• Guitiriz
  • Castro de Rei
  • Palas de Rei

Nachdem wir in den letzten beiden Tagen etwas von der Haupt-Route abgewichen sind, geht es heute wieder zurück in Richtung Küste.

Zuerst geht es nach Castro de Rei, um dort den neuen Wohnmobil-Stellplatz aufzusuchen. Die offizielle Einweihungsfeier findet übrigens erst am kommenden Wochenende statt, obwohl der Stellplatz schon seit einigen Monaten in Betrieb ist. Wahrscheinlich wurde er deshalb herausgeputzt, denn alles sieht neu und sauber aus. Und es funktioniert alles. Sogar elektrischen Strom gibt es (wenn auch nur mit gemessenen 224 Volt).

Anschließend fahren wir an der Provinz-Hauptstadt Lugo vorbei und begeben uns (wieder) auf den Jakobsweg. Immerhin sind wir nur noch etwa 100 km von Santiago de Compostela entfernt, und in diesem Umkreis ist der Jakobsweg allgegenwärtig.

Wir erreichen am Nachmittag den Ort Palas de Rei, der offenbar komplett auf Pilger eingestellt ist. An jeder Ecke sieht man Pilger-Herbergen oder Geschäfte mit Pilger-Bedarf. Und natürlich viele preiswerte Restaurants und Bars, die sich mit ihrem Angebot ebenfalls an die Pilger-Scharen wenden. Die Jakobsmuschel als Symbol des Pilgerwegs findet man fast an jeder Hauswand.

151013-JakobswegAnders als die vielen Pilger "wandern" wir nur ein paar hundert Meter über den Original-Jakobsweg in das Ortszentrum, wo wir noch ein wenig den blauen Himmel und die Sonne genießen.

Nach der Rückkehr zum Wohnmobil stellen wir fest, dass sich hinter dem Stellplatz noch eine sehr große Grünanlage mit Picknick-Bereich und Grill-Plätzen befindet. Aber Grillen ist uns dann doch zu aufwendig, so dass es beim Standard-Abendessen bleibt.

151013-PalasDeReiStp

  • Palas de Rei
  • Agolada
  • Vila de Cruces
  • Touro

Schon vor unserem Frühstück können wir die Pilger am Stellplatz vorbei wandern sehen. Trotz Nebel und sehr frischen Temperaturen.

Wir kommen erst gegen Mittag in Fahrt und erreichen bald den Ort Agolada. Hier soll es einen ganz besonderen Service für Wohnmobile geben - man kann zum Zweck der Ver- und Entsorgung des Wohnmobils die Einrichtungen der örtlichen Anlage zur Reinigung und Desinfektion von Vieh-Transportern benutzen.

151014-AgoladaEine sehr fragwürdige Angelegenheit. Wir fahren auf jeden Fall weiter nach Vila de Cruces, ein Ort, der gleich zwei Wohnmobil-Stellplätze anbietet.

Der erste Stellplatz liegt direkt am Ortsrand. Nichts Besonderes, aber für unsere Mittagspause genau passend.

Der zweite Stellplatz ist einige Kilometer entfernt bei einem Freizeitbereich, der Área recreativa A Carixa. Dieser mit Solar-Strom beleuchtete Bereich umfasst wie üblich Picknick- und Grill-Plätze, aber auch eine schöne Fluss-Badestelle im Río Deza.

151014-ACarixaSolar

151014-ACarixaRio

Uns gefällt es hier eigentlich sehr gut, allerdings liegt der Wohnmobil-Stellplatz direkt neben der Straße (und Sat-TV geht wegen der hohen Bäume auch nicht).

Wir fahren also noch ein Stück weiter zum Ort Touro. Und der dortige Stellplatz erfüllt dann endlich unsere (Mindest-) Anforderungen. Hier bleiben wir für diese Nacht und können bis dahin noch bei wolkenlosem Himmel die Sonne genießen.

151014-Touro

  • Touro
  • Santiago de Compostela
  • Milladoiro
  • Fisterra

Wir sind zwar nicht auf einer Pilger-Reise, aber auch für uns endet mit dem Erreichen von Santiago de Compostela und der anschließenden Etappe zum Kap Finisterre die Fahrt in Richtung Westen.

Die sehenswerte Kathedrale von Santiago de Compostela haben wir uns schon beim letzten Besuch angeschaut, heute bin ich nur daran interessiert, wie der Parkplatz aussieht, auf dem man, in fußläufiger Entfernung vom Zentrum, mit dem Wohnmobil übernachten kann. Für uns ist das aber keine Option.

151015-SantiagoWir fahren lieber nach Milladoiro, keine 10 km entfernt. Dort gibt es auch einen Übernachtungsplatz, aber viel geräumiger, ruhiger und kostenlos. Mit dem gesparten Geld kann man bequem mit dem Bus nach Santiago fahren.

151015-MilladoiroWir nutzen diesen Platz aber nur zur Mittagspause und fahren anschließend direkt bis zum "Ende der Welt" - das ist die Bedeutung des Ortsnamens Finisterre, oder wie es in der galicischen Sprache heißt: Fisterra.

Ein im Ort Fisterra eingerichteter neuer Wohnmobil-Stellplatz erfüllt nicht ganz unsere Ansprüche bezüglich der Nachtruhe - er liegt direkt neben der Straße. Aber vom Platz hat man eine sehr schöne Aussicht über die Ría.

151015-FisterraRiaNur wenige Kilometer weiter ist zwar nicht die Welt zu Ende, aber die Straße endet am westlichsten Punkt Spaniens, beim Leuchtturm am Kap Finisterre.

Mit dem Wohnmobil muss man kurz vorher abbiegen zu besonderen Parkplätzen auf den Klippen des Kaps. Das sind zum Teil sehr spektakuläre Plätze, hoch über dem Meer.

151015-FisterraStpHier verbringen wir die Nacht, wobei wir auf beiden Seiten des Wohnmobils Meerblick haben, und zusätzlich noch einen "privaten" Balkon mit unvergleichlicher Aussicht.

151015-FisterraView

  • Fisterra
  • Cee
  • Carnota

Während des Frühstücks bekommen wir Gesellschaft: eine Ziegenherde beschäftigt sich rund um unser Wohnmobil ebenfalls mit ihrem Frühstück.

151016-ZiegenNachdem alle satt sind, verlassen wir das "Ende der Welt". Der weitere Weg wird uns von der unregelmäßigen Küstenlinie vorgegeben - die tief ins Land schneidenden Rías erzwingen große Umwege. Dafür werden wir durch viele interessante Landschaftsbilder belohnt, auch wenn die Sonne nicht so richtig durch die Wolken kommt.

151016-RiaCorcubionIn der Ortschaft Cee am Scheitelpunkt der Ría schaue ich mir noch eine Ver- und Entsorgung für Wohnmobile bei einer Tankstelle an. Dabei stelle ich fest, dass das Abwasser-Ventil offenbar nicht mehr richtig schließt und eine unschöne feuchte Spur hinterlässt.

Den Abwassertank kann ich ja hier leeren, aber damit ist das Problem nicht gelöst. An der nächst besten Stelle ist also Basteln angesagt.

Der nächste Stellplatz ist nicht weit. In Carnota gibt es einen offiziellen Stellplatz bei einem Picknick-Bereich. Dort machen wir Mittagspause, und anschließend krieche ich unter das Wohnmobil.

151016-CarnotaStpDer Fehler ist schnell gefunden - irgend jemand hat die Halterung für den Drehgriff des Abwasser-Ventils verbogen, so dass der Abstand nicht mehr stimmte und das Ventil nicht mehr vollständig schloss. Diesmal ist also kein Werkstatt-Besuch nötig. Und das ist auch gut so, denn ich hege den Verdacht, dass die verbogene Halterung gerade in einer Werkstatt verursacht wurde - durch ungeschickten Einsatz diverser Wagenheber bei der Bremsen-Reparatur.

Nachdem sich inzwischen die Sonne wieder durch die Wolken gekämpft hat, beschließen wir, das schöne Wetter zu nutzen und hier zu bleiben.

Bei einem kleinen Spaziergang hatten wir gesehen, dass man noch ein paar hundert Meter weiterfahren kann um dann direkt am Strand zwischen Pinien zu stehen. Zwei andere Wohnmobile sind schon dort. Also gesellen wir uns dazu.

151016-PraiaStpEs ist gerade Ebbe und der Strand ist übersät mit Felsen, die zum Klettern einladen. Der feine weiße Sand und die Felsen bilden eine tolle Landschaft. Es war auf jeden Fall eine gute Idee, hier zu bleiben.

151016-PraiaFelsen

  • Carnota
  • Noia

Die Gemeinde Carnota zieht sich ein paar Kilometer die Küste entlang, und am südlichen Ende gab es bisher noch einen zweiten Wohnmobil-Stellplatz bei dem Strand Mar de Lira. Ich hatte aber schon irgendwo gelesen, dass dieser Stellplatz im vergangenen Sommer geschlossen wurde. Natürlich muss ich das verifizieren.

Ich fahre also hin und tatsächlich - Absperrbänder und Schilder machen unmissverständlich die Schließung klar.

Wir nutzen aber die Gelegenheit, auf dem hier angelegten Spazierweg entlang der Küste bis zum kleinen Hafen zu laufen.

151017-CarnotaLira1Danach geht es entlang der Küstenlinie der Ría de Noia bis in den Scheitelpunkt der Ría, wo der Ort Noia liegt.

Die erste Anlaufstelle ist das Eroski-Einkaufszentrum am nördlichen Ortsrand, denn dort wird seit kurzem eine Ver- und Entsorgung für Wohnmobile angeboten. Und preiswerten Diesel gibt es hier auch. Beides benötigen wir.

Dann geht es aber in den Ort selbst. Hier werden wir, weil gerade Ebbe ist, mit nicht so schönem Schlamm begrüßt.

151017-NoiaEbbeDa wir gelesen hatten, dass Noia eine Altstadt mit einer interessanten Kirche hat, machen wir einen kleinen Rundgang durch die Stadt. Tatsächlich gibt es einige nette Ecken in der Altstadt, die allerdings nicht sehr ausgedehnt ist. Der Eingangsbereich der Kirche ist dem Portal der Kathedrale von Santiago de Compostela nachempfunden.

151017-NoiaKathedraleWährend des Rundgangs beschließen wir, heute in Noia zu bleiben. Es ist schon später Nachmittag und wir haben noch nicht alles gesehen, was wir uns eigentlich anschauen wollten. Das werden wir dann morgen Vormittag nachholen.

Wir stellen uns auf einen großen Parkplatz (Koordinaten: 42.7880, -8.8904) direkt am schön angelegten Paseo Marítimo und hoffen, dass die Nacht ruhig verläuft, denn schließlich ist heute Samstag, und da dauert es oft etwas länger bis nachts Ruhe einkehrt.

151017-NoiaParkplatz