Überwintern in Spanien 2015-16
28.-29. September 2015, Santa Eulalia de Oscos
- Gedrez
- Illano
Es dauert einige Zeit bis die Sonne den Morgennebel aufgelöst hat, aber dann geht es weiter quer durch die Berge Asturiens in das Tal des Río Navia.
Die kurvenreiche Strecke lässt uns nur langsam vorwärts kommen, trotzdem gönnen wir uns kurz vor dem Pass Puerto del Palo eine ausgiebige Mittagspause.
Die Passhöhe ist nicht so beeindruckend (etwas über 1100m), aber leider ist man davor und dahinter in den Tälern jeweils nur auf 100m-200m Höhe, so dass es doch ordentliche Steigungen sind. Rauf ist ja nicht so schlimm, aber runter merke ich deutlich, dass die Bremsen des Wohnmobils nicht mehr so toll sind.
Im Laufe des Nachmittags erreichen wir dann den kleinen Ort Illano, der einen großen Freizeitbereich anbietet - die Área Recreativa de Folgueiróu. Dort befindet sich nicht nur neben Picknick-Bereich und Sportanlagen ein extravagantes Freibad mitten in der Natur, sondern auch ein ziemlich neuer Wohnmobil-Stellplatz. Eine bessere Stelle werden wir heute zum Übernachten nicht mehr finden.
- Villanueva de Oscos
- Santa Eulalia de Oscos
Die Nacht ist endlich mal richtig ruhig, noch nicht einmal kläffende Hunde gibt es in Hörweite. Autos sowieso nicht. Für den einen oder anderen ist diese Stelle vielleicht zu einsam, uns gefällt es.
Der Nebel bleibt heute fast bis Mittag, erst dann kommt wieder die Sonne zum Vorschein und wir fahren weiter.
Auf der Strecke zurück zur Küste besuche ich noch den Wohnmobil-Stellplatz in Villanueva de Oscos - eine ziemliche Enttäuschung - bis wir schließlich in dem Ort Santa Eulalia de Oscos landen.
Auch hier ist der Stellplatz nicht überwältigend, aber ganz brauchbar. Der Ort selbst gibt nicht viel her - ein Restaurant, ein paar weitere Bars und ein kleiner Laden, das ist schon alles. Auffallend ist die Sauberkeit, viele neu angelegte Wege und Grünanlagen sowie total renovierte Häuser.
Interessant ist dieser Stellplatz vor allem für Leute, die gern wandern. In der Umgebung gibt es viele Möglichkeiten, die schöne Landschaft zu Fuß zu erschließen.
Wir machen noch am Nachmittag eine knapp 2-stündige kleine Wanderung ins Tal des Río Agüeira und haben dabei vielfältige Möglichkeit uns an den reifen Früchten der Natur zu bedienen, z.B. Walnüsse, Ess-Kastanien aber auch wilder Wein.
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- Geschrieben von gg-iberico
30. September - 1. Oktober 2015, Tapia de Casariego
- Santa Eulalia de Oscos
- Castropol
- Tapia de Casariego
Jetzt ist es wieder soweit - unser Wohnmobil steht in der Werkstatt!
Nachdem sich das Problem mit dem Kontroll-Lämpchen für den Verschleiß der vorderen Bremsbeläge irgendwie erledigt hat, ist es nun das Kontroll-Lämpchen für die Bremsflüssigkeit.
Da gleichzeitig die Bremsleistung spürbar nachlässt, suche ich im Internet die nächste FIAT-Professional-Werkstatt. Die befindet sich in Castropol, einem kleinen Ort an der Ría del Eo. In die Richtung wollen wir sowieso.
Die 40 km fahre ich auf jeden Fall seeeehr vorsichtig, vor allem auf den Gefälle-Strecken. 550 Meter Höhenunterschied bis auf Meeresniveau - und das Ganze am besten ohne zu bremsen.
Der Chef der Werkstatt Talleres Domingo kriecht persönlich unter das Fahrzeug und meldet Austritt von Bremsflüssigkeit am linken Hinterrad.
Kein Problem - dazu braucht man nur das richtige Ersatzteil, der Einbau ist dann schnell gemacht.
Leider muss man erst die Bremstrommel öffnen, um feststellen zu können, welches Ersatzteil genau benötigt wird (die Fahrzeugnummer scheint in diesem Fall nicht zu genügen). Schon nach zwei (!) Stunden wird ein kompletter Bremsensatz geliefert. Tolle Leistung!
Beim Einbau stellt sich dann aber heraus, dass der Anschluss für die Handbremse nicht passt. Ein neues Teil gibt es erst am nächsten Tag - vorausgesetzt man findet überhaupt das Richtige.
Damit ist klar - wir verbringen eine Nacht im Hotel, denn auf drei Rädern wollen wir nicht in der Werkhalle übernachten. Die Casa Vicente freut sich über die vermutlich einzigen Gäste, die es zu dieser Jahreszeit in Castropol gibt.
Am folgenden Vormittag erfahren wir in der Werkstatt, dass zwar ein weiteres Ersatzteil geliefert wurde, dass dies aber auch nicht passte. Das hoffentlich richtige Teil ist nun für Nachmittag 16 Uhr avisiert.
Wir nutzen die Zeit für einen Spaziergang durch den Ort, der bei näherem Hinsehen durchaus Interessantes zu bieten hat. Vor allem aus seiner Blütezeit vor 1900.
Um 16 Uhr sind wir wieder bei der Werkstatt, und tatsächlich - es wird schon fleißig an unserem Wohnmobil gearbeitet. Diesmal ist es das richtige Ersatzteil.
Es ist fast 20 Uhr als wir das Werkstatt-Gelände verlassen und den nächstgelegenen, nur 10 km entfernten Wohnmobil-Stellplatz in Tapia de Casariego aufsuchen.
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- Geschrieben von gg-iberico
2. Oktober 2015, Tapia de Casariego
- Ribadeo
- Navia
- Puerto de Vega
Nach dem Stress der beiden letzten Tage ist eigentlich ein Ruhetag nötig, aber ich möchte noch ein bisschen die neuen Bremsbeläge quälen und einem "Härtetest" unterziehen (damit ich bei auftretenden Problemen nicht wieder hunderte von Kilometern von der Werkstatt entfernt bin - wie damals bei der reparierten Klimaanlage).
Also machen wir eine kleine Rundreise.
Erst nach Westen zum Einkaufen beim Lidl in Ribadeo, wo ich gleich die direkt nebenan liegende Ver- und Entsorgungsstation für Wohnmobile beim Eroski-Einkaufszentrum inspiziere.
Anschließend geht es wieder nach Osten über Navia zu dem kleinen Hafenort Puerto de Vega. Der dortige Großparkplatz am Hafen kann von Wohnmobilen als Übernachtungsplatz genutzt werden.
Der kleine Hafen sieht richtig malerisch aus. Der Fischfang spielt hier noch eine große Rolle - allerdings in überschaubarem Rahmen. Das mächtige Gebäude der Fischereigenossenschaft zeugt von besseren Zeiten.
Da uns nicht ganz klar ist, wie viel Unruhe das beginnende Wochenende abends und nachts auf dem Großparkplatz mit sich bringt, ziehen wir es vor, wieder zum Stellplatz in Tapia de Casariego zurückzukehren.
Dort ist die Sommersaison offenbar endgültig beendet, der Strand ist verlassen und die Strandbar winterfest verpackt.
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- Geschrieben von gg-iberico
3. Oktober 2015,San Cibrao
- Tapia de Casariego
- Foz
- San Cibrao
Nachdem ich gestern beim "Bremsentest" keinen Grund zur Reklamation gefunden habe, geht es heute endlich weiter im Programm - entlang der Nordküste Richtung Westen.
Dabei schauen wir auch in der Ortschaft Foz bei einem unserer Lieblingsplätze vorbei. Der dortige Stellplatz befindet sich direkt an der erweiterten Hafenmole an der Ría de Foz auf einer großen Wiese. Eine sehr schöne Lage.
Das eigentliche Ziel ist aber der Ort San Cibrao. Der neue Stellplatz liegt ebenfalls direkt am Meer und man hat eine beeindruckende Aussicht aus dem Wohnmobil zur Halbinsel mit dem Leuchtturm.
Nach dem Mittagessen machen wir einen Spaziergang zum Leuchtturm und schauen uns anschließend den Ort an. Der hat eine Schokoladenseite - dort befindet sich auch der Stellplatz - und eine weniger schöne Seite mit Blick auf eine Aluminium-Fabrik.
Aber die schönen Aspekte überwiegen. Und jetzt in der Nachsaison strahlen der große, fast leere Hauptplatz und die leeren Badestrände viel Ruhe aus.
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- Geschrieben von gg-iberico
4.-5. Oktober 2015, Ourol
- San Cibrao
- Viveiro
- O Vicedo
- Loiba
- Ourol
Für heute und morgen ist Regen gemeldet, aber in der letzten Zeit war das Wetter immer besser als gemeldet. Trotzdem suche ich vorsichtshalber einen Stellplatz, auf dem man auch Stromversorgung hat. Dort kann man dann zur Not die zwei Tage abwettern.
In diesem Fall gibt es überhaupt nur einen Stellplatz, der Strom anbietet und der einigermaßen zur Route passt: Ourol, ein Ort der einige Kilometer im Landesinneren liegt.
Wir brechen am späten Vormittag bei Regen auf - die Wetter-Vorhersage stimmt also erst mal.
Auf dem Weg liegen noch einige Service-Punkte für Wohnmobile, die ich dokumentieren will. Dazu gehört eine Ver- und Entsorgung bei einer Tankstelle in Viveiro, und eine Hafen-Kneipe in O Vicedo, die einen privaten Stellplatz anbietet.
Aus reiner Neugier mache ich noch einen kleinen Umweg und fahre ein paar Kilometer weiter Richtung Ortigueira zu einem Wohmobil-Stellplatz, der in der Ortschaft Loiba schon vor etwa 2 Jahren mit EU-Geldern eingerichtet wurde. Bis heute ist er aber noch nicht in Betrieb, weil es irgendwelche Kompetenz-Streitigkeiten und/oder Verstöße gegen Formalkram gibt.
Wie erwartet, stehe ich dann vor einem verschlossenen Tor und kann die ganze Anlage von außen bewundern. Besonders fällt ein Hinweisschild ins Auge, auf dem jedem klar gemacht wird, dass hier EU-Gelder in den Sand gesetzt wurden. Vielleicht sollte man mal ein paar Brüsseler Beamte in einem Wohnmobil nach Loiba schicken.
Auf dem Rückweg kommt dann plötzlich die Sonne heraus, die Wolken verschwinden zum großen Teil, und wir können doch noch einige schöne Ausblicke auf die Buchten, Klippen und Rías genießen.
Schließlich landen wir in Ourol. Der erste Eindruck ist, dass der Freizeit-Bereich rund um den Wohnmobil-Stellplatz mit Picknick-Wiese, Freibad und Sporthalle einen erheblichen Teil der Fläche von Ourol einnimmt. Der Ort selbst besteht nur aus wenigen Gebäuden.
Auch hier wurde nicht mit EU-Geldern gespart. Strukturverbesserung, Umwelt und Dynamisierung der ländlichen Gebiete sind offenbar die Zauberworte um an die Geldtöpfe in Brüssel zu gelangen.
In diesem Fall sind wir die Nutznießer und machen einen längeren Spaziergang bei immer noch gutem Wetter auf einem schön angelegten Weg, der nirgendwo hinführt.
Am Abend setzt Regen ein, und am Morgen regnet es immer noch.
Nachdem es am Nachmittag nicht wirklich besser wird, beschließen wir endgültig, bis morgen hier zu bleiben und die mit EU-Geldern bezahlte Stromversorgung kostenlos weiter zu nutzen.
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- Geschrieben von gg-iberico
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