Überwintern in Spanien 2015-16
25. Oktober 2015, Pontedeva
- Tui
- Salceda
- Salvaterra
- As Neves
- Arbo
- Pontedeva
Ohne konkretes Ziel geht es heute los, nur die Richtung ist klar - da wir mit Tui die Grenze zu Portugal erreicht haben, geht es erst einmal nur in Richtung Osten weiter. In relativ kurzen Abständen findet man hier mehrere Wohnmobil-Stellplätze, die ich natürlich besuchen will.
Zuerst liegt der Ort Salceda de Caselas auf dem Weg. Der Stellplatz ist erst im letzten September eingeweiht worden und entsprechend neu und noch gut funktionierend sind die Installationen zur Ver- und Entsorgung. Eigentlich vorbildlich. Wenn da nur nicht die Lage des Platzes wäre - umgeben von Straßen, neben und oberhalb des Platzes, ist das für mich kein guter Übernachtungsplatz. Aber man kann von hier aus schöne Spaziergänge und auch längere Wanderungen im Tal des Río Landres machen.
Wir fahren zum nächsten Stellplatz in Salvaterra de Miño. Der Ort bietet die Möglichkeit, direkt am Ufer des Río Miño zu übernachten, neben einer schönen Parkanlage. Da aber leider auch hier die Parkplätze entlang der Straße liegen, ist dieser Platz für uns kein Kandidat für eine Übernachtung.
Bevor wir weiterfahren schauen wir uns aber den Ort an, insbesondere die alte Befestigungsanlage, von der man einen schönen Blick über den Grenzfluss hat, bis weit nach Portugal hinein.
Der nächste Ort, den wir aufsuchen, ist As Neves. Da ich in mehreren Kommentaren zum Stellplatz in Tui gelesen hatte, dass man bei Überfüllung nach As Neves ausweichen sollte, bin ich davon ausgegangen, dass man hier gut im Wohnmobil übernachten kann. Aber der Stellplatz ist eher eine Enttäuschung.
Direkt nebenan ein belebter Hühnerstall mit entsprechenden Geräuschen, und ein großer Kastanienbaum verhindert den Empfang von Sat-TV (obwohl ich heute das Formel-1-Rennen sehen will). Dass Unmengen von herab gefallenen Kastanien die Entsorgungsstation verstopfen ist da nur noch nebensächlich.
Wir fahren also zum nächsten Stellplatz in Arbo. Dort ist zwar eigentlich nur eine Ver- und Entsorgungsstation neben der Hauptstraße, aber es soll die Möglichkeit geben, an anderen Stellen im Ort zu übernachten.
Wir schauen uns den Parkplatz beim Sportplatz an, aber dort beginnt offenbar gerade ein Fußballspiel und das verspricht nicht gerade viel Ruhe. Ein anderer Parkplatz bei einem Picknick-Bereich direkt am Río Miño würde uns schon gefallen, aber kurz vorher ist hier ein anderes Wohnmobil (besser: ein VW-Bus) angekommen, dessen Insassen erst einmal eine Leine spannen und Wäsche aufhängen.
Derartiges (Camping-) Verhalten ist in Spanien natürlich auf öffentlichen Parkplätzen verboten, und sollte die Policía vorbeikommen, wird es wahrscheinlich Ärger geben. Daran bin ich nicht interessiert. Schade, dass es immer wieder Leute gibt, die sich an keine Regeln halten und damit allen Wohnmobilisten erheblichen Image-Schaden zufügen.
Obwohl es inzwischen schon später Nachmittag ist, fahren wir noch eine Etappe weiter, wohl wissend, dass wir im nächsten Ort auf jeden Fall über Nacht bleiben werden, egal wie es dort aussieht.
Und diesmal haben wir Glück - der Wohnmobil-Stellplatz in Pontedeva entpuppt sich als Teil einer noch nicht ganz fertiggestellten Freizeit-Anlage und bietet alles, was wir brauchen. Einschließlich schönem Ausblick über die Täler des Río Miño und Río Deva.
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- Geschrieben von gg-iberico
26.-28. Oktober 2015, Cartelle-Nogueiró
- Pontedeva
- Cartelle-Nogueiró
Nachdem gestern der Tag etwas stressig war, ist nun etwas Ruhe angesagt. Der nächste Wohnmobil-Stellplatz ist nur etwa 20 km entfernt und befindet sich auf dem Gelände eines Reitclubs bzw. Reiterhofs bei dem Dorf Noguieró.
Noch ist unklar, ob der Stellplatz auch außerhalb des Sommers geöffnet ist, aber als wir dort ankommen ist schnell klar: die Anlage ist ganzjährig geöffnet, denn hier sind viele Pferde untergebracht, die natürlich auch ganzjährig versorgt werden wollen.
Der Wohnmobil-Stellplatz ist völlig getrennt von dem Pferde-Bereich, man hört noch nicht einmal irgend ein Wiehern. Auch sonst ist es hier ziemlich ruhig - genau das Richtige für einen Kurz-Urlaub.
Leider scheint in Nord-Spanien nun langsam das Normal-Wetter Einzug zu halten - für die nächsten Tage sind erhebliche Regenfälle angekündigt. Auf diesem Stellplatz gibt es aber eine Stromversorgung für die Wohnmobile, also warten wir erst mal ab.
Nach einer Nacht mit viel Regen verläuft der neue Tag erst mal gar nicht so regnerisch wie befürchtet, so dass wir am Nachmittag einen Spaziergang ins nächste Dorf machen können. Dabei müssen wir aufpassen, dass wir beim Aussteigen aus dem Wohnmobil nicht auf die Katze treten, die es sich auf unserer Fußmatte bequem gemacht hat.
Der Spaziergang bringt uns auch zu der Kirche Igrexa do Mundil, deren Friedhof in starkem Kontrast zur alten Kirche steht. Die Grab-Abdeckungen bestehen aus hochglanz-polierten Granit-Platten, die aussehen, als ob sie gerade erst hier abgelegt wurden. Die Kunststoff-Blumen auf den Gräbern wirken etwas zu bunt in der ansonsten grauen Umgebung.
Bunte Farben scheinen auch in der Umgebung des Stellplatzes eine wichtige Rolle zu spielen, denn viele Steine oder Bäume wurden bemalt. Auch an der Einfahrt zum Club Hípico steht so ein Kunstwerk.
Kaum sind wir vom Spaziergang zurück, fängt es wieder an zu regnen.
Als es am nächsten Morgen beim Frühstück immer noch regnet ist die Entscheidung schnell gefallen - wir hängen noch einen Tag dran.
Zum Zeitvertreib werden Kastanien, die wir im Laufe der Zeit gesammelt hatten, geröstet. Mein Geschmack ist das zwar nicht, aber Christa mag so etwas.
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- Geschrieben von gg-iberico
29. Oktober 2015, A Peroxa
- Cartelle-Nogueiró
- Celanova
- Ourense
- Amoeiro
- Vilamarín
- A Peroxa
In den vergangenen zwei Ruhetagen hatten wir etwas Zeit, touristische Informationen über die unmittelbare Umgebung zu lesen. Das Gebiet mit dem offiziellen Namen Terra da Celanova bietet viele Wandermöglichkeiten in waldreicher Natur, aber auch viele interessante Sakralbauten.
In der Stadt Celanova, Namensgeberin der ganzen Region, gibt es z.B. das Mosteiro de San Salvador, ein altes Kloster, das heute zum Teil die Stadtverwaltung beherbergt. In der Kirche finden sich einige bemerkenswerte Dinge, die wir uns gern anschauen würden: ein prachtvoller Altar und eine riesige Orgel.
Unser Weg führt uns also zuerst nach Celanova. Aber leider werden wir enttäuscht - die Kirche ist geschlossen und nicht zu besichtigen. Wir müssen uns mit der Außenansicht begnügen.
Bevor wir weiterfahren stelle ich fest, dass unser Wohnmobil eine Schnapszahl auf dem Kilometerzähler hat: 111111 km. Das muss natürlich fotografiert werden.
Der weitere Weg führt uns nach Ourense. Obwohl es sich um die Provinz-Hauptstadt handelt, findet man hier keinen richtigen Wohnmobil-Stellplatz. Es gibt nur das Angebot einer Tankstelle zur Ver- und Entsorgung, zum Übernachten müsste man auf einen normalen Parkplatz ausweichen.
Wir fahren lieber nach Amoeiro. Hier gibt es zwar einen Wohnmobil-Stellplatz, aber eine ruhige Nacht ist bei der Nähe zur Straße nicht zu erwarten.
Das gilt auch für den nächsten Stellplatz in Vilamarín, der am Rand eines Gewerbegebietes liegt. Da fahren wir gleich weiter.
Schließlich landen wir in dem Ort A Peroxa auf dem allgemeinen Festplatz (Recinto Ferial, oder wie man in Galicien sagt Campo da Feira)
Auf dem Platz gibt es zwar eine Ver- und Entsorgungsstation für Wohnmobile, als Übernachtungsplatz ist diese Stelle aber eigentlich nicht vorgesehen. Da in der näheren Umgebung jedoch nichts anderes Brauchbares zu finden ist, bleiben wir doch einfach auf dem Festplatz stehen. Und niemanden stört das.
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- Geschrieben von gg-iberico
30. Oktober 2015, Castro Caldelas
- A Peroxa
- Luintra
- Parada de Sil
- Castro Caldelas
Für den heutigen Tag ist etwas besseres Wetter gemeldet. Das wollen wir nutzen um zum Cañon des Flusses Sil zu fahren. Dort gibt es einige Aussichtspunkte, sogenannte Miradoiros, die besonders schöne Ausblicke in die Schlucht des Río Sil bieten.
Vorher müssen wir noch viele Kilometer auf engen und kurvenreichen Straßen durch die Weinberge am Río Miño, später am Río Sil zurücklegen, weil es nur wenige Brücken über diese beiden Flüsse gibt. An der Mündung des Río Sil in den Río Miño finden wir dann eine geeignete Überquerung.
Auf dem Weg durch die kleinen Ortschaften mache ich noch eine ganz besondere Entdeckung in dem Ort Luintra - ein Wohnmobil-Stellplatz, der bisher noch in keinem Internet-Portal erwähnt wurde. Er ist offensichtlich sehr neu, und ab sofort natürlich in der WOMO-IBERICO-Datenbank.
Ein paar Kilometer hinter Luintra machen wir einen Abstecher zu einem ehemaligen Kloster, das inzwischen teilweise zu einem Edel-Hotel (Parador) geworden ist. Die Kloster-Anlage mit dem langen Namen Mosteiro de Santo Estevo de Ribas de Sil hat eine wunderschöne Lage mit Blick über das Fluss-Tal.
Mit dem Wohnmobil sollte man besser nicht bis zum Parador fahren. Die letzten paar hundert Meter sind nicht nur sehr steil und eng, hier sind auch nur 1.5 Tonnen pro Fahrzeugachse zugelassen (Zufahrt zum Parador an der OU-508: 42.41302, -7.68173).
Wir folgen der immer noch sehr kurvenreichen Straße und halten an einem der Aussichtspunkte über dem Canón do Sil. Am Miradoiro de Cabezoás lässt uns ein extra angebrachter Vorbau ziemlich weit über dem Abgrund schweben. Leider ist das Wetter nicht wie versprochen, sondern diesig mit einzelnen Schauern. Die Fotos sind entsprechend flau. Am besten selbst hinfahren und schauen (OU-508: 42.37343, -7.60475).
Nur ein paar Kurven weiter erreichen wir den Ort Parada de Sil. Dies ist ein Zentrum für Aktivitäten am Río Sil, z.B. Bootsfahrten oder Wanderungen zu Aussichtspunkten wie die Balcóns de Madrid (etwa 1 km entfernt).
Im Ort gibt es auch einen Wohnmobil-Stellplatz bei der Mesón Casa Pepe. Auf der Stellplatz-Wiese ist es uns im Moment zu feucht, im Sommer ist dies aber bestimmt eine gute Stelle.
Heute fahren wir lieber weiter zum Stellplatz in Castro Caldelas, der auch tatsächlich unseren Vorstellungen entspricht. Ruhig und doch ganz nah am Zentrum, dazu noch in recht hübscher Umgebung.
Der Tag war zwar schon ziemlich ereignisreich, aber da das Wetter sich inzwischen etwas gebessert hat, machen wir noch einen Spaziergang zur Burg. Der kleine Eintrittspreis lohnt sich, schon wegen der Aussicht vom Turm, aber auch die Burg selbst wurde sehr schön restauriert.
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- Geschrieben von gg-iberico
31. Oktober 2015, Monforte de Lemos
- Castro Caldelas
- Monforte de Lemos
Das unbeständige Wetter bleibt uns erhalten, die kurvenreichen Straßen auch. Die herunter gefallenen Blätter und Kastanien bilden an vielen Stellen einen feuchten, glitschigen Matsch. Trotzdem müssen wir erst einmal hinunter ins Tal des Río Sil und auf der anderen Seite wieder hinauf. Auch wenn die Sonne nicht scheint, die herbstlichen, viel-farbigen Weinberge der Anbau-Region Ribeira Sacra sind von außergewöhnlicher Pracht. Den fleißigen Weinbauern wurde auf einem der höchsten Punkte ein überlebensgroßes Denkmal gesetzt.
Heute geht unsere Fahrt nicht besonders weit - sie endet in Monforte de Lemos auf dem dortigen Wohnmobil-Stellplatz, der direkt am Flussufer des Río Cabe liegt, mit Blick auf die Burg des ehemaligen Conde de Lemos.
Da es noch recht früh ist, machen wir einen Spaziergang auf einem schön angelegten Weg am Fluss entlang ins Ortszentrum. Wir klettern natürlich zur Burg hinauf und bestaunen das Colegio del Cardenal mit seiner über 100m langen Front.
Wir beschließen den Spaziergang in einem netten Café und denken darüber nach, in Monforte de Lemos zwei Tage zu bleiben.
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- Geschrieben von gg-iberico
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