Spanien im Winter 2019-20
Roquetas de Mar und Aguadulce
29. Januar 2020
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Roquetas de Mar
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Aguadulce
Schon nach der ersten Nacht gab es eine Lücke auf den offiziellen Wohnmobil-Plätzen, in die ich hinein schlüpfen konnte. Maximal 3 Tage Aufenthalt sind hier erlaubt - und das werde ich wohl nutzen.
In Roquetas de Mar vergeht die Zeit immer wie im Flug - man trifft sich mit Bekannten, geht täglich Tapas essen, und die Strand-Promenade sowie das nahe Naturschutz-Gebiet laden zu ausgedehnten Spaziergängen ein. Und wenn das nicht reicht, macht man eine Fahrradtour z.B. nach Aguadulce.
Ich komme fast jedes Jahr für ein paar Tage nach Roquetas de Mar, deshalb sind diese Aktivitäten nicht wirklich neu für mich. Und die Leser meines Reiseblogs möchte ich nicht mit Wiederholungen langweilen. Wen es interessiert, der kann im Reiseblog Winter 2017-18 einiges nachlesen.
Die heutige Fahrradtour nach Aguadulce ist für mich vor allem interessant, weil ich dabei an allen offiziellen Wohnmobil-Parkplätzen von Roquetas de Mar vorbei komme und nachschauen kann, ob sich etwas verändert hat.
Der Parkplatz an der Rambla, direkt bei der Bar "Rompizo", ist fast komplett belegt. Und das, obwohl es viele negative Kommentare gibt wegen des Lärms, den die Bar verursacht.
Aber richtig überrascht bin ich erst auf der anderen Seite der Rambla, in der Nähe des Naturschutz-Gebietes, wo früher schon immer viele Wohnmobile standen.
Nahezu überall stehen Wohnmobile - auf den asphaltierten Zufahrten, in unbefestigtem Gelände und natürlich auf dem Parkbereich entlang des Strandes, auch wenn es dort nach den Niederschlägen der letzten Woche ziemlich matschig ist.
Zwei Kilometer weiter, am Ortsrand von Aguadulce, finde ich den dritten offiziellen Wohnmobil-Parkplatz wie schon in den letzten Jahren völlig leer vor. Das liegt wohl vor allem an dem starken Gefälle, das dieser Platz aufweist. Aber auch der unterhalb liegende ebene Schotterplatz zieht offenbar nicht viele Wohnmobilisten an.
Dabei hat Aguadulce durchaus einiges zu bieten - zumindest im Hafenbereich vor der beeindruckenden Felsen-Kulisse mit etlichen, auch im Winter geöffneten Restaurants.
Heute landen Christa und ich in der Bar "PORUNBESO". Aber anders als der Name vermuten läßt (por un beso = für einen Kuss), müssen wir unsere Getränke ganz normal mit Geld bezahlen.
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- Geschrieben von gg-iberico
Von Roquetas de Mar nach Ugíjar
30. Januar 2020
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Roquetas de Mar
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El Ejido
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Berja
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Ugíjar
Auch wenn andere in Roquetas de Mar wochen- oder gar monatelang bleiben - ich verlasse heute den Playa Serena.
Das Wetter gefällt mir sowieso nicht mehr - seit zwei Tagen ist es vormittags neblig, die Sonne lässt sich erst gegen Mittag sehen. Da sollte es weiter landeinwärts in höheren Lagen besser aussehen.
Die Berge im Norden zeigen zwar noch viel Schnee auf den Gipfeln, aber am Fuß des Gebirges werden "Normal-Temperaturen" gemeldet. Mit dieser Voraussage starte ich in Richtung Sierra Nevada.
Zuerst ist natürlich eine Rundum-Versorgung angesagt, und das geht am besten in El Ejido. Dort findet man eigentlich alles was man braucht. Auch billigen Sprit.
Im Vorort Santa María del Águila tanke ich nicht zum ersten Mal den billigsten Diesel weit und breit (1.069 €/l) an der öffentlich zugänglichen Tankstelle einer Agrar-Genossenschaft (GPS: 36.7781, -2.7728). Das ganze funktioniert allerdings nur mit Kreditkartenzahlung am Automaten.
Der in der Nähe liegende Mercadona-Supermarkt liefert die Vorräte für die nächsten Tage, und dann geht es quer durch die Innenstadt von El Ejido bis zur Abbiegung in Richtung Dalías. In diesem Ort bekomme ich schließlich auch noch eine neue Propangas-Flasche, so dass dem Ausflug in die Bergwelt nichts mehr im Weg steht.
Die A-358 bringt mich schnell nach Berja, wo ich auf dem dortigen offiziellen Park- und Übernachtungsplatz für Wohnmobile eine Mittagspause einlege.
Der Ort Berja wird offenbar von vielen Wohnmobilisten gemieden. Es gibt nur wenige Kommentare zu diesem Wohnmobilplatz, und wenn, dann sind sie oft negativ. Ich kann das nicht nachvollziehen und nehme mir fest vor, beim nächsten Mal etwas länger hier zu verweilen. In Berja und in der Umgebung gibt es viele verlockende Ziele (siehe Andalusien-Tourismus-Homepage).
Berja ist eines der Tore in die Bergwelt der Alpujarras. Gerade in dieser Jahreszeit findet man hier tolle Landschaften mit Mandelblüte, weißen Bergdörfern und schneebedeckten Gipfeln.
Ich erreiche fast 900 Höhenmeter, bevor es auf der A-348 nach Westen in Richtung Ugíjar wieder bergab geht.
Ugíjar ist das heutige Tagesziel. Der Ort liegt nur auf 550m Höhe - hier ist für die nächste Zeit nicht mit Frost zu rechnen.
Zuerst erreiche ich den kommunalen Wohnmobil-Stellplatz unterhalb der eigentlichen Ortschaft - ein enger Kies-Platz, von einem Zaun umgeben, mit einem Metall-Schiebetor. Das sieht nicht besonders einladend aus, aber wichtig ist die Ver- und Entsorgungsstation (nach vier Tagen in Roquetas de Mar ohne V+E).
Nach Leeren bzw. Füllen der Tanks stelle ich das Wohnmobil erst mal auf eine der vier Parzellen. Dann geht es auf Erkundungstour in den Ort.
Mangels besserer Informationen gehen Christa und ich einfach entlang der Hauptstraße, was in einigen Kurven für Fußgänger ziemlich gefährlich ist. Aber wir erreichen unversehrt den Ortskern.
Ich prüfe gleich mal die Information, dass man auf einem eher zentral gelegenen Platz im Ort besser stehen soll als auf dem offiziellen Stellplatz.
Und tatsächlich komme auch ich zu dem Schluss, dass ein Ortswechsel sinnvoll ist. Es handelt sich um den allgemeinen Festplatz (Recinto Ferial) von Ugíjar, wo ab und zu irgendwelche Veranstaltungen stattfinden. Aber den größten Teil des Jahres ist der riesige Platz leer.
Zu dem Zeitpunkt, wo ich diesen Beitrag schreibe, stehe ich schon seit zwei Tagen problemlos auf diesem Platz, meist in Gesellschaft von zwei, drei anderen Wohnmobilen. Auch in der Vergangenheit gab es hier offenbar nie Probleme beim Übernachten im Wohnmobil. Deshalb habe ich inzwischen diese Stelle als Übernachtungsplatz bei WOMO-IBERICO eingetragen.
Der Abend bringt noch ein Schauspiel am Himmel, das nicht alltäglich ist. Noch lange nach Sonnenuntergang kann man Wolkenbilder mit interessanten Formen und Farben beobachten.
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- Geschrieben von gg-iberico
Ugíjar und Umgebung
31. Januar 2020
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Ugíjar
Durch den Ort Ugíjar führt eine Hauptstraße, an der sich Restaurants und Geschäfte angesiedelt haben. Aber links und rechts davon kann man sich in verwinkelten Gassen verlieren.
Es gibt einige nette Ecken und hübsche Plätze. Die Kirche und das Rathaus sind eher schlicht, wie eigentlich der ganze Ort.
Beim Rundgang fallen die vielen restaurierten alten Wasserstellen auf, die im Ortsgebiet verteilt sind. Die größte ist zweifellos die Fuente del Arca.
In Ugíjar findet man mehrere Produktionsstätten von Süßigkeiten und Backwerk, wobei die allgegenwärtigen Mandeln eine große Rolle spielen. Bei den Dachziegel-Keksen (Tejas de almendra) konnte ich nicht widerstehen.
Und ansonsten gibt es rund um Ugíjar viel typische Alpujarra-Landschaft, mit Hügeln, Barrancos und Mandelbäumen. Etliche Wanderwege führen in die Umgebung - hier könnte man noch einige Zeit verbringen.
2. Februar 2020
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Ugíjar
Bei dem schönen, warmen Wetter mit Temperaturen bis über 20°C hatte ich die verwegene Idee, quer über die Sierra Nevada nach Guadix zu fahren. Der höchste Punkt der Strecke befindet sich auf der Passhöhe Puerto de la Ragua - mit 2000m Höhe zur Zeit noch von Schnee umgeben. Die Straße selbst (A-337) sollte allerdings frei sein.
Voraussetzung ist natürlich, dass das Wetter mitspielt, da ich nur auf (alten) Sommerreifen unterwegs bin. Ein wolkenloser Himmel und kein Niederschlag in der vorhergehenden Nacht wäre notwendig.
Leider traf das gestern nicht zu. Genau dort, wo sich in etwa der Pass befindet, lag fast den ganzen Tag eine Wolkenmasse, die sich erst gegen Abend auflöste.
Das Wetter soll aber übers Wochenende noch besser werden - deshalb bin ich jetzt immer noch in Ugíjar. Vielleicht klappt es ja am Montag.
Heute starten Christa und ich zu einer kleinen Wanderung, die uns zur anderen Seite des Barrancos auf den oberen Rand der Klippen bringen soll.
Es handelt sich um einen markierten Wanderweg mit dem hübschen Namen Senda del Amor. Dieser "Pfad der Liebe" ist aber wie im richtigen Leben nicht ohne Hindernisse zu bewältigen.
Die Niederschläge der vergangenen Wochen und vielleicht auch die Schneeschmelze haben dem im Sommer ausgetrockneten Río de Válor so viel Wasser beschert, dass der offenbar sowieso nur provisorisch angelegte Steg, über den der Senda del Amor führt, weggespült wurde.
Damit ist unsere Wanderung nach nicht einmal der halben Strecke schon zu Ende, und wir können das Ziel nur von weitem betrachten - das mehrere Meter hohe Herz Corazón de Ugíjar.
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- Geschrieben von gg-iberico
Von Ugíjar nach Guadix
3. Februar 2020
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Ugíjar
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Puerto de la Ragua
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La Calahorra
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Guadix
Das Wetter ist wie gewünscht - absolut wolkenlos mit Temperaturen, die heute Mittag auf 2000m Höhe bei 14°C liegen sollen. Damit steht der Überquerung der Sierra Nevada nichts mehr im Wege.
Nach vier schönen Tagen in Ugíjar auf dem großen Platz beim Ortszentrum muss ich natürlich erst noch beim eigentlichen Stellplatz vorbei fahren, weil sich dort die Ver- und Entsorgungsstation befindet. Beim DIA-Supermarkt wird noch etwas Brot gekauft, aber dann geht es los.
Erst ein paar Kilometer über die A-348 bis Cherín, dann auf der A-337 nach Norden zum "Höhepunkt" der heutigen Fahrt - dem auf 2000m über dem Meer liegenden Pass Puerto de la Ragua.
Ab etwa 1700m Höhe liegt Schnee neben der Straße. Das ist aber kein Problem - problematisch ist eher, dass die Straße auf manchen Teilstücken ziemlich eng ist. Aber zumindest heute ist wenig Verkehr auf der Strecke, alles passt.
Es dauert keine Stunde, dann bin ich auf der Pass-Höhe. Am Puerto de la Ragua lege ich erst mal eine Pause ein.
Der Parkplatz sieht erbärmlich aus, alles ist matschig, und überhaupt liegt hier auf 2000m Höhe nur noch wenig Schnee. Für richtigen Wintersport reicht das nicht, aber es ist genug, um sich daran zu erinnern, wie es war, als Christa und ich noch jeden Winter zum Skilanglauf in den Alpen waren. Heute spazieren wir nur ein paar Meter über die (ehemalige) Loipe.
Die Temperatur am Puerto de la Ragua entspricht tatsächlich der Vorhersage: ich messe 14°C im Schatten, in der Sonne fange ich mit meinem Pullover und Lederjacke schnell an zu schwitzen.
Schließlich geht es weiter auf der A-337, jetzt natürlich bergab. An einigen Stellen hat man einen tollen Blick auf einen großen Teil der Sierra Nevada mit den verschneiten Dreitausendern.
Bald ist von dem Schnee am Straßenrand nichts mehr übrig, und bei etwa 1200m Höhe ist man wieder im "Flachland".
Hier, am Fuß der Sierra Nevada, liegt der Ort La Calahorra mit einer sehenswerten Burg. Diesen Ort werde ich mir für einen späteren Besuch vormerken, zumal sich ganz in der Nähe, im Nachbarort Alquife, eine interessante alte Erzmine befindet, die den größten Tagebau-Krater Europas aufweist.
Nur wenige Kilometer weiter erreiche ich die Autobahn A-92, die mich schnell nach Guadix bringt.
Der kommunale Wohnmobil-Stellplatz von Guadix liegt direkt neben dem Recinto Ferial, einem großen Mehrzweck-Platz, auf dem an jedem Wochenende Markt und Flohmarkt stattfindet. Dann ist dort sehr viel Unruhe. Heute sollte es eigentlich ruhig sein, auch wenn der Stellplatz sehr zentral in Sichtweite der Kathedrale liegt.
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- Geschrieben von gg-iberico
Guadix - Stadtrundgang
4. Februar 2020
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Guadix
Schon gestern stieg das Thermometer in Guadix auf 24°C, und auch heute ist es genau so sommerlich. Bei wolkenlosem Himmel werden Christa und ich noch einmal etwas durch die Stadt laufen, nachdem wir uns gestern schon einiges angeschaut hatten.
Zum Beispiel die Hauptattraktion von Guadix - die Höhlenwohnungen.
Etwa 3000 Einwohner leben in den 2000 noch bewohnten Casas Cuevas - Wohnungen, die in die Hügel am Ortsrand gegraben wurden. Ein ganzer Stadtteil ist im Laufe der Jahrhunderte entstanden, das Barrio de las Cuevas, mit Kapelle und Restaurant und inzwischen auch mit einem Museum und mehreren Aussichtspunkten.
Wir spazieren durch die Gassen und staunen über die individuelle Gestaltung der Fassaden und Vorhöfe - mehr kann man ja nicht sehen. Wenn man das Innere der Wohnungen sehen möchte, könnte man den Einladungen einzelner Bewohner folgen - das ist allerdings nicht kostenlos.
Wir begnügen uns mit der Außenansicht und klettern auf einen der Aussichtspunkte, den Mirador Cerro de la Bala. Von hier aus kann man die ganze Ebene rund um Guadix überblicken, und natürlich die weiße Pracht der Sierra Nevada bewundern.
Die Höhlenwohnungen sind nicht das einzige Interessante in Guadix, allerdings ist die Anzahl der historischen Monumente eher gering.
Die Kathedrale mit ihrem prunkvollen Hauptportal ist (zumindest von Außen) sehenswert. Man könnte auch gegen eine Gebühr den Innenraum besichtigen und auf den Turm klettern, darauf verzichten wir aber.
Im Zentrum der Altstadt befindet sich die ehemalige Burg (Alcazaba). Leider ist sie zur Zeit wegen einer umfangreichen Restaurierung nicht zu besuchen. Auch bei der noch andauernden Ausgrabung eines römischen Amphitheaters gibt es nicht viel zu sehen.
Aus dem Mittelalter stammen Teile der Altstadt, die auch heute noch zentrale Punkte der Stadt sind, z.B. die arkadengesäumte Plaza de la Constitución, wo man neben netten Restaurants auch die Stadtverwaltung findet.
Es gäbe noch einiges in Guadix zu tun - zum Beispiel Orte aufsuchen, an denen Filme gedreht wurden - aber für dieses Mal reichen die zwei Tage Aufenthalt. Das Wetter soll etwas kühler werden - da muss ich wohl wieder zur Costa del Sol zurück fahren.
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- Geschrieben von gg-iberico
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