Überwintern in Spanien 2015-16
5.-6. September 2015, Hondarribia
- Amaiur / Maya
- Hondarribia
Vom letzten Stellplatz aus konnte man das Meer schon sehen - nun fahren wir auch tatsächlich dort hin. Der kürzeste Weg geht noch mal kurz durch Frankreich, aber schließlich landen wir wieder in Spanien, genauer: im Baskenland.
Hier am östlichsten Punkt der nordspanischen Atlantik-Küste liegt der Ort Hondarribia, der einen offiziellen Wohnmobil-Stellplatz haben soll. Das ist das nächstes Ziel.
Wir hatten schon vorher im Internet gelesen, dass gerade jetzt in Hondarribia das jährliche Patronatsfest für die Virgen de Guadalupe stattfindet. Deshalb bin ich sehr gespannt, ob es noch freie Plätze auf dem Wohnmobil-Stellplatz gibt, denn schließlich ist es auch noch Wochenende.
Die Überraschung ist groß, als an der GPS-Position des Stellplatzes nur ein leerer Asphaltplatz zu finden ist. Von Stellplatz keine Spur (siehe Editorial vom 5.9.2015). Also stelle ich mich wie alle anderen Wohnmobilisten auf einen der Parkplätze am Yachthafen.
Wir wollen bis Montag bleiben. Deshalb machen wir am Ankunftstag nur einen kleinen Spaziergang durch den Ort mit seinen vielen bunten Häusern.
Am Sonntag machen wir erst eine kleine Wanderung zum Leuchtturm ...
... und am Nachmittag schauen wir uns einen Umzug mit sogenannten Gigantes an. Das sind überlebensgroße, traditionelle Figuren.
Ein paar Pintxos (sowas wie Tapas) runden schließlich den Tag ab
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- Geschrieben von gg-iberico
7.-9. September 2015, Errenteria, Zegama
- Hondarribia
- Donostia / San Sebastián
- Hernani
- Errenteria
Der Wetterbericht meldet für die nächsten Tage schönes Wetter - ideal für die vorgesehene Tour durch die Bergwelt und Naturparks des Baskenlandes.
Auf dem Weg dorthin fahre ich noch eben in Donostia (ehemals San Sebastián) bei einer Ver- und Entsorgungsstation an der alten Stierkampf-Arena vorbei, denn auf den Parkplätzen in Hondarribia gab es natürlich keine WC-Entsorgung.
Das Auffinden der richtigen Position ist eine echte Herausforderung für das Navigationssystem, da hier mehrere über- und nebeneinander liegende Schnellstraßen dreidimensonales "Denken" erfordern.
Der weitere Weg führt noch über den Ort Hernani, der seit kurzem einen Wohnmobil-Stellplatz anbietet. Der taugt aber nur für eine Mittagspause. Die Umgebung am Rand eines Industriegebiets und in Hörweite von Autobahn und Eisenbahn ist für einen guten Übernachtungsplatz eher ungeeignet.
Schließlich erreichen wir in der Nähe des Ortes Errenteria eine sogenannte Área Recreativa, eine in ganz Spanien oft anzutreffende Erholungs- und Freizeit-Einrichtung im Grünen, meist mit Picknick-Bereich und Grillplätzen. Die Àrea Recreativa Listorreta bietet zusätzlich einen Wohnmobil-Stellplatz an.
Endlich mal ein Stellplatz, der nicht direkt neben Hauptstraße, Industriegebiet oder sonstigen Geräusch-Erzeugern liegt.
Aber wo viel Licht ist, ist auch Schatten. In diesem Fall im wahrsten Sinne des Wortes. Die schönen grünen Bäume erzeugen zwar ein angenehmes Klima, aber verhindern auch die direkte Sicht auf den Astra-Satelliten - und den brauch ich heute unbedingt, denn das Fußball-Länderspiel gegen Schottland will ich mir nicht entgehen lassen.
Also reaktiviere ich den alten mobilen Sat-Koffer, stelle ihn mitten auf die Wiese und schon geht's.
Das Fußballspiel wird gewonnen, und alles könnte perfekt sein, aber irgendetwas fehlt immer - in diesem Fall ein funktionierendes Mobilfunk-Netz für einen schnellen Internet-Zugang. Also muss das Update dieses Reise-Blogs bis zum nächsten Stellplatz warten.
- Irura
- Tolosa
- Beasain
Am folgenden Tag geht es weiter in die Berge mit dem Ziel Zegama, einem Ort am Rand des Naturparks Aizkorri-Aratz.
Ich habe keine Ahnung, was dieser Name bedeutet - die baskische Sprache ist für mich ein Rätsel. Aber man kommt hier auch mit "normalem" Spanisch klar. Nur manchmal, wenn Hinweisschilder nur baskische Buchstabenfolgen anbieten, beginnt das Grübeln. Meist ohne Erfolg.
Die Orte, die auf dem Weg in den Naturpark liegen, bieten oft auch einen Wohnmobil-Stellplatz an. Aber in den Haupt-Tälern des Baskenlandes, durch die auch die Haupt-Verkehrsverbindungen laufen, beherrschen immer noch Industrieanlagen und Gewerbegebiete die Landschaft. Die Tourismus-Industrie ist erst im Aufbau, vor allem in den Küsten-Orten und in den Naturparks in den Bergen.
Ich schau mir die Wohnmobil-Stellplätze in Irura und Tolosa an. Der eine liegt direkt neben der Autobahn, der andere neben der Eisenbahn. Nein danke.
Der Ort Beasain hat den Wohnmobil-Stellplatz etwas geschickter angelegt. Wir stellen uns erst mal in den Schatten neben den reservierten Plätzen (die natürlich in der prallen Sonne liegen) und machen Mittagspause.
Anschließend stelle ich das Wohnmobil auf einen der offiziellen Plätze, und wir gehen ein paar Schritte in den Ort um einige historische Monumente anzuschauen.
Als wir zurückkommen, war uns die Entscheidung abgenommen worden, ob wir hier übernachten wollen: weil in dieser Woche irgendeine Veranstaltung in Beasain stattfindet, wurden schon mal die Wohnmobil-Stellplätze mit rot-weißen Absperrbändern verziert. Also fahren wir weiter.
- Zegama
- Aizkorri-Aratz
Direkt beim Besucher-Zentrum des Naturparks Aizkorri-Aratz im Ort Zegama wurde ein Wohnmobil-Stellplatz mit Ver- und Entsorgung und sogar Strom-Anschlüssen eingerichtet. Es gibt auch wieder ein Mobilfunknetz mit schnellem Internet.
Hier richten wir uns für zwei Tage ein, denn morgen wollen wir eine Wanderung im Naturpark machen.
Wenn ich solche Berge sehe wie hier, dann will ich normalerweise auch hinauf klettern. Mit dem Wohnmobil ist die Anfahrt zum Einstieg aber nicht ganz einfach, deshalb begnüge ich mich mit einem Rund-Wanderweg, der direkt am Stellplatz startet.
Das Wetter spielt den ganzen Tag mit, die Sonne lädt die Batterien, so dass es genug Strom gibt nun diesen Bericht für heute abzuschließen.
Hoffentlich kläffen nicht wieder während der ganzen Nacht irgendwelche Köter. Es ist schlimm genug, dass die nahe gelegene Kirchturm-Glocke jede Stunde gleich doppelt verkündet, und zwar auch nachts...
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- Geschrieben von gg-iberico
10. September 2015, Oñati
- Zegama
- Legazpi
- Oñati
Heute ist der Himmel bewölkt, da bietet es sich an, mit dem Wohnmobil weiter zu fahren. Die industrielle Vergangenheit des Baskenlandes, die vor allem mit der Eisenverarbeitung zu tun hat, ist während der Fahrt allgegenwärtig.
Durch das "Tal des Eisens" (Valle del Hierro) fahren wir nach Legazpi. In diesem Ort gibt es bei einem Museum zum Thema "Eisen im Baskenland" (Hierro Vasco) einen Wohnmobil-Stellplatz, den ich inspizieren will.
Natürlich schauen wir uns auch die zugänglichen Teile der Außenanlage an, z.B. die alte Schmiede und ehemalige Werkzeuge der Eisenverarbeitung.
Das eigentliche Ziel der Tagestour erreichen wir kurz darauf - der Ort Oñati empfängt uns mit einem nagelneuen Wohnmobil-Stellplatz bei einer Grünanlage mit Picknick-Sitzgruppen.
Ein kleiner Spaziergang bringt uns ins Ortszentrum mit etlichen historischen Gebäuden. Vor allem die Kirche des Erzengel Michael und das Gebäude der ehemals ältesten Universität des Baskenlandes sind imposant.
Neben allem Historischen gibt es in Oñati aber auch etwas ganz Fortschrittliches: Fahrradwege, die entsprechend des neuen spanischen Verkehrsgesetzes mitten auf der Straße verlaufen und damit die Gleichberechtigung, wenn nicht sogar Bevorzugung der Zweiräder dokumentieren.
Ein schönes Beispiel dafür, dass Spanien auch Vorreiter in Europa sein kann.
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- Geschrieben von gg-iberico
11. September 2015, Elgeta
- Oñati
- Arantzazu
- Bergara
- Elgeta
Wir warten morgens ein wenig länger, um dem Nebel Gelegenheit zu geben, sich aufzulösen. Dann brechen wir auf zum Besuch des in der Nähe liegenden Klosters Arantzazu. Das Santuario de Arantzazu war in den vergangenen Jahrhunderten mehrfach abgebrannt und immer wieder aufgebaut worden. Die aktuelle moderne Form mit viel Beton ist der letzte Neubau aus den Jahren nach 1951.
Auf der Rückfahrt den Berg hinunter meldet sich dann plötzlich eine Kontroll-Leuchte, die abgenutzte Bremsbeläge signalisiert. Auf dieser Reise ist aber auch dauernd irgendetwas mit dem Wohnmobil los. Aber das Jammern hilft nichts. In Bilbao gibt es eine Fiat-Professional-Werkstatt, und die werde ich demnächst wohl aufsuchen.
Vorher geht es aber erst noch nach Bergara. Hier gibt es einen relativ neuen Wohnmobil-Stellplatz, den ich noch nicht kenne. Die Beschreibung verheißt nichts Gutes, da er bei einem Industriegebiet außerhalb der Stadt liegen soll. Die Realität ist aber viel besser.
Das Industriegebiet ist eher ein Gewerbegebiet mit Büro-Gebäuden und Verkaufshallen. Die alten, ehemaligen Anlagen der Eisenindustrie wurden inzwischen umfunktioniert zu Sportanlagen. Der Fuß- und Radweg ins Ortszentrum ist ganz angenehm, und der Ort selbst bietet etliche historische Monumente, die sehenswert sind.
Bei sonnigem Wetter finden wir ein hübsches Café in einer schattigen Allee und überlegen, ob wir in diesem Ort übernachten sollen.
Schließlich fahren wir aber doch weiter zu einem nur wenige Kilometer entfernten Übernachtungsplatz bei einem Picknick-Bereich in der Nähe der Ortschaft Elgeta. Das verspricht doch etwas mehr Ruhe.
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- Geschrieben von gg-iberico
12.-13. September 2015, Lekeitio
- Elgeta
- Lekeitio
Heute geht es wieder zurück zur Küste. Allerdings verzichte ich wegen der unklaren Situation mit der Bremsanlage auf größere Umwege und lasse deshalb den Besuch der beiden Stellplätze in Zarautz und Zumaia aus.
Stattdessen fahre ich direkt nach Lekeitio, allerdings nicht ohne vorher in dem Ort Durango beim Simply Hipermercado den billigsten Diesel seit vielen Jahren zu tanken: 96.8 Cent pro Liter !
Da es Samstag ist, befürchte ich, dass der Wohnmobil-Stellplatz mit spanischen Wochenend-Urlaubern gefüllt ist. Aber es ist erst Mittag und wir haben Glück. Wir finden einen brauchbaren Platz und richten uns für 2 Tage ein. Allerdings muss ich die ganze Höhe der Unterleg-Keile ausnutzen, um das starke seitliche Gefälle des Stellplatzes auszugleichen.
Am Sonntag ist das Wetter wieder ganz schön und erlaubt einen ausgiebigen Spaziergang ins Ortszentrum und rund um den Hafenbereich. Ich suche zwar vergeblich nach einer Cafeteria mit gutem Kuchenangebot, aber zumindest einen Cafe con leche bekomme ich (auch wenn die Hauptaufmerksamkeit in allen Tavernen gerade auf das laufende Fußballspiel von Athletic Bilbao gerichtet ist - eine Pflichtveranstaltung für alle guten Basken).
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- Geschrieben von gg-iberico
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