• Roda de Berà
  • Granollers
  • Llinars del Vallès
  • Platja d'Aro

Den Abend ohne Fernsehen haben wir überstanden, und auch der Lärm von Hauptstraße und Eisenbahn blieb erträglich. Trotzdem geht es heute weiter.

Diesmal probiere ich eine neue Route: über die küstennahe Autobahn C-32 und dann quer durch Barcelona auf der B-20.

Hier muss ich lernen, dass es inzwischen tatsächlich die vor einiger Zeit angekündigte Geschwindigkeitsmessung über Streckenabschnitte gibt. In Spanien kannte ich das bisher nur in Tunnels. Jetzt offenbar auch in Barcelona auf der Transitstrecke Ronda de Dalt (B-20).

Man wird per Info-Tafel auf diese besondere Geschwindigkeitskontrolle hingewiesen: ab dem Schild "Control de Velocitat en Tram" sollte man sich penibel an die angegebene Geschwindigkeit halten.

Kurz hinter Barcelona mache ich Pause auf dem Wohnmobil-Stellplatz in Granollers. Mehr als einen Kurzaufenthalt werde ich auf diesem Stellplatz wahrscheinlich nie machen, denn direkt nebenan verläuft eine Hauptstraße über eine Brücke, die entsprechend viel Lärm verursacht.

161113 Granollers StpIch fahre weiter auf der Autobahn AP-7 und mache einen kurzen Stopp an der Raststätte Montseny bei dem Ort Llinars del Vallès. Hier gibt es eine Ver- und Entsorgungsstation für Wohnmobile, die ich noch dokumentieren muss.

Kurz danach biege ich wieder ab in Richtung Küste und bin bald darauf in Platja d'Aro an der Costa Brava.

Das Ziel ist der offizielle Wohnmobil-Stellplatz, der erwartungsgemäß schon bei unserer Ankunft gesteckt voll ist. Getreu dem Motto " Wo 50 Womos stehen, passen auch 51 hin" stelle ich mich erst mal einfach quer hinter das letzte Wohnmobil. Natürlich nicht ohne mir vorher  bestätigen zu lassen, dass die Nachbarn nicht gerade am nächsten Tag abreisen wollen.

161113 PlatjaDAro StpDie Wahrscheinlichkeit, dass hier jemand abreist, ist nicht sehr groß - die meisten haben sich offensichtlich für einen längeren Zeitraum eingerichtet, obwohl auf diesem Stellplatz, wie fast überall in Spanien, nur maximal 48 Stunden Aufenthalt erlaubt sind. Das wird aber offenbar genauso wenig beanstandet, wie das weit verbreitete "camping-artige Verhalten".

161114 PlatjaDAro CP


Nach einer windigen Nacht beginnt der neue Tag mit Sonnenschein. Noch stehe ich im Schatten meines Nachbarn, aber dann ist plötzlich Hektik angesagt - ein oder zwei Wohnmobile verlassen den Stellplatz und hinterlassen Lücken in der sonst geschlossenen Phalanx.

Nur eben den Fahrersitz in Fahrposition drehen, Isomatten von der Frontscheibe rollen, das Frühstücksgeschirr in der Spüle versenken - und schon setzen wir uns in Bewegung und ergattern einen besonders schönen Platz mit Sonne zum Stromerzeugen und Sat-TV-Empfang.

161114 PlatjaDAro StpHier könnte man durchaus länger stehen, aber das ist nicht meine Welt. Zu viel Camping, zu viele Strom-Generatoren, überhaupt zu viele Wohnmobile auf einem Fleck.

Ob im nächsten Jahr dieser Stellplatz in der jetzigen Form noch zur Verfügung steht ist fraglich. Auf dem gegenüber liegenden Grundstück steht ein Schild mit der Ankündigung einer Baumaßnahme. Das könnte durchaus Auswirkungen auf den Bestand dieses Stellplatzes haben.

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  • Sant Feliu de Guíxols
  • Platja d'Aro

Ich habe festgestellt, dass der neue Stellplatz im Nachbarort Sant Feliu de Guíxols, den ich mir als nächstes anschauen wollte, nur etwa 2.5 km vom jetzigen Stellplatz entfernt ist. Das ist natürlich eine schöne Spaziergang-Entfernung.

Das Wohnmobil bleibt also in Platja d'Aro und es geht zu Fuß zum Wohnmobil-Stellplatz "Área S'Agaro".

Als wir dort ankommen, ist der Stellplatz leer, aber das Tor ist offen und auf dem Platz empfängt uns die Chefin Anna in ihrem noch provisorischen "Büro".

161115 SAgaro StpMit der Fertigstellung des Stellplatzes wird es wohl noch bis zum nächsten Jahr dauern. Es gibt noch viel zu tun, aber dann könnte dies durchaus eine gute Adresse werden.

Zum Strand geht man nur wenige Minuten. Hier gibt es feinen Sand, ein hübsches Panorama, und an der Promenade einige Restaurants/Bars, von denen die meisten sogar jetzt im November geöffnet haben.

161115 SAgaro StrandAnna erzählte uns von den vielen Möglichkeiten zum Radfahren und Wandern. Wir probieren gleich den Küstenweg, der bis Platja d'Aro zurückführt. Diese Strecke ist zwar doppelt so lang wie der direkte Weg entlang der Hauptstraße, aber sie ist mehr als doppelt so schön.

Der Weg führt durch Pinien-Bewuchs über die Klippen und vorbei an vielen unbezahlbaren Villen. Hier könnte man neidisch werden.

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Am Ende ist aus dem Spaziergang doch eine kleine Wanderung geworden.

Zurück in Platja d'Aro finden wir im Einkaufszentrum Parc d'Aro dann auch noch etwas zum Mittagessen - ein Büfett in einem Wok-Restaurant. Das ist zwar nicht spanisch, schmeckt aber auch gut.

161115 PlatjaDAro Wok

  • Platja d'Aro
  • Palamós

So langsam setzt sich die Aufbruchstimmung durch - heute verabschieden wir uns von Peter und Brigitte, die noch eine Weile in Platja d'Aro bleiben werden, bis der Winter sie weiter nach Süden treibt. Man sieht sich wahrscheinlich im nächsten Jahr wieder. Irgendwo.

Für uns geht es nach Norden. Ich versuche gerade mit dem Wetterbericht für die nächsten Tage eine Rückfahrt durch Frankreich zu planen, die Dauerregen und vor allem Schnee und Glatteis vermeidet. Das kommende Wochenende könnte passen.

Ein, zwei Tage bleiben also noch, deshalb fahre ich erst mal in den Nachbarort Palamós, wo man auf dem Wohnmobil-Stellplatz "Autocaravaning Palamós" sehr schön stehen kann. Dies ist einer meiner Stellplatz-Favoriten.

Jetzt im November ist der Stellplatz nicht so voll wie beim letzten Besuch im April. Ich kann mich auf genau den selben Platz stellen wie damals - und habe wieder die selbe tolle Aussicht auf das Meer und die Pinien-Wälder an der Küste.

161116 Palamos StpAm Nachmittag spazieren wir in die direkt vor uns liegende Bucht Cala de la Fosca um vielleicht zum letzten Mal auf dieser Reise dem Spiel der Wellen zuzuschauen.

161116 Palamos CalaFoscaWir haben auch noch etwas Glück bei der Suche nach einem offenen Café. Auf der Terrasse des Hostal la Fosca scheint noch die Sonne. Hier genießen wir unseren Café-con-Leche, der mit ganz viel Milchschaum serviert wird. Perfekt.

161116 Palamos Bar


Die Nacht verläuft ruhig, nur das Meer ist etwas zu hören. Und der Morgen beginnt wieder mit Sonnenschein.

Ich kann mich noch nicht so ganz von Spanien lösen - zu unschön ist das Wetter in Frankreich und Deutschland.

Einen Tag bleibe ich noch in Palamós, aber dann geht es weiter.

  • Palamós
  • Roses
  • La Jonquera
  • Cantallops

Nun ist es soweit - der letzte Tag in Spanien auf dieser Reise soll mich bis an die Grenze zu Frankreich bringen.

Wie üblich fahre ich nicht auf dem kürzesten Weg dorthin, sondern mache einen Umweg über den Küstenort Roses.

Die nördliche Costa Brava von der französischen Grenze über Roses, Empuriabrava, Estartit bis Palamós war bisher keine wohnmobil-freundliche Gegend (hier wurde mir schon Mitte der 80er Jahre das Wohnmobil aufgebrochen und meine geliebte Lederjacke gestohlen - aber das ist eine andere Geschichte).

Es gibt bis heute nicht einen einzigen küstennahen Wohnmobil-Stellplatz, weder kommunal noch privat - die Campingplatz-Lobby ist offenbar zu stark.

In einem spanischen Prospekt fand ich den Hinweis, dass noch in diesem Jahr ein privater Wohnmobil-Stellplatz in Roses eingerichtet werden soll "...Eröffnung im Herbst 2016". Mit Adresse und GPS-Koordinaten.

161118 Roses FlyerDa der Herbst schon weitgehend vorbei ist, wollte ich nachschauen, was mit dem neuen Stellplatz los ist. Was soll ich sagen - an der angegebenen Stelle ist noch überhaupt nichts zu sehen, nur eine Wiese. Das kann also noch etwas länger dauern - wenn es überhaupt etwas wird.

Ich fahre also weiter Richtung Grenze bei La Jonquera. Dort schaue ich mir einen relativ neuen Stellplatz bei einem Einkaufszentrum und einer Tankstelle des Betreibers RedTortuga an. Der Übernachtungsplatz wird allerdings zur Zeit gerade umgebaut und ist nicht nutzbar. Meiner Meinung nach ist es an dieser Stelle sowieso viel zu laut - hier fahren 24 Stunden am Tag Lkw rein und raus.

Da ist das Angebot des etwa 4 km entfernten Restaurants Can Pau deutlich besser. Kurz vor dem Ort Cantallops am Rand eines Naturschutzgebiets in den spanisch-französischen Bergen bietet dieses Restaurant einen kostenlosen Wohnmobil-Stellplatz an. Das ist das heutige Tagesziel.

Die Straße GI-601 von La Jonquera nach Cantallops ist zwar schmal und kurvenreich, aber es lohnt sich. Der Stellplatz ist nachts ruhig, und das Restaurant bietet auch für verwöhnte Genießer interessante Speisen. Den hauseigenen Wein kann man im Restaurant kaufen.

161118 Cantallops CanPau161118 Cantallops Wein

Den letzten Tag in Spanien krönen wir mit einem umfangreichen, guten Mittagessen im Restaurant Can Pau. Das zieht sich fast über den ganzen Nachmittag hin, so dass wir auf einen Spaziergang bis zum Bergdorf Cantallops (etwa 1 km) verzichten. Das werden wir beim nächsten Mal nachholen, denn "ein nächstes Mal" wird es bestimmt geben.

Meine Herbst-Reise ist beendet

Mit fast genau 3 Monaten war dies für mich eine eher kurze Reise. Insgesamt habe ich in dieser Zeit 7.400 km, davon 4.600 km in Spanien, zurückgelegt und dabei 98 Stellplätze besucht und dokumentiert.