Nordspanien im Herbst 2016
25.-26. Oktober 2016, Cenlle
- Lugo
- Chantada
- Vilamarín
- Amoeiro
- Cenlle-Barbantes
Der Tag fängt ja gut an - mein Navi-Gerät will mich über die alte Römer-Brücke am Stadtrand von Lugo schicken. Früher ging das wohl, aber inzwischen ist das nur noch Fußgänger- und Fahrrad-Bereich.
Nach einigem Hin und Her bin ich dann raus aus Lugo und auf dem Weg weiter nach Süden. Wegen meiner unsicheren Bremsanlage verzichte ich auf die eigentlich schönere Strecke im Tal des Río Miño und fahre lieber auf der gut ausgebauten N-540.
Der erste Halt ist in Chantada, wo sich der dortige Wohnmobil-Stellplatz für die Mittagspause anbietet. In grüner Umgebung ist dies eine wirklich schöne Stelle.
Nach der Mittagspause machen wir noch einen Spaziergang am Fluss entlang in den Ort, aber hier bleiben wollen wir doch nicht.
Es geht weiter über Vilamartín zu dem dortigen Wohnmobil-Stellplatz bei einer Raststätte, und über Amoeiro, wo sich ebenfalls ein Stellplatz befindet. Beide hatte ich schon im letzten Jahr einmal besucht und beide hatten mir nicht besonders gut gefallen. Daran hat sich auch in diesem Jahr nichts geändert.
Das eigentliche Tagesziel ist der Ort Cenlle, genauer der Ortsteil Barbantes, in der Nähe der Provinz-Hauptstadt Ourense. Hier wurde erst im letzten Monat ein Wohnmobil-Stellplatz eingeweiht, den ich mir natürlich anschauen will.
Und ich bin beeindruckt - der Stellplatz liegt tatsächlich direkt am Río Miño neben einem Freizeitbereich, alles sieht neu und sauber aus (zumindest auf den ersten Blick).
Aufgrund der Vorab-Informationen, die von einem Stellplatz bei der "Área Termal" sprachen, ging ich davon aus, dass es sich um ein Thermal-Bad handelt, mit Wellness- und Kur-Angeboten.
Tatsächlich handelt es sich bei dem Thermal-Areal nur um 3 nicht besonders große Stein-Becken, die mit 28°C warmem Wasser gefüllt werden - zumindest im Sommerhalbjahr. Jetzt sind sie leer, und auch der zugehörige Kiosk und die Bar sind geschlossen.
Zur Zeit ist hier nicht mehr viel los, aber im Sommer könnte es auf dem kleinen Parkplatz direkt neben den Wasser-Becken eng werden. Davon zeugt ein weiterer, größerer Parkplatz, der auch zum Übernachten mit dem Wohnmobil genutzt werden kann. Nur 200m entfernt und ebenfalls direkt am Fluss.
Mit oder ohne Thermal-Wasser - uns gefällt es hier so gut, dass wir spontan einen weiteren Tag hier bleiben. Das sonnige Wetter mit Temperaturen über 20°C verführt zum Nichtstun. Aber ein kleiner Spaziergang über den etwa 2 km langen Paseo Fluvial, der direkt am Stellplatz beginnt, muss natürlich sein.
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- Geschrieben von gg-iberico
27. Oktober 2016, Zamora
- Cenlle
- Xinzo de Limia
- Trasmiras
- Zamora
Da das heutige Tagesziel fast 300 km entfernt ist, muss ein ausführlicher Besuch der Provinz-Hauptstadt Ourense bis zum nächsten Mal warten.
Normalerweise fahre ich nicht so lange Strecken an einem Tag, aber da die Route fast nur über Autobahn geht, sollte es machbar sein.
Auf der Strecke zwischen Ourense und Zamora liegen nur sehr wenige Wohnmobil-Stellplätze. Aber ein neuer Stellplatz befindet sich unweit der Autobahn in dem Ort Xinzo de Limia. Natürlich muss ich dort vorbei schauen und werde positiv überrascht. Ein quirliger Ort und ein ruhiger Stellplatz - das passt.
Kurz darauf fahre ich bei dem Ort Trasmiras noch einmal von der Autobahn ab und schaue mir einen neuen Stellplatz bei einer Tankstelle an. Auch hier ist die Überraschung eher positiv, aber ich will ja noch etwas weiter fahren. Also geht es zurück auf die A-52.
Am Nachmittag ist dann das Tagesziel erreicht. Zamora hat zwar keinen offiziellen Wohnmobil-Stellplatz, aber es gibt einen Parkplatz bei einer Grünanlage, den man gut als Übernachtungsplatz nutzen kann. Vor knapp einem Jahr war ich schon einmal hier (siehe Reiseblog Winter 2015-16).
Leider wird dieser Parkplatz immer wieder von einzelnen (?) Wohnmobilisten mit einem Campingplatz verwechselt. Dies ist um so ärgerlicher, weil gerade zur Zeit in der Stadtverwaltung von Zamora darüber diskutiert wird, ob man hier eine offizielle Área de Servicio para Autocaravanas einrichten soll. Solche Bilder mit campierenden Wohnmobilisten landen schnell in der Presse und bieten den Stellplatz-Gegnern neue Argumente.
Wir machen noch einen Rundgang durch die uns schon bekannten Gassen der Altstadt, wo man viele Konditoreien findet, die Spezialitäten der Region anbieten.
Wir bewundern einige Spiegel-Effekte an der Markthalle (Mercado de Abastos) und an der alten Steinbrücke über den Río Duero
und landen dann wieder beim Wohnmobil am Parque de Valorio, den wir uns für morgen aufheben.
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- Geschrieben von gg-iberico
28.-29. Oktober 2016, Venialbo
- Zamora
- Venialbo
Bevor es weitergeht wird noch der Besuch in der Parkanlage Bosque de Valorio nachgeholt. Wie der Name Bosque (deutsch: Wald) schon sagt, schließt sich an die Grünanlage neben dem Parkplatz noch ein Wäldchen an, das von etlichen Wegen durchzogen ist. Man kann auch auf einen kleinen Hügel klettern und das Ganze von oben betrachten.
Nach dieser "sportlichen" Leistung schon am Vormittag geht die Reise im Wohnmobil weiter, allerdings erst mal nur etwa 30 km bis zum Ort Venialbo.
Hier wurde Anfang 2016 ein neuer Wohnmobil-Stellplatz eingerichtet, und zwar, anders als die normalen kommunalen Stellplätze, auf einem Wiesen-Gelände.
Wie üblich schaue ich mir, nachdem das Wohnmobil steht, den zugehörigen Ort an. Venialbo hat aber nahezu nichts zu bieten. Ich habe Mühe, ein paar Motive zum Fotografieren zu finden. Letztendlich bleibt eigentlich nur die alte Steinbrücke und die Kirche, die wie alles andere auch, sehr renovierungsbedürftig sind.
Immerhin gibt es in der Nähe des Stellplatzes eine ganz brauchbare Kneipe, wo wir einen Café-con-Leche bekommen.
Das Wetter meint es wirklich gut mit uns - wolkenloser Himmel bringt uns auf die Idee, einfach noch einen Tag länger zu bleiben. Denn auch wenn der Ort nicht besonders lebendig ist - unser Wiesen-Grundstück ist schon Klasse.
Bis auf die Gänse, die immer wieder mal vorbeischauen, und dabei leider überall Gänse-Kot hinterlassen...
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- Geschrieben von gg-iberico
30.-31. Oktober 2016, Segovia
- Venialbo
- San Vicente del Palacio
- Segovia
Die letzte Nacht war schon sehr nah am Gefrierpunkt. Nur 1.5°C habe ich gemessen. Und das, wo ich heute doch nach Segovia fahren will, das immerhin auf etwa 1000m Höhe liegt.
Natürlich liegt die niedrige Nachttemperatur auch an dem wolkenlosen Himmel, der seit mehreren Tagen vorherrscht. Und damit ist es tagsüber wiederum schön warm. Heute sollen es 24°C werden.
Schon während des Frühstücks beobachten wir, wie sich der Parkplatz vor uns mit Pkw füllt, weil heute in Venialbo eine Mountain-Bike-Sportveranstaltung stattfindet.
Wir haben Glück und werden nicht zugeparkt. Bevor ich den Ort verlassen kann muss ich zwar noch ein Absperrband entfernen, aber dann sind wir raus aus Venialbo.
Der Weg durch die kastilische Hochebene in Richtung Segovia ist eintönig, aber die Straßen sind gut und ich bin bald wieder auf der Autobahn A-6.
In der Nähe des Ortes San Vicente del Palacio schaue ich noch kurz bei einer Raststätte vorbei, die einen Wohnmobil-Service anbietet. Ein paar Fotos sind schnell gemacht, dann geht es weiter, denn ich will zum Mittagessen in Segovia sein.
Um halb zwei bin ich kurz vor Segovia - der Blick auf die Stadt mit der mächtigen Kathedrale auf dem Hügel der Altstadt ist schon beeindruckend.
Es dauert noch fast eine halbe Stunde bis ich auf dem Stellplatz bin (weil mich das Navi-Gerät mitten durch die Stadt führen will). Und ich muss wieder einmal feststellen, dass auch immer mehr Spanier Spaß am Wohnmobilreisen haben. Ich finde genau einen freien Platz - insgesamt stehen hier über 30 Wohnmobile (und gegen Abend werden es noch mehr!).
Unser Versuch, zum Mittagessen das in der Region Segovia beliebte Spanferkel-Gericht (Cochinillo asado) zu essen, scheitert im ersten und zweiten Anlauf. Bei den vielen Touristen rund um das Aquädukt (das touristische Highlight in Segovia) brauchen die einen zu lange um überhaupt eine Bestellung aufzunehmen, bei den anderen soll man sich in eine Schlange einreihen, um einen frei werdenden Tisch zu bekommen.
Das ist natürlich gar nichts für mich. Wir holen uns lieber bei "100 Montaditos" ein paar leckere belegte Brötchen und können bald darauf wieder unseren Stadtrundgang aufnehmen.
Das zentrale Monument in Segovia ist das große Aquädukt, das quer durch die Stadt verläuft. Es beginnt schon in der Nähe des Wohnmobil-Stellplatzes bei der Plaza de Toros, so dass man beim Weg ins Zentrum immer am Aquädukt entlang gehen kann.
Wir folgen dem Standardweg der Touristen und gehen auf dem Hügel der Altstadt an der Kathedrale mit ihren vielen kleinen Verzierungen vorbei zur Burg (Alcazar).
Für heute reicht der Rundgang, auch wenn es nur eine Wiederholung war, denn im Sommer 2014 hatten wir Segovia schon einmal besucht. Damals waren es allerdings nur 2 Stunden, denn es gab noch keinen Wohnmobil-Stellplatz. Heute bleiben wir hier über Nacht.
Die Nacht verläuft überraschend ruhig (nur die Müllabfuhr macht um 1 Uhr nachts Krach). Auch die Nacht-Temperatur bleibt mit 9°C entgegen meiner Befürchtung weit von der Frostgrenze entfernt. Beim Frühstück beschließen wir deshalb, noch einen Tag in Segovia zu bleiben und noch einmal Jagd auf ein Spanferkel zu machen. Allerdings diesmal eher in einer nicht so zentralen Touristen-Gegend.
Auf halbem Weg ins Zentrum finden wir in dem kleinen Restaurant "Rincón de Vero" das Gesuchte. Der Preis liegt deutlich unter den im Zentrum geforderten 25 € und das Essen schmeckt trotzdem.
Nachdem wir gestern nur den Standard-Touristenweg wiederholt hatten, will ich heute einmal etwas Neues sehen. Zum Beispiel nicht von oben auf die Grünanlagen am Fuße des Burgberges hinab blicken, sondern durch das Tal laufen und nach oben schauen.
Rund um den Altstadt-Hügel verläuft ein sehr schöner, schattiger Weg, etwa 6 km lang. Man kann auch komplett um Segovia herum laufen, dann sind es etwa 10 km.
Der Weg geht durch das Tal des Río Eresma und eröffnet ganz neue Perspektiven der bekannten Monumente - Kathedrale und Burg.
Nach einer Drei-Viertel-Umrundung von Segovia landen wir im Ortsteil San Lorenzo. Von den Touristenströmen wenig bis gar nicht beachtet, findet sich auf der Plaza de San Lorenzo ein nettes Fleckchen, um den obligatorischen Café-con-Leche zu schlürfen.
Dann noch 2 bis 3 Kilometer laufen und wir sind wieder beim Wohnmobil.
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- Geschrieben von gg-iberico
1.-2. November 2016, Aranda de Duero
- Segovia
- Turégano
- Sepúlveda
- Aranda de Duero
Bevor es heute weitergeht muss ich natürlich ausprobieren, ob der am Stellplatz in Segovia unter einer Bodenklappe angebrachte Anschluss für das Trinkwasser nutzbar ist. Da der umgebende Kasten nach unten keinen Ablauf hat, ist er regelmäßig gestrichen voll mit Wasser, und der Anschluss liegt unter dem Wasserspiegel.
In einigen Kommentaren wird dies als unhygienisch beschrieben - ich denke aber, unhygienisch sind vor allem die Wasserhähne, die einige Zeitgenossen direkt in ihre WC-Kassette hinein stecken, um diese zu spülen. Hier handelt es sich aber eigentlich um sauberes Trinkwasser, das den Wasseranschluss bedeckt. Ich habe es einfach ausgeschöpft und der Wasseranschluss war gut nutzbar.
Der weitere Weg führte mich dann zu dem Ort Turégano, der schon vor vielen Jahren einen der ersten kommunalen Stellplätze in Spanien eingerichtet hatte. Aber dieser Stellplatz wurde nicht gepflegt und verkam in der Folge zu einem schmutzigen, unbrauchbaren Ort.
Mein letzter Besuch in Turégano war im Sommer 2014. Damals sah es dort schlimm aus. Heute präsentiert sich der Platz aufgeräumt, am Zaun hängen Schilder mit der Androhung einer Strafe von 500 € für unerlaubte Müllentsorgung auf diesem Platz, und die Ver- und Entsorgung ist nutzbar.
Ein Top-Stellplatz wird dies aber nie werden, solange er an der aktuellen Stelle hinter dem Silo liegt.
Genau auf der anderen Seite von Turégano kommt man am Ortsausgang an den Resten der alten Burg vorbei. Das Castillo ist zu besichtigen. Wer dazu einen Parkplatz benötigt, kann auf der Hauptstraße CL-603 an der Burg vorbeifahren und hinter der Burg auf einen nicht asphaltierten Weg abbiegen. Dort kann man auf einigermaßen festem Untergrund auch mit dem Wohnmobil stehen.
Auf dem weiteren Weg liegt noch eins der "besonders schönen Dörfer Spaniens" (Los Pueblos más bonitos de España). Den Ort Sepúlveda hatte ich bisher noch nicht besucht.
Ich begnüge mich mit dem Blick von einem Aussichtspunkt auf die Ortschaft, die sich gegenüber einen Hang hinaufzieht. Da ich inzwischen etwas verwöhnt bin, was die "Schönheit" der "besonders schönen Dörfer" angeht, verzichte ich diesmal auf den Besuch von Sepúlveda, denn zumindest von weitem sieht der Ort nicht so beeindruckend aus.
Damit ist Sepúlveda aber nicht ganz von meiner Liste gestrichen, denn ganz in der Nähe gibt es einen Naturpark mit engen Schluchten, den ich irgendwann auf jeden Fall besuchen werde: den Parque Natural Hoces del Río Duratón.
Kurz darauf erreiche ich die Autobahn A-1, fahre ein Stück nach Norden und bin dann bald in Aranda de Duero, dem heutigen Tagesziel.
Hier wurde im Sommer ein neuer Wohnmobil-Stellplatz eingerichtet, nachdem der ehemalige Stellplatz in der Nähe vom Bahnhof "renaturiert" wurde.
Ein kurzer Fußweg über den Río Duero, der direkt neben dem Stellplatz fließt, und wir sind in der Altstadt von Aranda de Duero.
Die Sonne steht schon sehr tief, so dass keine guten Fotos in den Gassen der Altstadt gelingen. Aber das Portal der Hauptkirche Iglesia de Santa María ist so außergewöhnlich detailreich, dass ich es unbedingt fotografieren muss.
Von ganz anderer Art ist die "Kunst", die auf eine der größten Attraktionen in Aranda de Duero hinweist: die Bodegas mit etwa 7 km zusammenhängenden unterirdischen Wein-Lagerräumen. Hier findet man vor allem den Wein des hiesigen Anbaugebietes Ribera de Duero.
Eigentlich wollten wir noch bei einer Bar etwas draußen sitzen, aber es ist schon etwas zu kühl. Also geht es zum Wohnmobil zurück und weitere Aktionen werden auf den nächsten Tag verschoben.
Die Nacht ist überraschend ruhig, trotz der Nähe zum Busbahnhof und zu einem Hospital. Nach dem Frühstück ist klar, dass wir heute noch in Aranda de Duero bleiben. Damit genug Strom zusammenkommt (z.B. um heute Abend Borussia Dortmund in der Champions League zu sehen) stelle ich das Wohnmobil auf einen anderen Platz, der das Solarpaneel hinter der Frontscheibe zur vollen Wirkung bringt. Und da inzwischen alle anderen Wohnmobile vom Stellplatz verschwunden sind, habe ich die freie Wahl.
Am Nachmittag spazieren wir noch einmal in die Altstadt um einen Café-con-Leche zu schlürfen. Heute steht die Sonne noch nicht so tief, so dass ein Foto auf der Plaza Mayor gelingt.
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- Geschrieben von gg-iberico
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