landen wir in einem Café auf der Plaza de España, direkt vor dem Kirchenportal. In diesem Fall ist es sogar eine richtige Konditorei (Confitería), sodass es zum Kaffee auch noch Kuchen gibt. Und die Sonne scheint an dieser Stelle bis nach 17 Uhr, was wir natürlich voll auskosten.

20220108 LaPalmaDelCondado Cafe

Auch wenn es in La Palma del Condado keine besonderen historischen Monumente gibt (beim Erdbeben von 1755 wurde offenbar vieles zerstört), so ist dies doch eine nette Kleinstadt, wo wir uns drei Tage lang wohl gefühlt haben.

20220109 LaPalmaDelCondado