Nordspanien im Herbst 2016
10. Oktober 2016, Frías
- Viana
- Oyón
- Hormilla
- Briviesca
- Frías
Obwohl Viana noch nicht einmal auf 500m Höhe liegt, wurde in der letzten Nacht fast die Frostgrenze erreicht. Nur 0.5°C habe ich gemessen. Das ist für mich eindeutig das Zeichen, aus dem Landesinneren an die Küste zu fahren, zumal in den nächsten Tagen keine Besserung zu erwarten ist.
Natürlich nutze ich jede Gelegenheit, auch auf der Durchreise Stellplätze aufzusuchen, die bisher von mir noch nicht dokumentiert wurden, oder Plätze, die bisher nur projektiert waren.
So z.B. in Oyón, nur wenige Kilometer von Viana und Logroño entfernt. Hier ist seit über 2 Jahren ein Wohnmobil-Stellplatz geplant, und da ich in der Zwischenzeit nichts mehr davon gehört habe, ist heute eine gute Gelegenheit, einfach mal nachzuschauen.
Leider ist der Stellplatz bisher nicht realisiert worden, an der vorgesehenen Stelle (GPS: 42.5088, -2.4412) findet man zwar einen neu angelegten Parkplatz, aber keinen Hinweis auf die Nutzung durch Wohnmobile.
Der weitere Weg führt mich an einer Raststätte an der A-12 in der Nähe des Ortes Hormilla vorbei. Hier gibt es einen Stellplatz für Wohnmobile, der aber nicht nur teuer ist sondern auch noch neben den Parkplätzen für die Kühllastwagen angesiedelt wurde.
Da sieht es in dem Ort Briviesca deutlich besser aus. Der dortige Wohnmobil-Stellplatz befindet sich in ruhiger Lage hinter der Stierkampfarena und bietet eine brauchbare Ver- und Entsorgung.
Ich möchte aber noch weiter Richtung Küste und fahre nach Frías, einem netten kleinen Ort, den ich schon von der letztjährigen Reise kenne. Inzwischen ist Frías sogar in die Liga der "besonders schönen Orte Spaniens" aufgestiegen (Los Pueblos más bonitos). Eine durchaus gerechtfertigte Würdigung.
Im letzten Sommer hatte ich auf eine Übernachtung in Frías verzichtet, weil ein Open-Air-Musikfest auf dem Burg-Gelände stattfand, mit anschließender Disco ab (!) 3 Uhr nachts.
Heute werden wir Ruhe haben.
Wir nutzen den Rest des Nachmittags für einen Rundgang durch den Ort (übrigens die kleinste Stadt Spaniens!).
Interessant ist vor allem die gut erhaltene Burg mit dem auf einem überhängenden Felsen stehenden Wahrzeichen von Frías.
Aber auch die Kirche und die "hängenden Häuser" (Casas colgadas) verdienen besondere Beachtung.
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- Geschrieben von gg-iberico
11. Oktober 2016, Suesa
- Frías
- Tobera
- Hazas de Cesto
- Suesa
Eigentlich wollte ich noch einen weiteren Tag in Frías bleiben, aber die ungünstige Wetterprognose veranlasst mich, schon heute weiter zu fahren.
Da vormittags noch schönes Wetter ist, machen wir aber noch einen kurzen Ausflug in den Nachbarort Tobera.
Dort gibt es am Eingang einer Schlucht eine Kapelle (Ermita Nuestra Señora de la Hoz), die malerisch unter überhängenden Felsen liegt,
und gleichzeitig beginnt hier eine Reihe von Wasserfällen (Cascada de Tobera), die spektakulär mitten durch das kleine Dorf gehen.
Ein schön angelegter, aber schmaler Weg entlang der Kaskaden ermöglicht einen kleinen Rundgang, der wieder bei der Kapelle endet.
Inzwischen ist es Mittag und wir sind noch immer in der Nähe von Frías. Nicht weit vom Ortskern befindet sich ein Picknick-Bereich am Ufer des Río Ebro neben einer mittelalterlichen Steinbrücke. Dort machen wir erst einmal Mittagspause.
Dann geht es aber los. Das Ziel ist der Ort Suesa in der Nähe von Santander. Dort gibt es einen Wohnmobil-Stellplatz mit Stromanschlüssen, so dass ich die nächsten Tage ohne Sonne und wahrscheinlich bei Regen gut abwettern kann.
Auf der Strecke über die N-629 wechselt man häufig die Gebiete der Autonomen Regionen Kastilien-und-León, Kantabrien und Baskenland. Kurz nachdem man Kantabrien erreicht, auf fast 1000m Höhe, hat man einen tollen Blick in die Berge und Täler Kantabriens. Aber dann geht es kilometerlang nur noch bergab bis fast auf Meereshöhe - eine echte Herausforderung für die Wohnmobil-Bremsen.
Irgendwann ist aber auch das geschafft und ich bin auf der Küstenautobahn A-8 in Richtung Santander.
Kurz vor dem Tagesziel, in der Nähe des Ortes Hazas de Cesto, komme ich noch an einem Autobahn-Parkplatz vorbei, wo in beiden Fahrtrichtungen Wohnmobil-Service angeboten wird. Hier fahre ich natürlich kurz ab und schaue mir die Geschichte an. Aber diesen "Serviceplatz" muss man sich nicht merken - ungepflegt, unhygienisch und praktisch unbrauchbar sind die Einrichtungen.
Schließlich erreiche ich Suesa und den fast leeren Wohnmobil-Stellplatz. Hier in Küstennähe trifft man auch wieder Landsleute, die in der Mehrzahl offenbar das landschaftlich mindestens genau so schöne Inland meiden. Und man trifft auch wieder die ganz großen Trucks, die gleich 6 Normal-Parzellen benötigen.
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- Geschrieben von gg-iberico
12.-14. Oktober 2016, Suesa
Nach der Ankunft auf dem Stellplatz bin ich eher unfreiwillig zwei Parzellen hinter dem "Monster-Truck" zu stehen gekommen, denn ursprünglich hatte ich einen größeren "Respekt-Abstand" vorgesehen. Nachdem jedoch der Platzwart freundlich aber bestimmt darauf hingewiesen hat, dass das Verbinden von mehreren Stromkabeln aus Sicherheitsgründen nicht erlaubt sei, wurde mein Abstand von der nächsten Steckdose durch mein längstes Stromkabel limitiert.
Natürlich will der Kollege mit dem Super-Mobil gerade heute einen Ausflug mit seinem "Beiwagen" machen, der leider noch in der Anhänger-Garage steckt. Und natürlich braucht man noch weitere zwei Parzellen, um die Heckklappe zu öffnen und das Auto raus zu fahren. Aber irgendwie geht es ja immer.
Noch ist das Wetter nicht so schlecht wie gemeldet, offenbar verspätet sich die Regenfront um einen Tag.
Wir können jedenfalls noch etwas draußen herum laufen und machen eine kleine Runde um den Stellplatz.
Dabei besuchen wir auch das Kloster Monasterio Monjas Trinitarias, das direkt hinter dem Stellplatz liegt. Die Kirche ist von großer Schlichtheit geprägt, und macht gleichzeitig einen modernen Eindruck.
Auf unserem Rundweg kommen wir auch an den Urhebern der "frischen Landluft" vorbei, die oft über den Stellplatz zieht. Eigentlich sehen die Viecher ganz sauber aus...
Nach einem ziemlich verregneten Donnerstag ist heute ab Mittag wieder etwas Sonne zu sehen. Wir nutzen das zu einem Spaziergang an den Strand von Somo.
Hier kann man in beide Richtungen weit laufen und hat immer ein sehr schönes Panorama vor Augen.
Genau auf der anderen Seite der Bucht liegt Santander, die Hauptstadt Kantabriens.
Es gibt ganzjährig eine Fährverbindung von Somo nach Santander. Das ist eine gute Alternative für einen Stadtbesuch, denn die Parkplatz-Situation für Wohnmobile in Santander ist weiterhin sehr schlecht.
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- Geschrieben von gg-iberico
15. Oktober 2016, Liérganes
- Suesa
- Liérganes
Nach vier Tagen auf dem Stellplatz in Suesa gibt es heute bei blauem Himmel und strahlender Sonne wieder einen Ortswechsel. Allerdings geht es nicht sehr weit - etwa 20 km entfernt liegt Liérganes, ein Ort, den ich im letzten Jahr nur kurz während einer Mittagspause besucht hatte.
Inzwischen ist Liérganes in die Liga der "besonders schönen Orte Spaniens" aufgestiegen (Los Pueblos más bonitos) - das will ich mir natürlich etwas genauer anschauen. Und das Wetter bietet sich sowieso eher für einen Wandertag an.
Gegen Mittag stehe ich auf dem Wohnmobil-Stellplatz von Liérganes, direkt am Bahnhof, von wo aus man bei Bedarf stündlich nach Santander fahren kann.
Nach dem Mittagessen machen wir uns auf die Suche nach den besonders schönen Dingen, die es rechtfertigen im Club der "besonders schönen Orte Spaniens" zu sein. Leider gibt es da nicht so viel.
Vielleicht bin ich ein bisschen verwöhnt, denn ich habe schon über 20 der "besonders schönen Orte" besucht. Nahezu alle hatten diesen Titel verdient - Liérganes aber eher nicht. Nur wenige Einzelgebäude fallen auf - besonders schön ist aber eigentlich keins. Und der Ort als Ganzes sowieso nicht.
Nach einer kleinen Stärkung in einem Café unternehmen wir noch einen Versuch, den Hausberg von Liérganes zu erklimmen. Die unübersehbar eindeutige Form hat ihm den umgangssprachlichen Namen Las Tetas (deutsch: die Titten) eingebracht.
Von oben hat man einen schönen Blick über das Tal des Río Miera bis zum Meer, wo man Santander erkennen kann.
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- Geschrieben von gg-iberico
16.-17. Oktober 2016, Gijón
- Liérganes
- Llanes
- Colunga
- Gijón
Mitte Oktober ist in diesem Jahr offenbar schon etwas spät für Reisen in Nordspanien, zumindest wird das Wetter immer unbeständiger, kühl und vor allem feucht.
Auch für die nächsten Tage ist einiges an Regen zu erwarten, deshalb streiche ich für diese Reise ein paar Orte von meiner Wunschliste, die in einer Höhenlage von etwa 1400m doch eher etwas für den Sommer sind.
Ich werde also erst mal an der Küste bleiben und auf der Autovía del Cantábrico (A-8) nach Westen fahren.
Dabei komme ich auch wieder an dem Ort Llanes vorbei, dem ich schon mehrere Stellplatz-Nachrichten gewidmet habe.
Leider hat sich in der Bürokratie noch nichts bewegt - der komplett fertige und betriebsbereite Wohnmobil-Stellplatz ist weiterhin mit einer Polizei-Absperrung versehen und nicht nutzbar.
Auf dem weiteren Weg schaue ich in Colunga bei einer Repsol-Tankstelle vorbei, die einen Wohnmobil-Stellplatz anbietet. Im letzten Jahr gab es dort Probleme mit dem Wasserversorgung, bei meinem jetzigen Besuch ist aber alles in Ordnung.
Schließlich erreiche ich Gijón, wo ich gar nicht erst zum offiziellen Wohnmobil-Stellplatz beim Hafen fahre (dort ist es sehr unruhig und man ist weit vom Zentrum entfernt). Mein Ziel ist der nicht-offizielle Übernachtungsplatz am anderen Ende der Stadt auf dem Parkplatz El Rinconín.
Obwohl keine Hochsaison ist, ist der Platz sehr gut besucht. Allerdings gibt es offenbar auch einige Spanier, die hier ihr Wohnmobil nur abstellen und nicht bewohnen.
Inzwischen hat der Regen aufgehört und ermöglicht einen kleinen Spaziergang entlang des fast 6 km langen Küstenwegs (Paseo Litoral de San Lorenzo). Hier gibt es immer etwas Interessantes zu sehen - Surfer in der Dünung, Brandung in den Klippen, Vogelfelsen und sogar Kunstobjekte.
- Avilés
- Salinas
- Gijón
Ein weiterer Regentag ist angekündigt. Meist ist es nur ein feiner Nieselregen, aber auf jeden Fall ist es unangenehm.
Unangenehm ist auch mein Dauerproblem mit der Bremsanlage des Wohnmobils (Leser meines letztjährigen Reiseblogs wissen was ich meine). Zwar war ich erst vor 2 Monaten in der Werkstatt und beim TÜV, aber inzwischen kann ich die Handbremse bis zum Anschlag in fast senkrechte Stellung ziehen und trotzdem hält sie das Fahrzeug nicht mehr.
Bevor ich mich wieder mit irgendeiner Werkstatt herum ärgere krieche ich selbst unter das Fahrzeug und schau mir die Sache an. Zu sehen ist nichts, und ich habe auch keine Idee, wie eine korrekt eingestellte Handbremse nach nur 4000 km so vollständig die Funktion verliert. Aber da es ja nicht schlimmer werden kann, drehe ich solange an der Einstellmutter herum, bis der Handbremshebel wieder ein vernünftiges Verhalten zeigt.
Nach dieser Aktion muss ich natürlich ausprobieren, ob das irgendwelche Auswirkungen auf den normalen Fahrbetrieb hat.
Ich fahre zum nächsten größeren Ort - nach Avilés. Dort wollte ich sowieso hin, weil Avilés im Sommer einen neuen Wohnmobil-Stellplatz eingerichtet hat.
Der Stellplatz ist zwar Teil eines gut besuchten allgemeinen Parkplatzes am östlichen Ortseingang und deshalb zum Übernachten vielleicht etwas zu unruhig, aber als Parkplatz zum Besuch der Stadt ist er gut geeignet.
Auch wenn dunkle Wolken neuen Regen ankündigen, machen wir uns auf den Weg zu einem Stadtrundgang.
Avilés ist eine Industriestadt und vermittelt vor allem am Ortsrand einen Eindruck wie mein Wohnort Dortmund vor etwa 30 Jahren, aber in der City gibt es nette Fußgänger-Bereiche, ein paar renovierte alte Gebäude und als architektonisches Highlight das Centro Niemeyer, ein als Kulturzentrum genutztes Gebäude des Star-Architekten Oscar Niemeyer.
Eine Übernachtung auf dem Stellplatz in Avilés ist nicht so ganz nach meinem Geschmack. Ich entschließe mich, wieder nach Gijón zurückzufahren.
Der Rückweg führt mich in einer Schleife um Avilés herum, so dass ich noch den schon länger existierenden Wohnmobil-Stellplatz in Salinas, einem Vorort von Avilés, inspizieren kann.
Leider hat sich hier nichts zum Besseren verändert - die Ver- und Entsorgung liegt an einer Straße in einer unübersichtlichen Kurve, und auch die Übernachtungsplätze befinden sich entlang dieser Straße. Die Stadt wollte zwar eine bessere Stelle suchen, aber offenbar ist in der Hinsicht noch nichts passiert.
Schließlich sind wir wieder in Gijon und können eine weitere ruhige Nacht verbringen.
- Details
- Geschrieben von gg-iberico
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