Spanien im Frühjahr 2017
11. Juni 2017, Prats de Lluçanès
- Santa Coloma de Queralt
- Jorba
- Sallent
- Avinyó
- Prats de Lluçanès
Kaum ist die Sonne am Himmel, wird es auch schon wieder heiß. Das einzige Mittel gegen die Hitze ist im Moment das Fahren im Wohnmobil mit Klimaanlage.
Auch wenn es heute weiter nach Norden geht - dort ist es auch nicht kühler. Nur direkt an der Küste sind ein paar Grad weniger gemeldet. Ich möchte aber noch die letzten Stellplätze von meiner Liste abarbeiten, und die liegen alle im Inland.
Zunächst komme ich in der Nähe von Jorba an einer Autobahn-Raststätte vorbei, die im letzten Jahr noch einen Stellplatz angeboten hatte. Dieser Platz wird inzwischen für etwas anderes benötigt.
Wer es sehr eilig hat und unbedingt an der Autobahn übernachten will, kann das hier immer noch tun - der Stellplatz ist nur nicht mehr offiziell ausgewiesen, es gibt aber noch Parkbuchten in Wohnmobil-Größe.
Der weitere Weg führt mich nach Sallent. Dort gibt es in der Nähe der Autobahn das Landhotel "Mas de la Sala", das ein breites Spektrum an Services für Reisende anbietet.
Neben einem Schwimmbad und Ladestationen für Elektro-Autos und -Fahrräder gibt es auch einen voll ausgestatteten Wohnmobil-Stellplatz. Die Nutzung der Services ist zwar nicht billig, aber zusammen mit dem kostenlosen Übernachten kommt ein normaler Stellplatz-Preis heraus.
Gegen Mittag erreiche ich Avinyó. Den örtlichen Wohnmobil-Stellplatz hatte ich schon im letzten Jahr besucht, aber noch keine Ortsbesichtigung gemacht. Auch diesmal klappt das nicht, denn es ist viel zu heiß.
Der Stellplatz bietet einigen Schatten unter den größeren Bäumen am Rand, so dass wir hier eine ausgedehnte Mittagspause machen können.
Schließlich entscheiden wir uns doch zum Weiterfahren, um noch etwas die Klimaanlage genießen zu können.
Der letzte Ort des heutigen Tages ist Prats de Lluçanès. Dieser Ort gehört zu den Teilnehmern an dem Stellplatz-Projekt "Osona - territori camper", das ich in einem speziellen Bericht beschrieben habe.
Der neu angelegte Wohnmobil-Stellplatz bietet auch etwas Schatten, den ich gern in Anspruch nehme. Vor allem die Sitzgruppe liegt im Schatten.
An dem Stellplatz stimmt eigentlich fast alles, nur die landwirtschaftliche Umgebung sorgt für einen Misston - intensive Viehwirtschaft, vor allem Schafe und Ziegen, sorgen für einen allgegenwärtigen würzigen Geruch. Und schließlich kommt eine Ziegen-Herde auch noch zu Besuch auf den Stellplatz.
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- Geschrieben von gg-iberico
12. Juni 2017, Vic
- Prats de Lluçanès
- Vic
Noch vor dem Frühstück trickse ich die Sonne aus - ich stelle das Wohnmobil in die äußerste Ecke des Platzes neben das Gebäude, so dass erst mittags die ersten Sonnenstrahlen auf das Fahrzeugdach treffen.
Als es soweit ist, breche ich zu einer Kurz-Etappe auf. Der Hauptort der Region - Vic - ist nur etwa 30 km entfernt.
Bevor ich den örtlichen Wohnmobil-Stellplatz aufsuche, wollen Christa und ich noch in die City, um in den schattigen Gassen der Altstadt den Nachmittag zu verbringen.
Zuerst fahre ich einmal rund um die Innenstadt, bis ich einen fast idealen Parkplatz finde (längs der Straße, kostenlos, mit viel Schatten und nur wenige Schritte vom Zentrum entfernt).
Dann spazieren wir durch die Altstadt, und kommen eher zufällig an der Kathedrale vorbei.
Schließlich landen wir auf der Plaça Major, wo wir uns unter den Arkaden ein spätes Mittagessen servieren lassen.
Was von weitem wie bunte Dekoration für irgendeine Fiesta aussieht, ist eine massive politische Demonstration der separatistischen Katalanen, die in einem Referendum mit Si für die Unabhängigkeit Kataloniens stimmen wollen.
Bei mir hinterlässt diese Demonstration ein eher ungutes Gefühl. Ich bin froh, dass es nur noch wenige Grenzen in Europa gibt - ich brauche keine neuen.
Schließlich fahre ich zum Wohnmobil-Stellplatz, wo ich eine Stelle finde, die zumindest teilweise Schatten bietet.
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- Geschrieben von gg-iberico
13. Juni 2017, Vic
- Les Masies de Voltregà
- Torelló
- Sant Pere de Torelló
- Manlleu
- Gurb
- Vic
Nach einer ungestörten Nacht werde ich kurz nach sieben Uhr von merkwürdigen Geräuschen neugierig gemacht, und stelle fest, dass auf der Wiese neben dem Stellplatz ein Heißluftballon startklar gemacht wird.
Nach diesem nicht alltäglichen Schauspiel nutze ich die frühe Stunde, um in dem noch angenehm kühlen Wohnmobil den Reiseblog weiter zu schreiben.
Ich wende den gleichen Trick an wie gestern: erst als die Sonne so hoch steht, dass der Baum neben dem Wohnmobil keinen Schatten mehr spendet, breche ich zu neuen Zielen auf.
Meine Liste der noch zu besuchenden Stellplätze ist inzwischen sehr kurz geworden. Die meisten liegen in wenigen Kilometern Entfernung von Vic - der "Hauptstadt" der Region Osona - und sind im Rahmen des Projektes "Osona - eine Wohnmobil-Region" (orig.: "Osona - territori camper") entstanden.
Zuerst fahre ich nach Les Masies de Voltregà. Hier muss am neuen Wohnmobil-Stellplatz noch etwas nachgebessert werden, aber die nahe Autobahn wird man wohl nicht mehr aus der Welt schaffen können. Dafür liegt das Freibad direkt neben dem Stellplatz - leider ist es sogar bei der aktuellen Hitzewelle Mitte Juni noch geschlossen.
Ein paar Kilometer weiter, in dem Ort Torelló, wurde der neue Wohnmobil-Stellplatz zwischen dem städtischen Tanatorio (Trauerhalle) und einer Tierklinik eingerichtet. Beides sollte zumindest nachts eher ruhig sein. Auch die sonstige Umgebung ist nicht so schlecht - hierher werde ich irgendwann zurückkommen.
In einem Nachbarort von Torelló, nämlich Sant Pere de Torelló, finde ich den nächsten neuen Wohnmobil-Stellplatz. Hier hat die offizielle Eröffnung noch nicht stattgefunden. Am Stellplatz fehlt noch der letzte Schliff, in der Umgebung wird noch aufgeräumt.
In einer Schleife fahre ich wieder ein Stück nach Süden zum Ort Manlleu. Der hiesige neue Wohnmobil-Stellplatz ist nur durch eine kleine Grünanlage vom Río Ter getrennt. Leider hat der Platz auch eine andere Seite, und dort befindet sich ein Lkw-Parkplatz.
Während der Mittagspause, die ich auf diesem Stellplatz verbringe, kann ich etliche Lkw beobachten, die schwungvoll den ganzen Parkplatz zum Wenden nutzen, um dann in ihrer Ecke zu parken. Die auf dem Asphalt markierten Wohnmobil-Plätze werden dabei gern übersehen.
Ich gehe aber davon aus, dass es nachts hier eher ruhig ist. Beim nächsten Mal werde ich mir dann auch den Ort Manlleu anschauen - heute ist es für solche Unternehmungen viel zu heiß.
Eigentlich wollte ich in einem der heute besuchten neuen Stellplätze übernachten, aber keiner hat mich so richtig überzeugt. Und da Manlleu nur etwa 10 km vom Stellplatz in Vic entfernt ist, ist es naheliegend, wieder nach Vic zurück zu fahren und die dortigen Schattenbäume zu nutzen.
Auf dem Weg zum Stellplatz in Vic komme ich in dem Vorort Gurb an dem privaten Stellplatz der Wohnmobil-Firma Autosuministres (ASV) vorbei. Ein kurzer Blick genügt - hier hat sich nichts geändert. Es sieht noch genau so unappetitlich aus wie beim letzten Mal.
Ich nutze die Gelegenheit, im Zubehör-Shop der Firma nach dem weiterhin fehlenden Rückschlagventil für meine Ersatz-Wasserpumpe zu suchen. Leider ohne Erfolg.
Wer in der Gegend von Vic ist und ein Ersatzteil oder Zubehör für sein Wohnmobil sucht, sollte an diesen Laden denken - hier gibt es im wesentlichen das ganze Movera-Programm (Hymer).
Ich kehre zurück zum Stellplatz in Vic und stelle das Wohnmobil auf dem komplett leeren Platz wieder an die selbe Stelle wie gestern. Und morgen früh kommt dann wieder die Aktion mit dem Heißluft-Ballon...
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- Geschrieben von gg-iberico
14.-15. Juni 2017, Palamós
- Vic
- L'Esquirol-Cantonigròs
- Rupit i Pruit
- Besalú
- Palamós
Tatsächlich ist auch heute morgen so gegen sieben Uhr die Ballonfahrer-Crew wieder vor Ort und startet in den blauen Morgenhimmel - zumindest stell ich mir das so vor, denn ich verschlafe den ganzen Vorgang.
Nachdem schon seit Tagen die Temperaturen im Inland regelmäßig 35°C erreichen, will ich heute dem Hinweis von Christa folgen, dass an der Küste etwa 3-4 Grad weniger gemeldet werden.
Da wir noch ein paar Tage "Urlaub" machen wollen, bevor es dann endgültig Richtung Heimat geht, haben wir Palamós als Ziel ausgesucht. Dort kennen wir uns aus und haben mindestens zwei Stellplätze zur Auswahl.
Natürlich fahre ich nicht auf dem kürzesten Weg zur Küste, denn die letzten Stellplätze auf meiner Liste möchte ich doch noch "abarbeiten", und außerdem ist es im fahrenden Wohnmobil mit Klimaanlage zur Zeit sowieso am angenehmsten.
Zuerst geht es von Vic nach Nordosten in das Bergland, durch das sich der Río Ter gegraben hat. Hier gibt es einmalige Landschaften.
Die Gemeinde L'Esquirol hat im Rahmen des "Osona - territori camper"-Projektes in dem Ortsteil Cantonigròs einen neuen Wohnmobil-Stellplatz eingerichtet. Neben den üblichen Schwachstellen bei den Stellplätzen dieses Projektes überwiegt hier das Positive. Es funktioniert alles - sogar der kostenlose Stromanschluss, und die Lage ist einfach super.
Nur wenige Kilometer entfernt (es gibt auch einen Wanderweg dorthin) liegt das Bergdorf Rupit, das wegen seiner idyllischen Lage viele Touristen anzieht.
Die Gemeinde hat nun auf dem Parkplatz, auf dem Wohnmobile auch bisher schon 24 Stunden parken durften, eine Ver- und Entsorgung eingerichtet.
Ich schaue mir das Ganze nur zu Fuß an, denn die Parkplatz-Schranke ist unerbittlich - ist man erst einmal auf dem Parkplatz (und es gibt nur diese eine Möglichkeit um korrekt stehen zu bleiben), dann muss man bezahlen, um wieder raus zu kommen. 5 € für wenige Minuten zum Fotografieren halte ich für nicht angemessen. Ich werde aber irgendwann zurück kommen und etwas mehr Zeit mitbringen.
Heute liegt noch ein längerer Weg vor mir, deshalb geht es direkt weiter in einem großen Bogen bis fast an den Fuß der Pyrenäen, wo ich den Ort Olot durchquere, weil ich die Umgehungsstraße irgendwie verpasst habe.
Das ist aber eigentlich ganz gut, denn auf diese Weise kann ich feststellen, dass Olot durchaus einen ausgiebigen Besuch wert ist. Aber auch das muss bis zum nächsten Mal warten.
Auf der Schnellstraße A-26 bin ich bald in dem Ort Besalú. Hier gibt es ebenfalls sehr viel zu sehen - nicht nur die mächtige, mittelalterliche Steinbrücke, sondern die gesamte Altstadt ist sehenswert.
Dass die Stadt eine Ver- und Entsorgungsstation für Wohnmobile eingerichtet hat, vereinfacht den Besuch von Besalú. Übernachten konnte man eigentlich schon immer auf einem der Besucher-Parkplätze.
Es ist schon 17:30 Uhr aber weiterhin sehr heiß, so dass ich trotzdem noch die letzten 70 km bis zur Küste unter die Räder nehme. Und gut eine Stunde später stehe ich auf dem Stellplatz "EmpordArea" in Palamós.
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- Geschrieben von gg-iberico
16.-19. Juni 2017, Palamós
- Palamós
Die Hitze lässt nicht locker - schon vormittags wird 30°C erreicht. Und als dann auch noch damit begonnen wird, auf dem Stellplatz die Hecke zu schneiden (natürlich mit einer viel Lärm erzeugenden Maschine), entschließe ich mich kurzfristig zum Ortswechsel.
In weniger als einer halben Stunde ist das Wohnmobil reisefertig, und um Punkt 12 Uhr verabschiede ich mich vom Stellplatz "EmpordArea".
Noch gibt es kein konkretes Ziel, aber vor allem suche ich mehr Schatten. Deshalb kommt der zweite, private Wohnmobil-Stellplatz in Palamós nicht in Frage: dort findet man auch keine Schattenplätze.
Aber vielleicht auf einem der Campingplätze? Dort stehen oft viele Bäume herum und behindern die Wohnmobile beim Manövrieren. Aber heute käme mir so ein Wald gerade recht.
Ich fahre zum "Camping Palamós", den ich früher schon mal von außen angeschaut hatte. Tatsächlich gibt es dort die ersehnten Schatten-Spender.
Außerdem stelle ich fest, dass es ein spezielles Pauschal-Angebot für Wohnmobilisten gibt: 13 € pro Tag inkl. Strom (4A). Das Angebot gilt nur in der Nebensaison (bis 21.6.17), für 2 Personen, und nur in einem speziellen Bereich des Campingplatzes (direkt neben der Hauptstraße).
Nach kurzer Ortsbesichtigung ist klar, dass Christa und ich uns hier für ein paar Tage niederlassen. Es gibt ausreichend viel Schatten, und als Zugabe ein Schwimmbad, Café/Restaurant und einen kleinen Supermarkt.
Mit geübten Blick finde ich eine Parzelle (GPS: 41.8512, 3.138), die in dem Gewirr der Äste und Blätter genau die notwendige freie Sicht auf den Astra-Satelliten bietet. Fernsehen und Schatten muss sich also nicht ausschließen.
Leider gibt es gerade gegen Mittag eine Zeitspanne, in der die Sonne ungehindert die Parzelle trifft. Und da das neue Wohnmobil über keine Markise verfügt, müssen ein paar Gummistropps und ein Stück Allzweckplane ausreichen, um einen schattigen "Arbeitsplatz" zu schaffen.
Die Ruhetage auf dem Campingplatz dienen auch zur Planung der Rückreise.
Ich werde am 20. Juni bis zur französischen Grenze fahren und wahrscheinlich wieder in Cantallops übernachten (dort, wo diese Spanienreise am 24. März begonnen hat), bevor ich dann in 2 Etappen Frankreich durchquere.
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- Geschrieben von gg-iberico
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