Spanien im Winter 2019-20
Von Montilla nach Baeza
2. März 2020
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Montilla
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La Rambla
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Baena
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Baeza
Obwohl der Stellplatz in Montilla auf einem viel genutzten Parkplatz liegt, war es nachts ruhig, und die ersten Autos habe ich erst nach 7 Uhr gehört.
Heute geht es wieder ein großes Stück in Richtung Heimat. Die Abfahrt vom Stellplatz ist einfacher als die Anfahrt - nach links vom Platz fahren und den Hügel hinunter, dann ist man nach etwa 300m an der Hauptstraße, auf der man (wahrscheinlich) auch gekommen ist.
Schräg gegenüber liegt übrigens eine Billig-Tankstelle (QH fuel 24h) an der heute der Diesel mit 1.10 €/l sehr günstig ist. Wem die Einfahrt zu schräg ist, der findet etwa 200m weiter rechts den für den niedrigen Preis verantwortlichen Wettbewerber (Fuel Energy), der mit 1,102 €/l fast genau so billig ist.
Ich fahre erst mal nur wenige Kilometer zum Nachbarort La Rambla, um mir den dortigen kommunalen Wohnmobil-Stellplatz anzuschauen.
Beim Betrachten der Info-Tafel stelle ich fest, dass die Stadtverwaltung den allgemeinen Festplatz (Recinto Ferial) als alternativen Wohnmobil-Parkplatz markiert hat.
Das muss ich mir natürlich vor Ort anschauen, und stelle fest, dass dieser Parkplatz nicht nur eine behelfsmäßige Lösung sondern ein gutes Angebot ist. Der Recinto Ferial liegt zwar am Ortsrand aber trotzdem sehr nah am Ortszentrum. Dieser Platz hat nicht den Hinterhof-Charakter des Stellplatzes beim Schwimmbad, und eine Durchgangsstraße gibt es hier auch nicht.
Der Ort La Rambla ist sicher einen längeren Besuch wert, aber heute will ich noch ein Stückchen weiter.
Auf der N-432 fahre ich in östlicher Richtung nach Baena, einem kompakt auf einem Hügel liegenden "weißen Dorf".
Seit einiger Zeit gibt es auch in Baena einen kommunalen Wohnmobil-Stellplatz, der damals mit einer großen Veranstaltung eingeweiht wurde und den hochtrabenden Namen "Ciudad de Baena" erhielt.
Leider hat die Stadtverwaltung versäumt, den Zustand des Stellplatzes zu erhalten. Durch Vandalismus und häufige Saufgelage (Botellónes) ist inzwischen eine ordentliche Ver- und Entsorgung nicht mehr möglich und die Platzränder sind erheblich verschmutzt.
Für eine Mittagspause ist dieser Platz noch gut genug, aber danach fahre ich weiter. Die Provinz-Hauptstadt Jaén lasse ich wieder einmal "links" liegen, weil sie immer noch keinen offiziellen Stellplatz anbietet, und erreiche nach insgesamt 180 km den Ort Baeza.
Hier war ich schon einmal im April 2016, aber wegen des damaligen Dauerregens gab es keine richtige Stadtbesichtigung, und der damals schon existierende kommunale Wohnmobil-Stellplatz war noch ein unbefestigter Platz, von Pfützen übersät.
Heute ist alles anders - das Wetter ist akzeptabel (sehr kalter Wind, aber ab und zu sonnig) und der Stellplatz ist nach einer Renovierung in einem hervorragenden Zustand.
Das historische Zentrum von Baeza gehört (zusammen mit dem Nachbarort Úbeda) zum UNESCO-Weltkulturerbe.
Ein Rundgang bringt Christa und mich zu verschiedenen Monumenten, die zum Teil noch aus römischer Zeit stammen, meist aber erst im Mittelalter entstanden sind.
Besondere Beachtung erhält natürlich die Kathedrale, die nicht nur durch ihre Größe heraus sticht, sondern auch durch die direkte Umgebung, die geprägt ist von engen, verwinkelten Gassen.
Alle Monumente hier aufzuzeigen würde den Rahmen dieses Reiseblogs sprengen, interessant fand ich allerdings noch die alten Brunnen, die mit viel Handarbeit kunstvoll gefertigt wurden. Z.B. die Fuente de los leones (Löwenbrunnen) aus römischer Zeit und die Fuente de Santa María aus dem Mittelalter.
Wir beschließen den Rundgang auf dem Paseo de las Murallas, einem Weg, der offenbar entlang der alten Stadtmauer verläuft und von wo aus man einen tollen Blick über das tiefer liegende Land bis hin zu den Bergen des Naturparks Sierra Mágina hat. Leider ist es heute viel zu diesig, und Wolken hängen in den Bergen - das gibt kein gutes Foto.
Kurz vor dem Stellplatz kommen wir noch an der Stierkampfarena (Plaza de Toros) vorbei, wo mir zumindest noch ein abschließendes Foto gelingt.
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- Geschrieben von gg-iberico
Von Baeza nach Murcia
3. März 2020
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Baeza
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Riópar
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Molinicos
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Elche de la Sierra
Eine Kaltfront, die längst vergessene winterliche Temperaturen mitbringt, lässt keine echte Freude aufkommen. Trotzdem will ich nicht so einfach aufgeben und direkt wieder zur Mittelmeer-Küste zurückkehren. Aber die vorgesehene Fahrt durch den Naturpark Sierra de Cazorla fällt aus - die Bergspitzen stecken in den Wolken, und Tagestemperaturen von nur 10-12°C gehören nicht in meine Welt.
Ich nehme den vermeintlich schnelleren Weg über die N-322 in Richtung Albacete. Anfangs bin ich positiv überrascht, denn die ehemalige Nationalstraße N-322 wurde zur Autobahn A-32 ausgebaut. Aber nicht sehr weit - es folgen lange Baustellen-Abschnitte und ein schlechter Straßenzustand.
Damit wird mir die Entscheidung leicht gemacht, doch noch ein Stück durch die Berge zu fahren. Die A-310 bringt mich zur "Landesgrenze" von Andalusien, und auf der CM-3204 geht es nun in Kastilien-La Mancha weiter.
Bald erreiche ich den höchsten Punkt der heutigen Fahrt - die Passhöhe Puerto del Arenal mit 1150m über dem Meer.
Nur noch wenige Kilometer und ich erreiche den Ort Riópar. Hier suche ich den kommunalen Wohnmobil-Stellplatz auf, den ich bisher noch nicht persönlich kenne.
Riópar liegt zwar in einem Tal, aber immer noch auf fast 1000m Höhe. Da ist es mir heute natürlich viel zu kalt - übernachten kommt also nicht in Frage.
Die ganze Gegend mit dem Naturpark Sierra de Cazorla muss ich irgendwann noch einmal besuchen - allerdings bei wärmerem Wetter und Sonnenschein. Hier ist ein richtiges Wander-Paradies. Dazu gehört auch das Tal des Río Mundo mit vielen interessanten Felsformationen.
Auf dem Weg nach Osten, Richtung Mittelmeer, komme ich an dem Ort Molinicos vorbei. Hier habe ich erst vor kurzem einen neuen kommunalen Wohnmobil-Stellplatz eingetragen, und heute kann ich ihn schon persönlich besuchen.
Der Ort ist zwar sehr klein, er hat sich aber viel Mühe gegeben, alles etwas freundlich zu gestalten. Der Stellplatz hat mir eigentlich gut gefallen, aber als ich feststelle, dass ich mich immer noch in einer Höhenlage von fast 900m befinde, ist klar, dass ich hier nicht bleibe.
Eine Alternative habe ich noch - und nach etwa 180 km Fahrstrecke muss dann auch für heute Schluss sein. Der Ort heißt Elche de la Sierra, und der dortige kommunale Wohnmobil-Stellplatz liegt "nur" auf 650m Höhe.
Ein kurzer Stadtrundgang fördert keine besonderen Highlights zutage. Ich finde keine fotogenen Motive. Trotzdem ist der Ort nicht uninteressant - als Ausgangspunkt verschiedener Wanderrouten, die durch die hübsche, hügelige Landschaft der Umgebung führen.
4. März 2020
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Elche de la Sierra
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Murcia
Das Wetter hält sich nicht an die Vorhersage - während ich mit Temperaturen um 6°C rechne, sind es in dieser Nacht 13°C. Und es soll noch wärmer werden. Mir soll es recht sein.
Auf jeden Fall fahre ich heute wieder in eine tiefer liegende Gegend, nämlich nach Murcia. Die Fahrt dorthin geht ohne weiteren Aufenthalt bei dem Ort Hellín auf die Autobahn A-30, und dann direkt nach Murcia zum dortigen Wohnmobil-Stellplatz beim Einkaufszentrum "Thader".
Bei dieser Reise ist Murcia ein richtiger Knotenpunkt geworden - schon zum dritten Mal bin ich hier. Und auch andere Wohnmobilisten scheinen den Vorteil dieses Stellplatzes erkannt zu haben - heute ist der zur Verfügung stehende Parkraum nahezu lückenlos gefüllt. Ich zähle fast 100 Wohnmobile.
Ich erwische noch einen brauchbaren Platz - jetzt ist erst mal wieder etwas Erholung angesagt. Und das bei sommerlichen Temperaturen über 25°C.
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- Geschrieben von gg-iberico
Von Murcia nach L'Alfàs del Pi
7. März 2020
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Murcia
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L'Alfàs del Pi
Eigentlich wollte ich noch einen Tag länger auf dem Stellplatz beim Einkaufszentrum "Thader" in Murcia bleiben, aber am späten Vormittag dröhnt plötzlich der Sound-Check einer Open-Air-Veranstaltung über den Platz, und zwar aus nächster Nähe.
Ich schau im Event-Kalender von Murcia nach und stelle fest, dass heute (Samstag) das Treffen eines Motorrad-Clubs mit Live-Musik stattfindet - gleich nebenan im "Teatro Romano Thader", nur etwa 150m von den Wohnmobilen entfernt.
Die zu erwartende Rock-Musik würde schon meinen Geschmack treffen, aber wahrscheinlich wird die Party bis weit in die Nacht hinein gehen. Das muss ich nicht haben.
Ich greife zum Telefon und frage bei dem in diesem Winter wieder eröffneten privaten Wohnmobil-Stellplatz "Camperpark Costa Blanca" in L'Alfàs del Pi (zwischen Benidorm und Altea) nach, ob ein Platz frei ist. Ich habe Glück - es gibt genau einen freien Platz.
Nach dem Mittagessen breche ich auf und verlasse den immer noch ziemlich vollen Stellplatz in Murcia.
Neben dem Einkaufszentrum "Thader" befindet sich eine Billig-Tankstelle (Gasolineras Quality), die im allgemeinen tatsächlich sehr billigen Sprit anbietet - heute für 1,099 €/l Diesel. Mit der Tankstellen-App "Komparing" habe ich aber nur wenige Kilometer entfernt eine noch viel billigere Tankstelle gefunden. Hier soll es den Diesel für 0,999 €/l geben. In meinen Aufzeichnungen muss ich bis 2017 zurückgehen, um einen Liter-Preis unter 1 € zu finden.
Auf dem Weg dorthin mache ich Halt bei einem Mercadona-Supermarkt, der einen Wohnmobil-tauglichen Parkplatz hat (GPS: 38.0429, -1.0991), und nur wenige hundert Meter später erreiche ich die Preisbrecher-Tankstelle "Petroprix" (GPS: 38.0473, -1.0873). Tatsächlich kostet der Sprit den im Internet angegebenen Preis. Und eine bequeme Zufahrt selbst für sehr große Fahrzeuge gibt es auch. Allerdings geht dieser Preis nur mit Selbstbedienung und Kreditkarten-Zahlung am Automaten, Personal findet man hier nicht.
Nachdem die Lebensmittel-Vorräte und der Tank aufgefüllt sind, geht es direkt zur nächsten Autobahn-Auffahrt der A-7 in Richtung Norden. Ich fahre an Elche/Elx und Alicante vorbei und erreiche bei der Autobahn-Auffahrt "El Campello" die AP-7. Jetzt werde ich erstmals Nutznießer der Abschaffung der Autobahn-Maut (Peaje) auf der AP-7 zwischen Alicante und Tarragona. Sogar die Kassenhäuschen wurden schon abgerissen.
Während ich früher meist über die kostenlose N-332 parallel zur AP-7 gefahren bin, geht es heute zügig an Villajoyosa und Benidorm vorbei.
Viele Autofahrer freuen sich über die Maut-Abschaffung, aber es gibt auch Leidtragende - z.B. alle Tankstellen und Raststätten-Betriebe entlang der Nationalstraße, die jetzt erhebliche Einbußen haben. Wahrscheinlich auch der deutsche Restaurant-Betreiber mit dem Wohnmobil-Stellplatz hinter dem Haus, wo ich bisher regelmäßig vorbei geschaut habe. Heute jedoch nicht.
Gleich hinter Benidorm bin ich (fast) am Ziel. Auf der Höhe von Albir geht es in die Orangen-Plantagen, und dann erreiche ich den Wohnmobil-Stellplatz "Camperpark Costa Blanca". Hier war ich schon 2008 kurz nach der ersten Eröffnung, damals noch unter einem anderen Besitzer. Seit etwa 2015 war der Stellplatz geschlossen wegen einer juristischen Auseinandersetzung. Und jetzt gibt es endgültig Klarheit - der Stellplatz ist seit diesem Winter wieder geöffnet.
Hier, in ruhiger Lage und in bekannter Umgebung, werde ich noch ein paar Tage das Frühlingswetter genießen bevor es dann in großen Schritten endgültig auf die Heimreise geht.
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- Geschrieben von gg-iberico
Von L'Alfàs del Pi nach Alcossebre
11. März 2020
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L'Alfàs del Pi
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Benissa
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Moncofa
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Alcossebre
Vier Tage auf dem "Camperpark Costa Blanca" in L'Alfàs del Pi sind schnell vergangen. Nur einmal sind Christa und ich bis zum Meer spaziert, ansonsten war eher relaxen angesagt.
Gestern sind wir allerdings der Einladung eines deutschen Anwohners in der Nachbarschaft des Stellplatzes gefolgt und besuchten ihn in seinem Haus. Der zugehörige Garten ist voller interessanter Dinge, die mit viel handwerklichem Geschick zusammengebaut oder kunstvoll drapiert wurden. Kein Meter blieb ungenutzt.
Sein aktuelles Projekt ist der Umbau eines Krankenwagens in ein Wohnmobil - eine interessante Aktion. Hoffentlich klappt es.
Heute geht es weiter in Richtung Heimat. Hauptsächlich nutze ich die seit Anfang des Jahres kostenlose Autobahn AP-7. Aber in Benissa fahre ich kurz von der Autobahn ab, um im dortigen Lidl-Supermarkt einzukaufen. Zum Parken bietet sich der direkt nebenan liegende kommunale Wohnmobil-Stellplatz an, zumal man dort wahlweise auch im Schatten stehen kann.
Danach führt der Weg an Valencia vorbei bis kurz vor Castellón, wo ich in Moncofa wieder von der Autobahn abfahre, um auf dem dortigen Wohnmobil-Stellplatz eine Mittagspause einzulegen.
Hier gibt es schon seit einigen Jahren einen kommunalen Wohnmobil-Stellplatz, aber im vergangenen Jahr, kurz nachdem ich dort war, wurde der Stellplatz ein paar Meter entfernt von dem vorher genutzten Parkplatz auf einem eigenen Grundstück neu angelegt.
Eine echte Verbesserung kann ich dabei nicht erkennen, zumal die Parzellen sehr schmal sind. Vielleicht werden im Sommer die Parkplätze für Feriengäste benötigt - im Winter jedenfalls sind sie einfach ungenutzt.
Nach der Mittagspause geht es noch ein paar Kilometer weiter an Castellón vorbei zum Tagesziel Alcossebre.
In Alcossebre befindet sich der private Wohnmobil-Stellplatz "Las Moreras", der während des ganzen Winters eigentlich immer komplett belegt war. Seit kurzem gibt es eine Platz-Erweiterung, die zwar noch nicht ganz fertig aber schon nutzbar ist. Und hier gibt es für mich auch noch ein freies Plätzchen.
Dieser Stellplatz ist einer meiner Favoriten-Plätze und wird es auch bleiben. Während ich andere Favoriten-Plätze "zurückstufen" werde, weil sie eigentlich nicht mehr von "normalen" Wohnmobil-Reisenden genutzt werden können (da sie von Dauercampern belegt sind und ohne Reservierung nichts mehr geht), hat hier der Platzbetreiber die richtigen Entscheidungen getroffen: der Platz wurde weiter verbessert, und durch die Erweiterung muss zur Zeit niemand wegen Überfüllung weggeschickt werden. Hoffentlich bleibt das so...
Auch in Alcossebre lassen Christa und ich es ruhig angehen. Wanderungen und Radtouren haben wir schon bei unserem Besuch im letzten Jahr "erledigt" (siehe Reiseblog Frühjahr 2019).
Ein Spaziergang zum Strand zeigt uns, dass die Winterstürme auch hier schwere Schäden angerichtet haben. Große Teile des Badestrandes sind verwüstet. Sand wurde weg geschwemmt oder verfrachtet, und die hölzernen Laufstege sind weitgehend zerstört.
Erfreulicherweise hat der eigentliche Paseo Marítimo mit seinen schönen Palmen alles gut überstanden.
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- Geschrieben von gg-iberico
Von Alcossebre nach Frankreich
14. März 2020
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Alcossebre
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Figueres
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La Jonquera
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Leucate-Plage (Frankreich)
Viele haben es vielleicht noch gar nicht mitbekommen, aber die Ereignisse im Zusammenhang mit dem Corona-Virus bleiben nicht ohne Auswirkung auf die Reisetätigkeit der Wohnmobilisten in Spanien.
In den letzten zwei Tagen haben sich die Ereignisse überschlagen - erst wurden einzelne Ortschaften in der Nähe von Barcelona unter Quarantäne gestellt, dann folgten Reiseverbote in den Küstenregionen von Murcia, schließlich wurde die Vollsperrung von Katalonien gefordert. Für ganz Spanien wird nun der Alarm-Zustand verhängt (das ist so etwas wie das Ausrufen des Notstands).
Christa und ich standen vor der Frage, das Ganze auf dem Stellplatz in Alcossebre auszusitzen (ohne zu wissen, wie lange das dauern könnte) oder sofort in Richtung Heimat durchzustarten (ohne zu wissen, ob man überhaupt noch nach Katalonien hineingelassen wird bzw. die Grenze nach Frankreich problemlos überqueren kann).
Nachdem die ersten "Flüchtlinge" schon zwischen 5 Uhr und 7 Uhr morgens abreisen, fällen auch wir die Entscheidung, möglichst noch heute bis Frankreich zu fahren.
Bei uns wird es allerdings keine panikartige Flucht sondern eher ein "geordneter Rückzug". Erst wird noch komplett die Ver- und Entsorgung vorgenommen, und in der Rezeption Brot und ein 5-Liter-Reserve-Wasserkanister gekauft. Ausnahmsweise tanke ich nicht an der billigsten sondern an der nächst gelegenen Tankstelle, und "schon" um 10 Uhr bin ich auf der Autobahn AP-7 in Richtung Norden.
Bald erreiche ich hinter Vinaròs die Grenze zur Region Katalonien - und nichts passiert. Keine Sperre, keine Kontrolle.
Die Autobahn AP-7 geht durch bis La Jonquera an der Grenze zu Frankreich. 30 km vorher, am Ortsrand von Figueres, fahre ich noch einmal kurz von der Autobahn ab, um an einer Billig-Tankstelle den Diesel-Tank zu füllen. Das Preisgefälle zu Frankreich ist weiterhin erheblich - 30 bis 40 Cent pro Liter Diesel kann man sparen, wenn man in Spanien tankt.
Das wissen auch die Franzosen, und heute gibt es eine lange Warteschlange an der Avanza-Tankstelle in Figueres - fast nur französische Autos. Einer hat vier 20-Liter-Kanister dabei, die gefüllt werden. In der Folge wird die Schlange noch länger. Offenbar wird auch hier "gehamstert".
Nach einer halben Stunde kann ich endlich mit vollem Tank weiterfahren, und kurz darauf, nach ziemlich genau 400 km Fahrt, erreiche ich La Jonquera und die Grenze zu Frankreich. Auch hier gibt es keine Sperre oder Kontrolle.
Gleich an der ersten Raststätte in Frankreich - Village Catalan - bleibe ich erst mal stehen. Und Unmengen von Wohnmobilen machen das gleiche - alle sind wahrscheinlich froh, den drohenden Sperren in Spanien entkommen zu sein.
Ein paar Kilometer hänge ich noch dran und fahre bis zum Wohnmobil-Stellplatz in Leucate-Plage, dort wo auch die erste Etappe dieser Spanien-Reise vor fast 6 Monaten begann.
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- Geschrieben von gg-iberico
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